@KorianderAllerdings: ökonomisch betrachtet kann vermutlich niemand das System so nachhaltig gegen die Wand fahren, wie es uns die Protagonisten des Neokapitalismus vorgeführt haben...
es ist für mich völlig unverständlich, mit welchem Gleichmut die global 100 Millionen Hungertoten jährlich in einer Widerstandsdiskussion ausgeklammert sind....
Die sind mehr als ein Grund, nämlich 100 Millionen Gründe, zu einer schnellen Umwälzung der gesellschaftlichen Machtverhältnisse..
Darüber bin ich im Bilde.
Ich denke nicht, dass "hier" irgendwer die menschenverachtenden Auswirkungen neoliberaler Wirtschaftpolitik ausklammert, nur weil´s hier jetzt nicht erwähnt wird.
Beim Thema Neoliberalismus handelt es sich um eine Problematik globalem Ausmaßes.
Wie stellst du dir eine gewaltsame Revolution vor -inmitten- eines Haifischbeckens?
Was fehlt sind gesetzliche Grundlagen, die dem Treiben der Manager/Banken/Politkern/deren Scheininvestionen etc. ein Ende setzen, nur wird Lobbyismus in unserem "System" ganz besonders groß geschrieben. (und das global)
Koriander schrieb: und eine Revolution kommt in der Regel nicht wohlgeordnet daher, alle Auswirkungen und Nachwirkungen vorher planend...
Wenn man (moi) seinen Blick mal gen Historie schweifen lässt, dann bin ich von der nachhaltigen Wirksamkeit von gewaltsamen Revolutionen nicht sonderlich überzeugt.
Man steht an einem Ausgangspunkt, entscheidet sich planlos (ohne über Konsequenzen nachzudenken zu revolutionieren und wird dann erstmal mehrere Meter nach hinten katapultiert oder besser katapultiert sich selbst
;), man schafft es zwar aufzustehen, schleppt sich mühselig zum Ausgangspunkt zurück und wenn man Glück hat, kommt man noch nen Schritt über den Ausgangspunkt drüber, bis zur nächsten Revolution. Ich weiß über keine Revolution Bescheid, welche sich nicht hemmend auf die Aufklärung ausgewirkt hat. Oder eine "schnelle" Umwälzung bewirkt hätte oder wo man mittels Gewalt nicht im Gegenteil das heraufbeschworen hat, was man eigentlich zu verhindern versuchte.
Betrachte dir das (Ping Pong) 19. Jahrhundert nach der französischen Revolution. Viele haben von der f.R. eine romatisch verklärte Vorstellung, insbesondere diese, die nach Revolution rufen.
Im Denken des Menschen im Allgmeinen hat sich heute nicht sonderlich viel geändert im Gegensatz zu damals.
Die Auswirkungen aber eben dieses fremdbestimmten Denkens schon.
Ich kann keine gewaltsame Revolution (generell nicht) gutheißen, wenn nicht nur hierzulande soviele Menschen faschistisches Gedankengut mit sich herumschleppen, teils sogar ohne dass es ihnen überhaupt bewusst wäre. Und noch schlimmer, bei vermeindlich gebildeten Leuten...
Und die Auswirkungen einer Revolution, da kann man zwar nur spekulieren, aber aufgrund von Globalisierung, Technologisierung, etc. schon mögliche Konsequenzen errechnen, mag ich gar mit zu tun haben. Und schon keine unkontrollierte "Bewegung der Massen".
Es fehlt an Vernunft und diese kann man leider nicht intravenös verabreichen, vielleicht ins Trinkwasser tun... (*g* kleiner Scherz am Rande).
Koriander schrieb: wenn es denn umsetzbar wäre, könnte unser inzwischen im Laufe der Jahre arg gebeuteltes Grungesetz durch eine neue Verfassung abgelöst werden, "die vom deutschen Volk in freier Entscheidung beschlossen" wird...(Art 146)
Das halte ich gar nicht für notwendig. Das GG fiel auch nicht eines Tages plötzlich vom Himmel, sondern es entwickelte
sich in einem jahrhundertelangem Prozess zu dem was es heute ist.
Es liegt nicht am GG an sich, dass unsere Demokratie durch die Hintertür ausgehöhlt wird, sondern an der allgemeinen Sprache. Sicher könnte man das GG optimieren, nichts anderes tut unsere Regierung übrigens, nur halt nach den ihren Interessen.
Ein Hauptproblem ist die Regierung, die sich die allgemeine Sprache des GG zunutzen macht um Schlupflöcher zu finden und das andere "wir", die "wir" ihnen die Möglichkeit dazu gaben. Ich habe die Penner aber nicht gewählt, mal nebenbei.
Gewalt kann kein Mittel sein. Vernunft sehr wohl und da muss sich jeder an die eigene Nase fassen.