Warum wählen die Deutschen CDU und SPD?
09.07.2013 um 06:23@sanne-Id
Wie Sanne-Id schon sagte, müssen sich die Parteien im Wahlkampf von anderen abgrenzen - sie brauchen ein wählbares Profil. Dabei kommt es zwangsläufig zur Übertreibung. Das kann man bösartig als "Verarschen" bezeichnen, aber trifft es nicht ganz. Der Bürger verlangt nach klaren Profilen. Würden sich alle in der Mitte kuscheln, da könnte der "Bürger" seinerseits behaupten, nun hätte er keine echte Wahl - sind ja alle eh gleich. Also ist Übertreibung ein notwendiges Übel.
Der zweite Defekt in der (deutschen) Demokratie, ist der Koalitionsdruck. Selbst wenn eine Partei gewinnt, kann sie ihre Übertreibungen nicht umsetzen, denn sie muss ja meist koalieren. Und da sie meist mit einem kleineren Partner koaliert, läuft jede Koalition Gefahr durch die Profilierungssucht des kleineren Partners zu Grunde zu gehen (wie man sehr schön beim Beginn der derzeitigen Regierung sehen konnte). Der größere Partner muss meist Einschnitte in seinen Wahlprogramm einnehmen. Das führt dann wiederum zur Frustration beim Wähler, da die Versprechen natürlich nicht umgesetzt werden können.
Der dritte Defekt liegt in den Sachzwängen. Es wird manchmal so getan, als hätte die Politik ultra viele Gestaltungsmöglichkeiten. Begründet wird dies, das wir in einem "reichen" Land leben, dass sich dies oder jenes leisten könnte. In Wahrheit sind die heutigen Gestaltungsmöglichkeiten recht klein und beschränken sich auf die üblichen Schräubchen im Steuersystem, an den mal mehr oder weniger gedreht werden kann. Grund sind die Sachzwänge, denn das Budget des Staates ist fast in Stein eingemeißelt. Selbst sprudelnde Steuereinnahme ändern nichts daran, das wir mehr als Hälfte für den Sozialstaat ausgeben. Was übrigens nicht schlecht ist.
Der Grund warum Leute CDU und SPD wählen hat aus meiner Sicht Klapsbude666 gut erläutert.
sanne-ld schrieb am 17.09.2012:Woher soll man denn noch wissen, welche Partei man noch wählen kann, bzw. sollte ?.Obwohl die Diagnose ein Jahr alt ist, ist sie immer noch richtig und aktuell - sie wird auch immer aktuell bleiben, denn die Demokratie ist eine defizitäre Staatsform. Eine Demokratie ist programmierter Frust und permanente Enttäuschung. Die Begründung ist recht einfach:
Solange der Wahlkampf im Gange ist, versprechen sie einem alles mögliche. Ist das aber dann vorbei und man wurde Politisch "entmüdigt" weil man ja eine gewisse Partei gewählt hat, machen sie nur noch das was ihrer Meinung nach richtig ist.
Dann heißte es sogesehen, Bürger friss oder bleib auf der Strecke.
Früher gab es wirklich mal Unterschiede bei den Parteien, aber Heutzutage fahren alle nur noch auf der Ausbeuteschiene.
Das sehe ich ganz einfach so.
Wie Sanne-Id schon sagte, müssen sich die Parteien im Wahlkampf von anderen abgrenzen - sie brauchen ein wählbares Profil. Dabei kommt es zwangsläufig zur Übertreibung. Das kann man bösartig als "Verarschen" bezeichnen, aber trifft es nicht ganz. Der Bürger verlangt nach klaren Profilen. Würden sich alle in der Mitte kuscheln, da könnte der "Bürger" seinerseits behaupten, nun hätte er keine echte Wahl - sind ja alle eh gleich. Also ist Übertreibung ein notwendiges Übel.
Der zweite Defekt in der (deutschen) Demokratie, ist der Koalitionsdruck. Selbst wenn eine Partei gewinnt, kann sie ihre Übertreibungen nicht umsetzen, denn sie muss ja meist koalieren. Und da sie meist mit einem kleineren Partner koaliert, läuft jede Koalition Gefahr durch die Profilierungssucht des kleineren Partners zu Grunde zu gehen (wie man sehr schön beim Beginn der derzeitigen Regierung sehen konnte). Der größere Partner muss meist Einschnitte in seinen Wahlprogramm einnehmen. Das führt dann wiederum zur Frustration beim Wähler, da die Versprechen natürlich nicht umgesetzt werden können.
Der dritte Defekt liegt in den Sachzwängen. Es wird manchmal so getan, als hätte die Politik ultra viele Gestaltungsmöglichkeiten. Begründet wird dies, das wir in einem "reichen" Land leben, dass sich dies oder jenes leisten könnte. In Wahrheit sind die heutigen Gestaltungsmöglichkeiten recht klein und beschränken sich auf die üblichen Schräubchen im Steuersystem, an den mal mehr oder weniger gedreht werden kann. Grund sind die Sachzwänge, denn das Budget des Staates ist fast in Stein eingemeißelt. Selbst sprudelnde Steuereinnahme ändern nichts daran, das wir mehr als Hälfte für den Sozialstaat ausgeben. Was übrigens nicht schlecht ist.
Der Grund warum Leute CDU und SPD wählen hat aus meiner Sicht Klapsbude666 gut erläutert.