Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

georgerus schrieb:ich bin zufrieden mit dem jetzigen bahnhof. er ist sogar einer der pünktlichsten in deutschland.

Na, das ist ja mal ne maßgebliche Meinung. Wie oft am Tage kommt denn der Bahnhof pünktlich an? Und warum hat die Bahn dies zuvor nie werbewirksam ausgeschlachtet?

Ein pünktlicher Bahnhof!!

Und den will man abreissen!?!

Sowas!

@Hansi

Hansi schrieb: Vorher war der Feudalismus. Anscheinend war das das Paradies.

und was soll das jetzt aussagen? Das der Kapitalismus das non plus ultra ist?

Hansi schrieb:Ganz so war's wohl doch nicht gemeint! Erstrebt wird der anstrengungslose Wohlstand.

wieso anstrengungslos?

Erzähl das mal denen Menschen die sich für 900-1000 ? den Arsch aufreissen müssen, nur damit das Unternehmen zunehmend gewinnbringend wirtschaftet.

Oder fahr dir doch mal rein das die EU bis jetzt 4,6 Billionen für die Banken bereitgestellt hat

http://www.focus.de/finanzen/news/staatsverschuldung/finanzkrise-eu-unterstuetzte-banken-mit-4-6-billionen-euro_aid_577722.html

Dafür haften die Bürger der Eu und damit auch ihr!

Und man will hier noch ernsthaft von anstrengungslosen Wohlstand reden?

Wo bleibt den da das Verhältniss?

pprubens schrieb:Kapitalismus arbeitet mit Faktoren wie Angebot und Nachfrage (Konsum und Investitionen). Dass sich daraus im Einzelfall Schulden ergeben können, ist das Problem des Einzelnen. Wer sich am Kapitalismus nicht beteiligen will, kann sich ausklinken und die Angebote (Eigenheim, eigenes Auto, eigenen PC) ausschlagen.

@pprubens , Thema verfehlt. Null Punkte. Setzen.
Rezepte, wie man sich persönlich aus dem Kapitalismus ausklinken kann, taugen nicht als Erwiderung auf meine Feststellung,
dass der Kapitalismus - und damit ist die globale Ökonomie generell gemeint, auf Schulden basiert.
Schulden bewirken:
Kosten haben sich wie trojanische Pferde in fast allen Lebensbereichen eingenistet.
Seit Generationen kennen wir nichts anderes, als Sachen und Leistungen in Geld auszudrücken.
Es hat eine weltweite Hetzjagt nach dem Phantom Gewinn eingesetzt, die augenscheinlich immer besessener wird, je mehr sich sein flüchtiger Charakter offenbart.
"Gewinn" existiert real genau so wenig, wie "Kosten".
"Vermögen" existieren nur als aufgetürmter Berg von Forderungen gegen Dritte.
Das Instrument der "Vermögenszunahme" ist die "Effizienz"
"Effizienz" gauckelt ständige Notsituationen vor, baut Strukturen und lebenserhaltende Hemmungen ab und fordert von Menschen, Gesellschaft und Natur ihre letzten Reserven an Einsatz, Zeit und Reserven.

Dieses System soll gesund sein ?

(Zitate aus "Zukunft kann man nicht kaufen" (Horlemann Verlag)

@eckhart
Was du alles hinter dem Kapitalismus vermutest, kein Wunder das dir das alles über den Kopf steigt. 6, setzen. Versetzung verweigert ;)

pprubens schrieb:Kapitalismus arbeitet mit Faktoren wie Angebot und Nachfrage (Konsum und Investitionen)

@pprubens , sollte der Satz nicht heißen: Marktwirtschaft arbeitet mit Angebot und Nachfrage.

pprubens schrieb:Was du alles hinter dem Kapitalismus vermutest, kein Wunder das dir das alles über den Kopf steigt. 6, setzen. Versetzung verweigert

Und ja (!): Kapitalismus ist größer, als Du denkst ! Er macht sogar massiv die Marktwirtschaft kaputt.
Bei Dir ist alles viel kleiner:
Es wäre alles in Ordnung wenn jeder für sich selbst verantwortlich wäre und sich den Weltfrieden wünschen würde, war es so ?
Folglich ist auch jeder selbst an allem was ihn betrifft, selbst schuld, richtig ?

@eckhart
Wenn wir uns erst mit den Begriffen beschäftigen müssen (was ich hier andauernd sehe) ist es in meinen Augen mit der Kapitalismuskritik nicht weit her.

Geht man hier in die Tiefe, werden Nebelbomben geworfen, Ablenkungsmanöver gefahren, Schuldzuweisungen gemacht.

Ich sage ganz klar: Wer am Kapitalismus nicht teilhaben will, muss das nicht. Der kann alternativ leben. Das solltest du doch wissen, so als Anti-Atomkraft-Aktivist.

Allerdings sollte sich ein jeder auch darum bemühen, seinen Lebenstraum selbst zu verwirklichen und nicht andere für schuldig erklären, wenn der eigene Lebensentwurf nicht realisierbar ist oder sich zwischenzeitlich herausgestellt hat, dass die eigenen Träume eben das sind, was sie waren.

Ja, da hast du mich richtig verstanden:

eckhart schrieb:Folglich ist auch jeder selbst an allem was ihn betrifft, selbst schuld, richtig ?

Wobei ich nicht "an allem" sagen würde. Es gibt wenige Ausnahmen. Aber an dem, was aus seiner Weltsicht und seinen Aktionen auf sein Lebenskonzept gesehen basiert, auf jeden Fall.

Was haltet ihr von diesem Beitrag, ist das Geschwätz oder real?

http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/541230/Investmentbanker_Ihr-strampelt-wir-werden-reich

Wenn mir eines am Kapitalismus missfällt, dann ist es die mangelnde Qualität der Produkte. Heutzutage kaufe ich mir einen Laptop und der fällt nach 3 Jahren aus. Oder ein Handy, welches in einem Jahr den Geist aufgibt. Die Produktion muss schnell laufen, die Stückzahl muss in jeder Schicht hoch ausfallen. Man will die Güter schließlich schnell los werden und dabei das Kapital erhöhen.
Ich habe noch ein altes Radio aus der UdSSR, das Teil ist immer noch voll funktionsfähig. Ist qualitativ hochwertiger als dieser Elektoschrott, der heute die Regale der Händler überfüllt.

schonmal was davon gehört dass das gewollt is? ;)

mitras schrieb:Was haltet ihr von diesem Beitrag, ist das Geschwätz oder real?

ja, so sieht es leider aus.

@mitras
Nun so blöde das klingt, aber der Kollege in diesem Beitrag hat recht,definitiv.

vor allem bringt der kapitalismus immer mehr armut hervor!

Dies ist dennoch ein schwerer Irrtum. Denn zu glauben materieller Reichtum allein, mache einen Menschen schon frei ist verhängnisvoll. Ausnahmslos jeder kann äußerliches Gut verlieren und fällt dann den niemals zuvor geahnten Zwängen anheim.
Dies ist gerade die große Lüge, die Bemühungen ankurbelt, die dann denjenigen dienen die ausbeuten, daß allein schon materielles Gut zufrieden und glücklich machen könne.
Das Gegenteil ist der Fall, wie die junge Vergangenheit und Kultur beweisen. Der eine reibt sich auf der andere wird unmoralisch.
Es ist in höchsten Maße unmoralisch diejenigen welche ihr täglich Brot und ihre Bedürfnisse durch ihrer Hände Arbeit und einen ehrlichen Job erwirtschaften, mit den dazugehörigen möglichen Steuerbelastungen als minderbemittelte Deppen darzustellen, wie es ja fast in diesem Artikel schon rüberkommt. Dieses Denken dient der Verschleierung und der Lüge.
Das sagt gerade auch Vieles darüber deutlich aus, was diejenigen denken die keinerlei Moral besitzen und auch kein Verantwortungsgefühl gegenüber der Allgemeinheit.
Glücklicherweise ist dies nicht die Einstellung eines jeden Reichen auch heute nicht.

@eckhart
Indien - das sind natürlich nur jene Menschen, die in Saus und Braus leben !
Immer repräsentieren im Kapitalismus nur jene Menschen, die in Saus und Braus leben, das betreffende Land.
Ja, @Fedaykin , nur jene Menschen, die in Saus und Braus leben, repräsentieren den Kapitalismus.
Richtig ?
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Nein, wo schrieb ich das? Nur halte ich nichts davon zu Behaupten Indien ginge es schlechter als Voher. Ist es besser oder schlechter für ein Land wenn eine Mittelschicht sich rausbildet?


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Und was sind dann all jene Menschen, die trotz Kapitalismus nicht in Saus und Braus leben, wie zB. in Indien jene, die in Slums vegetieren ?
Versager ?
Überflüssige ?
Oder was ?
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aha und die gab es voher nicht? Schreibt einer das der Kapitalismus auf Anhieb allen Menschen wohlstand bringt? Aber Indien ist zumindest kein Entwicklungsland mehr, sie sind in der Lage sich selbst aufzubauen, die Zustände werden wohl besser als schlechter


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Nur weil es noch keine Alternative gibt, die gegen die Macht des Kapitalismus ankommt, heißt das noch lange nicht, dass der Kapitalismus ein auch nur annehmbares System ist.
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mmh love it, leave it change it. Er funktioniert nunmal besser als andere Wirtschaftsysteme, weil er auch so gut auf das Menschliche Verhalten passt. Ist Planwirtschaft eine Alternative? Wohl kaum.

Wenn mir eines am Kapitalismus missfällt, dann ist es die mangelnde Qualität der Produkte. Heutzutage kaufe ich mir einen Laptop und der fällt nach 3 Jahren aus. Oder ein Handy, welches in einem Jahr den Geist aufgibt. Die Produktion muss schnell laufen, die Stückzahl muss in jeder Schicht hoch ausfallen. Man will die Güter schließlich schnell los werden und dabei das Kapital erhöhen.
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du ist ne Frage was du willst, für mehr Qualität musst du mehr berappen, Das ein Laptop nach 3 Jahren veraltet ist ist keine Frage der Produktqualität. Andererseits bekommt man die Teil im Verhältnis schon nachgewofen.


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Ich habe noch ein altes Radio aus der UdSSR, das Teil ist immer noch voll funktionsfähig. Ist qualitativ hochwertiger als dieser Elektoschrott, der heute die Regale der Händler überfüllt
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nein es ist ne andere Konstruktion, Stell dir vor ein Weltempfänger oder Führers Volksempfänger funktionierne immer noch. Nur ist es stand der TEchnik und bietet es Vorteile etc?

War der Trabant bessere Qualität als ein heutiger Skoda?

pprubens schrieb:Ich sage ganz klar: Wer am Kapitalismus nicht teilhaben will, muss das nicht. Der kann alternativ leben. Das solltest du doch wissen, so als Anti-Atomkraft-Aktivist.

Soso , @pprubens , erzähl das mal den Griechen oder den Iren oder den ... oder ...

"Wer nicht am Kapitalismus teilhaben will, muss das nicht.
Der kann alternativ leben." ist aber trotzdem in die ProKopf-Verschuldung eingebunden,
auch wenn er niemals im Leben einen müden Euro hat anschreiben lassen, auch wenn er 72 Jahre auf sein Häuschen und weitere 22 Jahre auf sein Auto hingearbeitet und sich auch für seine 4 Kinder niemals verschuldet hat.

Was sagst Du zu diesen "Ausnahmen" in den "römisch-dekadenten verschwenderischen" Schichten der griechischen oder irischen Arbeitnehmerschaft ?

Können diese Ausnahmen, sparsam, wie sie immer waren und sind, nun unbehelligt weiterleben, weil sie immer alternativ gelebt haben ?

Oder, @pprubens , müssen diese Ausnahmen nun, wie alle anderen Griechen oder Iren radikale Abstriche hinnehmen ?

Radikale Abstriche, die den Mittelstand und damit die Gesamtwirtschaft dieser Länder letztendlich in den Ruin treiben werden.
Radikale Abstriche, die uns und den Griechen und den Iren nichts nützen.

Radikale Abstriche für unser Gerechtigkeitsempfinden auf Bildzeitungsniveau.

Damit es so aussieht, als würden diese Völker Buße tun für einen Rettungsschirm, mit dem wir nicht diese Völker retten, sondern unsere eigenen Banken.

Du, @pprubens , bist also nicht Teil der Deutschen Staatsverschuldung !
Du hast Dich abgekoppelt und hast von allem genug.
Hast Du das schon in der Verfassung festhalten lassen ? :D

collectivist schrieb:Wenn mir eines am Kapitalismus missfällt, dann ist es die mangelnde Qualität der Produkte. Heutzutage kaufe ich mir einen Laptop und der fällt nach 3 Jahren aus.

Hier unter diesem Link findest Du einige weitere Links, die Dein Gefühl technisch detailiert untermauern:

http://www.igb-berlin.de/abt2/mitarbeiter/hintze/badcaps.shtml (Archiv-Version vom 20.10.2008)

Man darf getrost annehmen, dass das sinngemäß auf viele zuverlässig defekt gehende Geräte zutrifft. Dahinter steckt Absicht.

kore schrieb:Glücklicherweise ist dies nicht die Einstellung eines jeden Reichen auch heute nicht.

Richtig !

Fedaykin schrieb:Er funktioniert nunmal besser als andere Wirtschaftsysteme, weil er auch so gut auf das Menschliche Verhalten passt.

Darwin schwingt die Keule.

Freilich ist es besser, wenn sich in Indien ein Mittelstand herausbildet, @Fedaykin !
Komisch nur, dass sich dieser Mittelstand in Indien nur durch Überwindung typisch kapitalistischer Verhaltensweisen entwickeln konnte.
http://www.kas.de/wf/de/33.3654/
Der Siegeszug der Kleinkredite in Indien
Sonst könnten unsere Banken diese alternativen Verhaltensweisen zur Rettung unseres Mittelstandes ja übernehmen. :D

Wenn das Motherboard eines Laptop nach 3 Jahren kaputt ist, kann man das nicht mit Veraltung abtun.
Für Office - Aufgaben ist er beinahe unbegrenzt verwendbar. Das ist auch nicht auf den Preis abzuschieben.
Siehe meinen Post von 11:11 !
@collectivist, der war für Dich!

@kore

kore schrieb:Es ist in höchsten Maße unmoralisch diejenigen welche ihr täglich Brot und ihre Bedürfnisse durch ihrer Hände Arbeit und einen ehrlichen Job erwirtschaften, mit den dazugehörigen möglichen Steuerbelastungen als minderbemittelte Deppen darzustellen, wie es ja fast in diesem Artikel schon rüberkommt. Dieses Denken dient der Verschleierung und der Lüge.

Man muss Dummheit nicht wertend verstehen. In einem Ausbeutungssystem ist der Ausgebeutete der Dumme, wenn er als letztes alles an die Bank verliert, was er jahrelang mühsam aufgebaut hat. Der eigentliche Skandal ist, dass Geld als Geldmacht Geld verdient und Arbeit selbst zur billig ausbeutbaren Ware geworden ist. Der Mensch ist unwichtig, wichtig ist er nur als Ware, auch als Konsumware, die sich selbst verbraucht und dann kostensparend im Altersheim versorgt bzw. entsorgt wird.

Die Äußerungen dieses Herren über die Dummheit der Mittelklasse hat ihre Berechtigung als auch eine wichtige Konsequenz. Wer wirklich reich werden will, der muss mit Geld Geld verdienen und Geld verdient gerade dann Geld, wenn Ressourcen, Waren und Arbeitskräfte teurer verkauft werden, als sie hervorgebracht werden.

Mir ist eine Video-Kette bekannt die hat eine ganze zeit lang gutes Geld verdient und sich eine Schein-Konkurrenz aufgebaut, weil sie an der Quelle saß. Darum geht es, die Position an der Quelle, das sind Kundenbeziehungen, Einkäuferbeziehungen, Beziehungen zu Diktatoren, zu Wirtschaftpolitikern und der direkte Besitz von Ressourcen, sie stellen die wirkliche Geldmacht dar.
Ein normaler Mittelständler ist gefangen, wenn er nur Zwischenproduzent ist, er muss Arbeitskräfte einkaufen, er muss auf den Markt reagieren, wenn seine Waren nicht mehr zu gleichen Preisen abgenommen werden, er kann nicht in andere Nischen ausweichen, wenn seine Produkte gerade weniger gut laufen und er hat nicht das Geld sich schnell zu erweitern oder umzustellen, wenn Billig-Konkurrenz ins Land zieht. Er ist wirtschaftlich stark abhängig. Diese Abhängigkeit ist das Kernproblem des Mittelstandes, die Verschuldungsspirale die viele in die Insolvenz treibt ist nur Symptom fehlender Wirtschaftlichkeit in diesem Sinne, dass man den Boden unter den Füßen verliert.

Und die Politiker-Lüge ist, der Mittelstand würde vom globalen Kapitalismus profitieren, das tut er immer nur mittelbar in der Beziehung zu jene Gestalten, welche die Quellen repräsentieren und alles von ihren Beziehungsgeflecht abhängig machen.