Der bequeme Niedergang

was ist schon wahrheit, ich meine jeder interpretiert sie auf seine eigene weise,

kickboxer187,

zum Glück/ leider ist es bei allem so, dass Begriffe individuell definiert werden.
Das ist bei Freiheit, Verantwortung, Courage oder dem hier thematisierten Nidergang nicht anders.

Was auf der einen Seite viel Freiheit bietet, symbolisiert auf der anderen Seite die Unvereinbarkeit von Erwartungen.

die Unvereinbarkeit von Erwartungen...
hmmm...
manchmal denke ich echt wir leben alle auf dem gleichen planeten aber jeder in seiner eigenen welt, wie koennnen menschen denn sagen colleteral damagae sei ok oder menschen in die luft jagen auch, ich weiss nicht manchmal denke ich um absoluten frieden auf der erde zu schaffen muss man zuerst toeten, ich mein alles umwerfen und verbrennen um dann neu zu formen oder?

Hast Du denn ein Interesse an "absolutem Frieden"?
Für mich ist das eine völlig abstrakte Vorstellung - wie die von "Sicherheit"
Seitdem ich damit anfing, mir bewusst zu machen, was "geht und was nicht" wurde es einfacher für mich.
Ich musste lernen, Zusammenhänge einzusehen. Das war bis dahin ein Stolperstein.
Nicht ums Verändern geht's, sondern ums Wahrnehmen/ Erkennen. (zumindest vorerst ;))

was meinst du mit "was geht und was nicht" und was fuer zusammenhanege musstest du denn sehen? ich mein du sagst auch es geht um erkennen und wahrnehmen aber dieses bringt mir nichts weil es doch leicht ist alles wahrzunehmen man muss sich nur aufhoeren zu bleuegen und wenn man die wahrheit ueber diese welt berichten sollte dann waere dies mit dem wort "drecksloch" getan obwohl ich keine pessemist bin sondern immer zuversichtlich.

Angesichts der bekanntgewordenen Krisen der jüngsten Zeit, hole ich diesen Thread mal aus der Versenkung nach oben. Vielleicht kann man ja nun mit dem Eingangsbeitrag mehr anfangen, als zu dem Zeitpunkt, als dieser Thread erstellt wurde...;)

Der Threadersteller verdient Lob, denn seine kleine Eingangsrede wirkt doch sehr anregend und gelungen.

Was wir meiner Meinung nach benötigen, sind nicht noch mehr kleinerer Verbände und Gruppierungen, nichtiger Parteien und Organisationen, deren Wort keine Bedeutung und deren Handeln keinen Effekt hat. Was erforderlich scheint, ist stattdessen ein Zusammenschluss der Stammtische, der unzufriedenen Kleinbürger, der Lokalaktivisten, der vergeblichen Demonstranten, der politisch Engagierten und vieler anderer, die eine Veränderung wünschen. Am besten geschieht dies unter einem weit erkennbaren Banner, einem Kodex, der verständlich und dennoch weise scheint, der das Gedankengut vieler zusammenschweißt, der die Ideen zu einem Netz verwebt, das Menschlichkeit und Demokratie als Muster aufweist. Sinn und Zweck dieser Maßnahmen stellt die Schöpfung einer Koalition dar, einer Bündelung der Bürger als Opposition gegen die amtierende Regierung und ihre Förderer. Erst wenn wir erkennen, wie zahlreich wir gemeinsam sind und was wir erreichen könnten, erst wenn wir uns nicht mehr als Teil eines Ortsvereins der Maulenden sehen, sondern als einzigartiges Element einer großartigen Bewegung für Freiheit, Menschenrechte, Aufklärung, Humanität und eine erfolgreichere Demokratie, dann werden wir verstehen, dass das Ziel nicht in unerreichbarer Ferne, nein dass es stattdessen in greifbarer Nähe liegt. Und von da aus, werden die letzten Schritte leicht zu nehmen sein, denn als vereinigte Gruppe wird es gelingen, einen Wandel und eine Wende herbeizuführen, einen Umbruch zu bezwecken und aus den Tälern des Unrechts wieder zu den Gipfeln der Welt aufzusteigen.

Das wäre mein Vorschlag.

@Aineas

Ich denke nicht das das so funktioniert, dazu sind zuviele der Kleingruppen die du erwähnt hast zu hochmütig und verfolgen meist eigene Ziele anstatt an einem gemeinsamen grossen Ziel zu arbeiten.

"Das wäre mein Vorschlag" ...

war gut und der Eingangspost auch. Nur sind halt die Unzufriedenen aus verschiedenn Gründen unzufrieden - und da hakts dann auch schon.

Wenn ich z. B. die meist dusslige Politikerschelte lese dann denk ich oft macht Ihrs doch mal besser - aber die "Motzer" waren ja zumeist nie selber aktiv.

Wahre Worte cml72, doch ich erkenne da gewisse Lösungen, die unter anderem wie folgt aussehen könnten:

Nach Gründung der Organisation wird jeder Gruppierung, die sich in sie einordnet, das Recht zugesprochen, eine repräsentierende Person für einen Rat zu stellen, der die Aktivitäten und die Richtlinien des Gesamtverbandes festlegt. In diesem Rat wäre eine charismatische, ambitionierte und talentierte Führungsgestalt vonnöten, die den "Laden" zusammenhält und die Einheit der Teilgruppen unter einer Flagge effiziert und die Einigung aller Beteiligter auf einen Kodex erzielt. Natürlich muss diese Person weise gewählt, nicht nur mit Rhetorik, sondern mit Argumenten und Erklärungsvermögen glänzen und darf keine Machtgelüste hegen, sondern sollte rational und am Wohl der Bürger interessiert sein. Eine weniger riskante Alternative wäre gewiss vorzüglicher, jedoch vermag ich keine zu erkennen, bei der sich die einzelnen Parteien nicht vor oder nach dem Wandel uneins wären und gute Initiativen den Weg in das Konstukt der neuen Ordnung fänden.
Falls jemandem eine andere Möglichkeit einfällt, so soll er nicht zögern, sie zu verkünden und vorzuschlagen.

@Aineas

Das war schon mal da und nannte sich "Räte". Und die Organisationsform hiess Räte-Republik. Ging auch schief - aus unterschiedlichen Gründen.

Du darfst den Begriff, so wie ich ihn hier verwende, nicht mit seinem historischen Gebrauch assoziieren, da er bei mir meist dieselbe Bedeutung wie Senat oder Versammlung aufweist.
Durch die Maßnahme der Entsendung eines Repräsentanten innerhalb der Organisation von jedem Teilverband soll lediglich gewährleistet werden, dass die Interessengruppen erhalten bleiben. Andernfalls würden sich ihre Mitglieder wie cml72 bereits anmerkte wahrscheinlich nicht eingliedern, da sie sich zu sehr um ihre Autonomie beraubt sähen, was viele nicht hinnehmen würden. Sollte dies erfolgreich vonstatten gehen, würde man einen Gesetzeskatalog erarbeiten, ihn der Regierung vorlegen, und bei Ablehnung demonstrieren. Um dem ganzen Nachdruck zu verleihen wäre es desweiteren denkbar, das Dokument per Referendum absegnen zu lassen. Im Idealfall würde alles damit enden, dass man die neue Ordnung einführt, die Organisation auflöst und die Macht des Staates wieder der Gesamtheit der Bürgerschaft in die Hände gibt.

oh das hatte ich vergessen - war @jafrael gerichtet

@Aineas

Du kannst es auch Thing nennen. Räte ist ja auch nur ein Wort. Aber gemeint war einmal genau das was Du ausführtest. Und die technischen Möglichkeiten unserer Zeit öffnen solchen Vorhaben wieder etwas mehr reale Möglichkeit.

Das war letztlich ja auch die Vision derer die in den 60-er Jahren das Netzwerk das wir heute als "www" kennen entwickelten.

@jafrael

Obgleich ich die Anfänge der Sowjetunion nicht im Detail kenne, meine ich mich zu entsinnen, dass die obersten Sowjets das System nach einer Weile durchkreuzt und ihre Verbindung zu den unteren gelöst haben, ihre Konstellation also zementierten.
Das mag ja genauso geschehen, es soll zumindest nicht mit aller Kraft vermieden werden, denn letztlich werden wir eine derartige Struktur nicht auf den Staat projektieren, weil dabei die Entwicklung der Vergangenheit aller Wahrscheinlichkeit eintreten würde.
Die Maßnahme des Prinzips von Vertretern, erfüllt in diesem Falle einen ganz pragmatischen Zweck, nämlich gemäß der Beabsichtigung die größere Bereitschaft einzelner Verbände, sich einer ausgedehnteren Gruppe anzuschließen. Und wenn die kleinen Vertreter der Machtwahn packt und sie sich danach sehnen, ihre Position zu missbrauchen, um eine unrechte Verfassung zu schaffen, dann sind wir notfalls als die Initiatoren der Organisation noch immer in der Lage, ihren Freunden vom Stammtisch oder in der jeweiligen Gruppierung zu erzählen, was ihre Repräsentanten so treiben.

@Aineas

Ach so, die sowjetische Variante ist es die Dir aufstösst. Da bin ich wie Du der Meinung das die nichts war was wir wiederholen sollten.

Ich bezog mich eher auf die spanischen und die Münchner Räte.. die sowjetische Entwicklung war eine die von Anbeginn an unter dem Diktat einer Kaderpartei gestanden hat - das Gegenteil der Ideen die von den Münchnern Eisner, Toller und Co. verteten worden ist. DIE haben nämlich das vertreten was DIR vorschwebt.

@ jafrael

Da ich mich diesbezüglich noch nicht näher informiert habe, werde ich mich ein wenig mit den spanischen und den Münchner Räten auseinandersetzen und anschließend wieder hier schreiben.

@Aineas

Deine Schilderung der Person die diese Führung übernehmen sollte betreffend, glaube ich nicht, das eine solche zu finden sei. Von Natur aus ist ein Mensch egoistisch eingestellt, er hat einen Überlebenstrieb und man sieht es tagtäglich, wenn einige Personen welchen Ranges oder Berufes auch immer ihren Status gefährdet sehen, lassen sie sich auf solche Dinge ein, wie wir sie in der Politik auch finden.........Schmiergeld.

............vielleicht bin ich da auch einfach nur zu realistisch eingestellt?

Viele der heute anfallenden Entscheidungen, könnten von einem Rechner übernommen werden, da es sich um rein rechnerische und statistische Sachverhalte handelt. Eine Art Rat für den Rat. Da wäre der Lobbyismus gleich auch nur noch sehr eingeschränkt "mächtig" und die Korruption ist bei einer KI ist auch noch kein wirkliches Thema.

Edit:

Ich streiche ein "ist"...;)