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Lynndie England, die Folterbraut, im Interview
27.03.2008 um 01:45Aloha,
ich hoffe dass einige Leute hier das Interview in der vergangenen Stern-Ausgabe lesen konnten. Gesprächsparterin war Lynndie England, eine Soldatin die am amerikanischen Folterskandal in Abu Ghraib beteiligt war. Ihre traurige Popularität erlangte sie mit Fotos wie diesen hier:
Wie gesagt, die Dame gab kürzlich ihr erstes Interview nach ihrer Haftentlassung '07. Erstaunlich, oder eher verstörend ist dabei die Tatsache, dass die Dame keinerlei Reue für ihre Taten empfindet, zumindest ist ihre Logik diesbezüglich wenig nachvollziehbar.
Auf Fragen, wie sie über ihre Taten im Nachhinein empfinde, verwies sie meist als Rechtfertigung auf die Befehlskette. Die Quälereien die in dem irakischen Gefängnis statt gefunden haben, sind auch nach ihrer heutigen Auffassung nach nicht unrechtens, da es Befehle waren.
Es ist ein wenig befremdlich, wie sich die Denkweise der Frau in dem Interview zeigt. Sie scheint wenig nachdenklich und sie plädiert auf die Rolle der Marionette obriger Instanzen, obwohl absolut offensichtlich war, wie falsch und menschenfeindlich ihre Taten sich gestalteten.
Desweiteren zeigte sich merkwürdig im Interview, wie lasch der Umgang der involvierten Geheimdienste mit dem Fotomaterial war. Man dürfte doch hoffen, das jedem Geheimdienstmitarbeiter bewusst ist, dass Fotos mit solcher Brisanz nicht in den einfachen Umlauf gebracht werden dürfen.
Alles in allem mutet dieser Dialog wie ein übles Schauermärchen an. Man gewinnt stellenweise den Einblick in einen total überforderten Charakter, der mit seiner Vergangenheit zu kämpfen hat, die ihn bis heute isoliert.
Lynndie England wohnt inzwischen wieder in ihrer Heimatstadt, zusammen mit ihren Eltern. Sie ist momentan auf Jobsuche, was sich allerdings mit solch persönlichen Geschehnissen nicht leicht bewerkstelligen lässt. Sie hat zusammen mit dem ebenfalls in den Skandal verwickelteten Unteroffizier C. Graner einen dreijährigen Sohn.
Mich würde interessieren, wie ihr dieses Thema bewertet. Vor allem zu der nachträglichen Haltung von Mrs. England. Ist diese stilprägend für die komplette Vorgehensweise des Militärs im Irak, oder wirklich nur die grobe Ausnahme?
Weiterführende Links: 1 (Archiv-Version vom 22.03.2008) 2
ich hoffe dass einige Leute hier das Interview in der vergangenen Stern-Ausgabe lesen konnten. Gesprächsparterin war Lynndie England, eine Soldatin die am amerikanischen Folterskandal in Abu Ghraib beteiligt war. Ihre traurige Popularität erlangte sie mit Fotos wie diesen hier:
Wie gesagt, die Dame gab kürzlich ihr erstes Interview nach ihrer Haftentlassung '07. Erstaunlich, oder eher verstörend ist dabei die Tatsache, dass die Dame keinerlei Reue für ihre Taten empfindet, zumindest ist ihre Logik diesbezüglich wenig nachvollziehbar.
Auf Fragen, wie sie über ihre Taten im Nachhinein empfinde, verwies sie meist als Rechtfertigung auf die Befehlskette. Die Quälereien die in dem irakischen Gefängnis statt gefunden haben, sind auch nach ihrer heutigen Auffassung nach nicht unrechtens, da es Befehle waren.
Es ist ein wenig befremdlich, wie sich die Denkweise der Frau in dem Interview zeigt. Sie scheint wenig nachdenklich und sie plädiert auf die Rolle der Marionette obriger Instanzen, obwohl absolut offensichtlich war, wie falsch und menschenfeindlich ihre Taten sich gestalteten.
Desweiteren zeigte sich merkwürdig im Interview, wie lasch der Umgang der involvierten Geheimdienste mit dem Fotomaterial war. Man dürfte doch hoffen, das jedem Geheimdienstmitarbeiter bewusst ist, dass Fotos mit solcher Brisanz nicht in den einfachen Umlauf gebracht werden dürfen.
Alles in allem mutet dieser Dialog wie ein übles Schauermärchen an. Man gewinnt stellenweise den Einblick in einen total überforderten Charakter, der mit seiner Vergangenheit zu kämpfen hat, die ihn bis heute isoliert.
Lynndie England wohnt inzwischen wieder in ihrer Heimatstadt, zusammen mit ihren Eltern. Sie ist momentan auf Jobsuche, was sich allerdings mit solch persönlichen Geschehnissen nicht leicht bewerkstelligen lässt. Sie hat zusammen mit dem ebenfalls in den Skandal verwickelteten Unteroffizier C. Graner einen dreijährigen Sohn.
Mich würde interessieren, wie ihr dieses Thema bewertet. Vor allem zu der nachträglichen Haltung von Mrs. England. Ist diese stilprägend für die komplette Vorgehensweise des Militärs im Irak, oder wirklich nur die grobe Ausnahme?
Weiterführende Links: 1 (Archiv-Version vom 22.03.2008) 2