Ich darf kurz daran Erinnern, das es christliche Sektierer waren, die "Pilgrim Fathers", die 1620 aus England ins noch wilde und unbesiedelte Amerika geschifft sind und dort praktisch die USA gründeten.
Die Pilgrim Fathers waren ursprünglich englische Puritaner und hatten zuerst in Holland Asyl gefunden, wollten aber mit denen eigentlich nichts zu tun haben und sind deswegen in die neue Welt emigriert.
Bevor sie von Bord gingen und an der Ostküste die Kolonie Plymouth gründeten, besiegelten sie gemeinsam den "Mayflower Compact". Der nach ihrem Schiff benannte Vertrag ist eine demokratische Miniverfassung mit gleichen Rechten und Pflichten für Jedermann. sehr fortschrittlich, aber natürlich alles unter Gott!
Die religiösen Siedler mit ihrem starken Zusammenhaltsgefühl waren die erfolgreichsten der neu-englischen Kolonien und auch treibende Kraft hinter dem späteren Unabhängigskrieg gegen England.
Der biblisch-mythologische "City upon a Hill"-Gedanke ist zutiest im amerikanischen Bewußtsein verankert. Fast sieht und sah man sich als modernes Volk Israel. Die Amerikaner verstehen sich als eine Nation unter Gott. Als eine von ihm auserwählte Nation! Das zieht sich von früh an durch die gesamte US-Kultur.
In ihrer Gesamtheit muß man also bei den USA von einer christlichen geprägten Weltsicht ausgehen. Die tiefsten innernen moralischen Konflikte die bis zum Mord gehen, äußern sich in der radikal-religiös geführten Diskussion um die Abtreibung in den USA. Wer die verfolgt hat kennt die unglaubliche Macht der Kirchen in den Staaten.
Und seitdem der Ex-Alkoholiker George W. Bush bei den Southern Baptists zu Gott gefunden hat, seitdem ist jetzt ein sogar Radikaler am Ruder:
http://www.livenet.ch/www/index.php/D/print/161/2333http://www.glaubeaktuell.net/portal/journal/journal.php?IDD=1043916076http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/603/8595/print.html (Archiv-Version vom 12.11.2004)Der Kreuzzuggedanke liegt nicht wirklich fern. Ich habe vor kurzem irgendwo einen TV Beitrag über die Southern Baptists gesehen. Einer der Top-US Generäle der im Irak Dienst tut, hatte dort eine Gastpredigt gehalten. Das erwartete Hurra, aber nichts vom Kreuzzug. Von ihm nicht! Aber sehr wohl von den Gemeindemitgliedern, die ganz direkt von Kreuzzug und von Bekehrung gesprochen haben.
Aber nicht vergessen: Bis auf die Baptisten hat jede andere Kirche in den USA den Irakkrieg abgelehnt!
Eine der eigenen Erkenntnis widersprechende Argumentation bewirkt eine kognitive Dissonanz. Eine Dissonanz ist psychologisch unangenehm. Daher will man sie reduzieren. Das kann dadurch geschehen, dass man versucht, aktiv Situationen und Informationen zu vermeiden, die möglicherweise die Dissonanz erhöhen könnten. Oder die Person sucht konsequent nach Informationen, die mit der eigenen Haltung oder Meinung stimmig sind.
(Festinger, Leon: Theorie der kognitiven Dissonanz, Bern, Stuttgart 1978)