Im Jahr 2000 protestierten 40000 empörte Menschen in Argentinien gegen dieSparmaßnahmen des IWF.??? Wieder einmal komplett daneben gehauen, Hansi!
Geschichte, Differenzierung und zusammenhängendes Denken ist definitiv nichtDeine Stärke, darum machen wir jetzt ein kleiner Geschichtsunterricht zusammen, damit Duendlich verstehen kannst, wie die Mechanismen tatsächlich sich verhalten:
- Auf die abschüssige Bahn war Argentinien aber bereits in den siebzigerJahren geraten. 1976 putschten die Generäle und liessen in den sieben Jahren ihrerDiktatur 30 000 Menschen – zumeist BefürworterInnen einer wohlfahrtsstaatlichenDemokratie – verschwinden. Und es waren westliche Privatbanken, die in dieserZeit zusammen mit den Gewaltherrschern an Argentiniens heutigem Milliarden Dollartiefen Grab schaufelten. Die Diktatur bekam einen Kredit nach dem anderen, bis sich derargentinische Militarismus im Krieg gegen England um die Falklandinseln (Islas Malvinas)1982 selbst versenkte.
- Die Folgeregierungen hatten es mit einer traumatisiertenGesellschaft, dem Verlust einer ganzen Generation sowie einer von 8 auf 45 MilliardenUS-Dollar angeschwollenen Auslandsverschuldung zu tun.
- Die im November 1983demokratisch gewählte Regierung von Raúl Alfonsin schien die Probleme in den achtzigerJahren trotz der ständigen Putschgefahr und der Last aus dem Schuldendienst halbwegs inden Griff zu bekommen. Die Verantwortlichen für die mörderische Ökonomie – im In- und imAusland – konnte sie allerdings nur teilweise zur Rechenschaft ziehen. Menem hob dieUrteile gegen die Generäle später wieder auf. Die Tatsache, dass die Diktaturverbrechenbis heute nicht geahndet werden, untergräbt den gesellschaftlichen Wandel in Argentinienwie auch in anderen südamerikanischen Staaten.
- 1989 brachte die galoppierendeInflation den Demokraten Alfonsin zu Fall und spülte den peronistischen Populisten CarlosMenem an die Macht.
- Der in den Neunzigern Argentinien im Caudillo-Stil regierendeMenem und sein Wirtschaftsminister Domingo Cavallo stoppten die Inflation, indem sie den[b]argentinischen Peso in einem [b]festen Wechselkurs von eins zu eins an den[b]US-Dollar koppelten. Für den exportorientierten Teil der argentinischen Wirtschaftstellte sich das jedoch als Katastrophe heraus. Mit dem harten Dollar-Peso-Kurs wurdenargentinische Produkte im Verhältnis zu den Erzeugnissen anderer Nationalökonomien zuteuer. Währungspolitisch stand den argentinischen Institutionen nach der Dollarisierungkein ausreichendes nationales Steuerungsinstrument mehr zurVerfügung.
- Argentinien haushaltete in den letzten Jahren strikt nach den Regelndes Internationalen Währungsfonds (IWF). Es bediente pünktlich den Schuldendienst, undsei es, um – wie die Regierung Menem unter der Aufsicht eben dieses Währungsfonds – dafürimmer neue Schulden aufzunehmen.
- Dem IWF schien es recht zu sein, und die fürdiesen Fall «ton- angebenden Kreise» in Washington, Buenos Aires oder Madrid freutensich, wie die Peronisten ein Staatsunternehmen nach dem anderen verkauften undBodenschätze ver- schleuderten. Ar- gentinien konnte nach den internationalen Direktivenzur Liberalisierung der Wirtschaft als vorbildlich gelten.
- Auch als MenemsRegierung die aus den Verkäufen der Staatsbetriebe und Ressourcen erzielten Einnahmenoffensichtlich nicht zur Senkung der Staatsverschuldung einsetzte, blieb der IWF aufseiner Linie.
- Der Staat wurde weiter mit Krediten versorgt, [b]eingeschnürt undkräftig gemolken. Dabei ist längst schon mehr Geld als die Summe der aufgelaufenenSchulden über den Schuldendienst abgeflossen. (Bei den Zinssätzen des IWF, handelt essich um ein x-faches an Wucher[…])
- Beim Abtritt Menems zum Jahr 2000 hatte sichdie argentinische Auslandsverschuldung von [b]75 auf 150 Milliarden US-Dollarverdoppelt. Nun fürchten vor allem spanische Firmen um ihre argentinischenInvestitionen.
So wie Du unschwer erkennen kannst, handelt es sichbeim Zusammenbruch von Argentinien, um exakt die Auswirkung und Resultat, DeinerIdeologie, welcher Du blindgläubig anhängen willst; die Schuldenlast, Druck des IWF undder neoliberalen Wirtschaftspolitik trieben Argentinien ins Chaos. Galt doch geradeArgentinien nach internationalen Direktiven zur Liberalisierung der Wirtschaft alsvorbildlich, Hansi!
;)Nun in der Zwischenzeit passiert in Lateinamerikaetwas sehr interessantes Hansi, nämlich die Loslösung und hin zu seiner Selbständigkeit,die Integration (Lateinamerikas), das ist etwas völlig Neues in der Geschichte derHemisphäre. Zum ersten Mal wird die indianische Bevölkerung politisch ziemlich aktiv undwill ihre Ressourcen selber kontrollieren, ja sie wollen auch vielmals diese gar nichtentwickeln, da sie begriffen haben, dass die Biodiversität, die Erhaltung ihrer Kultur,ihrer Lebensart absolut als Lebensgrundlage wichtig ist!
Noch etwas kommt hinzuHansi, spitz die Ohren gut;
Man hat damit begonnen, den InternationalenWährungsfonds rauszukicken! Argentinien schafft sich den [b]IWF praktisch gerade vomHals –wie sie es ausdrücken-, indem es seine Schulden an ihn zurückzahlt. Das Land hattedie Regeln des Internationalen Währungsfonds befolgt - mit äusserst verheerenden Folgen.[b]Venezuela unterstützt Argentinien, indem es einen Teil der argentinischen Schuldenaufkauft.
Natürlich freut dies die Argentiner, nicht unbedingt die Ideologen,denen Du anhängst Hansi. Weil in der Vergangenheit waren die USA in der Lage, unangenehmeEntwicklung (natürlich aus Sicht der Neoliberalen) – wie etwa lateinamerikanischeUnabhängigkeitsbestrebungen – gewaltsam zu unterbinden. So unterstützte man schon maleinen Militärputsch oder Einmarsch, Subversion usw.. Heute funktioniert das nicht mehr soeinfach. Das letzte Mal, dass es die USA versucht haben, war 2002 in Venezuela. Siemussten sich den enormen Protesten Lateinamerikas geschlagen geben. Der Staatsstreichwurde natürlich im Land (Venezuela) selbst vereitelt- etwas ganz Neues…
Genausowird wohl auch Bolivien verfahren. 25 Jahre lang hatte sich das Land streng an die Regelndes [b]IWF gehalten. Heute ist das bolivianische Prokopfeinkommen niedriger als vor25 Jahren. Davon will man nun loskommen. Die anderen Länder machen es ebenso. Im Prinzipist der IWF nichts anderes als das [b]Schatzamt der USA. Er ist eine [b]ökonomischeKontrollwaffe. Zusammen mit der [b]Waffe des Militärs dient der IWF zur[b]Aufrechterhaltung der Kontrolle - eine Waffe, die zerbröselt.
Zum Glück,kann man da nur sagen, nicht Hansi?
Weisst Du Hansi, es fällt auf, dass geradedie Länder, welche sich die letzten 25 Jahre, die sich an die Regeln des[b]Neoliberalismus gehalten haben, nichts anderes als eine [b]wirtschaftlicheKatastrophe durchmachten, während jene, die sich nicht an die Regeln scherten,wuchsen und sich entwickeln konnten. (Siehe Ostasien)
Was lernen wir darausHansi?
Befolgung der Richtlinien des Neoliberalismus gleich ökonomischeNiederlage, Verstoss gegen diese Richtlinien gleich wirtschaftlicher Erfolg.
:)Kuba ist ein Symbol, Venezuela ist ein Symbol und Argentinien - das sich von derIWF-Katastrophe erholt hat, indem es gegen die IWF-Regeln verstiess, sie gröblichverletzte und den IWF schliesslich rauswarf. Das ist die ideologische Seite der Medaille.Internationaler Währungsfonds - lediglich der Name für eine ökonomische Waffe zurErzeugung von Dominanz, aber diese Waffe zerfällt.
Also, seien wir weiterhinzuversichtlich, dass auch noch die restlichen Länder sich dieses Übel (IWF) vom Halsschaffen werden können.
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