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Der bequeme Niedergang

98 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesellschaft, Frage, Umbruch ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der bequeme Niedergang

22.02.2008 um 17:39
@ Niurick
Na, so bös war der Kommentar doch nicht, ein wenig vielleicht, aber er entspricht durchaus der momentanen Realität, da Dir doch bestimmt auch schon aufgefallen sein wird, daß einige User hier wirklich die abstrusesten Geisteshaltungen mit einer Sturheit verfolgen, die darauf schliessen lässt, daß sie nicht bereit sind, sich mit anderen Denkweisen vertraut zu machen, ist es nicht so?


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Der bequeme Niedergang

22.02.2008 um 19:33
@Barthawk

Einerseits magst Du Recht haben, wobei es andererseits auch etwas am Thema vorbeigeht..jedoch ein Beispiel für abstruse Geisteshaltung bekamen wir ja schon ziemlich zu Beginn dieses threads von breakibuu...

Ich persönlich finde es unglaublich, daß Menschen in dieser Welt von Zufriedenheit sprechen..glückliche oder zufriedenstellende persönliche Verhältnisse..ja klar, kein Problem, steht jedem zu und sei auch von Herzen gegönnt.

Aber in fast allen Ländern dieser Welt wird ausgebeutet von Lobbyisten, gemordet, Kriege aus Profitgier geführt, es werden Kindesmißbrauch und-mord von korrupten Justizsystemen vor unserer Haustür gedeckt.
Politik definiert sich weltweit und auch hierzulande über Schmier und Filz.
Der Bürger wird immer mehr kontrolliert und observiert..nur als kleinen Umriss des Ganzen..

Und da schaffen es Menschen und Bürger tatsächlich noch nicht nur aus Bequemlichkeit nichts dagegen zu unternehmen, wie leider viele von uns ,sondern schaffen es dank Luxus , Überfluß und Egoismus auch noch solche Riesen Scheuklappen zu tragen, das Ganze nicht nur zu übersehen sondern auch noch abzuleugnen..

Sorry, Leutz, aber das übersteigt meine Auffassungsgabe.

Vielleicht kann mir das einer von Euch hier ja näherbringen ;)


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Der bequeme Niedergang

22.02.2008 um 20:16
Es gibt viele Menschen, die sich der bestehenden Situation, wie Du beschreibst, durchaus voll bewusst sind. Es fehlen ihnen aber die Kraft, die Möglichkeiten, der Mut und das Geld, etwas zu verändern. Denn diese Faktoren bräuchte es unbedingt dazu!

Also, was kann man sonst noch machen? Sich umfassend informieren, und diese Informationen weiter geben, auch wenn sie auf Ablehnung und Spott stossen. Irgend eine Information bleibt immer im Kopf, auch bei den Gegnern. Und sie fangen vielleicht an, sich besser zu informieren, hinterfragen ihre Meinung.
Je mehr Menschen sich über soche Themen bewusst sind, umso mehr wird diese Haltung Kreise ziehen, weil alles auf der Welt miteinander vernetzt ist.
Im kleinen Kreis können wir anfangen, uns gegen Manipulation zu wehren. Indem wir aufhören, blödsinnige Filme zu schauen, die einseitig manipulieren. Indem wir weitgehend auf die Benutzung von Handys verzichten usw. usw.
Und immer wieder hinterfragen, was die Medien so präsentiern! Die eigenen Kinder zu kritischen Menschen erziehen.


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22.02.2008 um 20:31
Wenn einer anfängt, laufen einige mit. Wenn einige mitlaufen, laufen noch mehr mit. Wenn noch mehr mitlaufen, dann laufen nahezu alle mit.


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22.02.2008 um 20:45
@Der Beste

tja, es wäre zu schön, wenn das "Forrest Gump Prinzip" so leicht umzusetzen wäre :D

Aber leider haben wir uns in den letzten Jahrzehnten von oben her durch eigentlich unnötigen Luxus und Komfort und die Medien blind, taub und träge machen lassen.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Der bequeme Niedergang

22.02.2008 um 21:50
Blind, taub und träge? Nö, eigentlich nicht. Ich habe lediglich Strategien und Taktiken geändert. Früher habe ich auch mal geglaubt, es würde genügen, auf einer Demo "Solidarisieren, mitmarschieren!" oder ganz früher "Bürger runter vom Balkon, unterstützt den Vietkong!" zu rufen, und dann kämen sie schon. Nein, was kam, war der Inhalt von Wassereimern, Katzenklos und Blumentöpfen.
Das Bewusstsein, die Avantgarde des Proletariats zu sein, ist ja ganz erhebend. Bis zu dem Moment, in dem man sich umdreht und kein Proletariat hinter einem steht.
Nicht anders verhält es sich mit der Idee des bewaffneten Volksaufstandes, für den Menschen aus meiner Generation gelebt haben, gekämpft haben und gestorben sind.
Alle Räder stehen still, wenn Dein breiter Arsch es will. Und aus ist's mit Revolution.

Ich fürchte, es bleibt einem gegen Ende eines politisch aktiven Lebens nur die Hoffnung, dass kleinste Schritte etwas bewegen. Man kann nicht immer nur auf den Aufstand der Massen warten. Man muss selbst aufstehen und etwas tun.


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22.02.2008 um 22:48
@Doors

Das ist doch schon mal ein guter , gedanklicher Ansatz .

Somit können wir daraus lernen, daß es SO, wie es die 68er gemacht haben, NICHT funktioniert.

Ein abschreckendes Beispiel hat auf jeden Fall mehr Lehrwert als Keins.


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Der bequeme Niedergang

22.02.2008 um 23:18
"""Meiner bescheidenen Erfahrung nach, lässt sich nämlich niemand gewaltsam erwecken, der nicht sowieso schon mit diesem inneren Prozess befasst ist"""


Das ist der springende Punkt - es ist wirklich "nur" eine Frage der Wahrnehmung

Was dir gestern noch als "absurd" oder als "unfassbar" vorkam, kann im Laufe dieses Prozess zur normalsten Sache der Welt werden.

Ich gebe nur ein Beispiel:

Saddam oder Al- Quaida trauen wir alle möglichen Greueltaten zu, auch selbst angeordnet und vlt sogar selbst ausgeführt

Bei Bush, Wolfowitz oder Rockefeller haben wir eine innere Blockade, ihnensadistisches Machtdenken zuzutrauen


Anderes Beispiel:

Den Kreml malen wir uns als dusteren und kalten Hort von Patriarchen aus -

Niemand von uns stellt sich das weiße Haus auf diese Weise vor - wie auch immer seine Gesinnung ist


Wir legen uns dann gerne minimale Rechtfertigungsstrategien gegenüber uns selbst und den Mitmenschen zu Recht, die schon bei der Wortwahl und den inneren Bildern die man im Kopf hat, beginnen



Gleichwohl die Machtkämpfe dort ebenso duster und


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Der bequeme Niedergang

22.02.2008 um 23:42
@al-chidr

>>Saddam oder Al- Quaida trauen wir alle möglichen Greueltaten zu, auch selbst angeordnet und vlt sogar selbst ausgeführt

Bei Bush, Wolfowitz oder Rockefeller haben wir eine innere Blockade, ihnensadistisches Machtdenken zuzutrauen


Anderes Beispiel:

Den Kreml malen wir uns als dusteren und kalten Hort von Patriarchen aus -

Niemand von uns stellt sich das weiße Haus auf diese Weise vor - wie auch immer seine Gesinnung ist<<

Das ist es , nach meiner Auffassung, eben nicht.
Die Fragestellung interpretiere ich hier dahingehend, daß wir es eben genau SO wissen und nichts dagegen unternehmen.
Wo wäre der Ansatz diese Wissen umzusetzen ?


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Der bequeme Niedergang

23.02.2008 um 10:11
Zitat von brokenheartbrokenheart schrieb:Das ist es , nach meiner Auffassung, eben nicht.
Die Fragestellung interpretiere ich hier dahingehend, daß wir es eben genau SO wissen und nichts dagegen unternehmen.
Wo wäre der Ansatz diese Wissen umzusetzen ?
Wir wissen es, wollen es aber aus reiner Bequemlichkeit bzw. Faulheit nicht wahr haben. Es könnte ja ein Grund sein, seinen fetten Arsch aus dem Sessel heben zu müssen. Und das wollen wir doch alle nicht?! Oder?

Ich denke es gibt viele die über "Revolution" nachdenken. Ich denke es gäbe viele welche begeistert davon wären und mitmachen wollten, zu Hause, 20:00Uhr vor der Glotze bei der Tagesschau!


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Der bequeme Niedergang

24.02.2008 um 04:32
Ja, isnat...nun geht es nur noch darum, wie man die Hintern der Wissenden aus den bequemen Stühlen geflext bekommt und Perspektive für das Engagement schafft...


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24.02.2008 um 06:53
@ Brokenheart
Nichts leichter als das: Man braucht bloß ein vernünftiges Konzept aufzustellen, wo man denn wohl HIN will mit der Revolution, das heißt, der Mensch benötigt eine konkrete Zielvorgabe um sich in Bewegung zu setzen. Doch wie bereits vorher erwähnt: alle wissen genau, was sie nicht wollen, sind aber nicht in der Lage, festzulegen, was genau sie wirklich wollen.


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Der bequeme Niedergang

25.02.2008 um 14:43
@ brokenheart


(Dein an al-chidr gerichtetes Zitat:)
Zitat von brokenheartbrokenheart schrieb:Das ist es , nach meiner Auffassung, eben nicht.
Ich muss al-chidr uneingeschränkt Recht geben. Seine Beispiele (Kreml & das Weisse Haus) gehören zu den passendsten Beispielen für "unsere" subjektive Wahrnehmung.

Wenn wir "das Übel dieser Welt" nur einer bestimmten "Gesinnung", Politik oder Nation zutrauen, anstatt es prinzipiell überall für möglich zu halten, dann fehlt "uns" ein wichtiger Teil der "Revolution": nötige Konsequenz

Im Umkehrschluss würde es doch sonst bedeuten: es gibt "Gut" UND "Böse", also kümmert sich auch "Gut" UM "Böse" und ich halt mich da lieber raus...



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Der bequeme Niedergang

25.02.2008 um 15:11
Beispiel ...

Der Spiegel verbreitete mal Lügengeschichten eines CIA- Buches, wonach Saddam sich höchstpersönlich einen Tiger hielt, der seinen eigenen ehemaligen Leibarzt vor Saddams lüsternen Augen verzehrte; Der Autor wusste auch, dass der kleine Saddam schon in seiner Kindheit mit Vorliebe kleine Tiere zerquetschte und sadistisch quälte ...
ganz zu schweigen von den angeblichen Uday-geschichten über vergewaltigte und anschließend hingerichtete unschuldige Frauen, die er von der Strasse entführt haben lassen soll oder den Parties, bei denen er seine Gäste mit Alkohol vollpumpte und diesen dann lachend wieder herauspumpen ließ ...

Ich nehme an, dass viele Leute diese Geschichten geglaubt haben!

Würde z.b. ein iranischer oder chinesischer Journalist ein Buch über die sadistischen Vorlieben von Bush oder Sharon sprechen, wie sie es genießen, eine Katze zu quälen oder dergleichen, würde ihm niemand glauben - nicht einmal ein Durschschnittsaraber


Klassische Revolutionen bringen gar nichts, sie haben sogar noch den negativen Effekt, dass sie neben der Revbolutionselite auch Teile des "Fußvolks" über Nacht an die Macht bringen, welche noch weniger als die machtgewohnten Eliten mit Ruhm und Macht umgehen können.

Mit einer Revolutionen ändern sich vlt politische Konzepte, aber die Menschen bleiben die Gleichen

Man muss zuerst erkennen, dass man selbst keineswegs der einzige Mensch ist, der die Wahrheit kennt, sondern dass man selbst allenfalls mit einem Bein aus dem Sumpf gestiegen ist ...


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Der bequeme Niedergang

25.02.2008 um 16:33
Vielleicht habe ich die falsche Wahrnehmung - oder mir das schon zu lange angeguckt:
Ich halte jede Machtzentrale für einen dusteren und kalten Ort der Patriarchen. Selbst, wenn einige von ihnen Röcke trugen, wie Golda Meir, Indira Gandhi, Margaret Thatcher...

Und ich halte und hielt islamische Terroristen, egal, von wem finanziert, für nicht besser als die us-finanzierten Contras, mit denen ich mich in Nicaragua auseinandersetzen musste.

Ich kann mich auch noch gut dran erinnern, wie im Libanon die westdeutschen Nazis bei der PLO trainierten, die westdeutschen Kommunisten bei der PFLP.

In Nordirland habe ich erfahren müssen, dass nicht wenige der "heroischen IRA-Kämpfer" als Hauptgeschäft Drogenhandel und Prostitution betrieben, damit eben vom Elend jener lebten, die sie zu befreien vorgaben.

Nein, natürlich macht man sich gern "Heldenbilder" und "Schurkenstaaten" - aber man fabuliert sich ja sonst auch gern allerlei zusammen.

Glaub' nichts von dem, was Du hörst - und nur die Hälfte von dem, was Du siehst.


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19.04.2008 um 06:19
Aber ziehe aus dem, was du hörst und siehst deine Schlüsse und stehe auf um dich zu wehren..


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Der bequeme Niedergang

14.10.2008 um 00:04
"
Ich muss al-chidr uneingeschränkt Recht geben. Seine Beispiele (Kreml & das Weisse Haus) gehören zu den passendsten Beispielen für "unsere" subjektive Wahrnehmung.

Wenn wir "das Übel dieser Welt" nur einer bestimmten "Gesinnung", Politik oder Nation zutrauen, anstatt es prinzipiell überall für möglich zu halten, dann fehlt "uns" ein wichtiger Teil der "Revolution": nötige Konsequenz

Im Umkehrschluss würde es doch sonst bedeuten: es gibt "Gut" UND "Böse", also kümmert sich auch "Gut" UM "Böse" und ich halt mich da lieber raus..."

Das ist einer der schönsten threads die ich hier gelesen hab und finde es traurig, dass es so wenig zuspruch gefunden hat!
Das Zitat von oben ist wohl das treffendste und noch treffender finde ich folgendes:

"
Klassische Revolutionen bringen gar nichts, sie haben sogar noch den negativen Effekt, dass sie neben der Revbolutionselite auch Teile des "Fußvolks" über Nacht an die Macht bringen, welche noch weniger als die machtgewohnten Eliten mit Ruhm und Macht umgehen können.

Mit einer Revolutionen ändern sich vlt politische Konzepte, aber die Menschen bleiben die Gleichen

Man muss zuerst erkennen, dass man selbst keineswegs der einzige Mensch ist, der die Wahrheit kennt, sondern dass man selbst allenfalls mit einem Bein aus dem Sumpf gestiegen ist ..."

Seit vorbilder und seit keine die etwas aufzwingen!
Das ist wohl der einzige richtige Weg. Das ist die einzige richtige Revolution, denn durch Gewalt wird nie was erreicht!!


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grahm ehemaliges Mitglied

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Der bequeme Niedergang

15.10.2008 um 08:26
Es gibt für nichts ein Patentrezept. Technische Angelegenheiten mal ausgenommen.
Wer sollte also eine Anletung für die höhere Schwingungsebene liefern, wenn sie niemand kennt?

Und Denken hilft? Wobei? Rauszufinden, das sich eigentlich noch nichts verändert hat, obwohl es ja eigentlich schon seit 2004 losgehen soll?

Ich mach mal einfach nurn kleinen Tipp.

Einfach auf sich zukommen lassen. Besseren Ratschlag gibt es nicht.


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Der bequeme Niedergang

15.10.2008 um 22:40
Früher zu Zeiten des Kalten Krieges war es einfacher sich eine Meinung zu bilden
Abends um 19.30 die DDR Nachrichten und dann um 20.00 Uhr die Tagesschau irgend wo dazwischen lag die Wahrheit


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grahm ehemaliges Mitglied

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Der bequeme Niedergang

16.10.2008 um 01:40
Aber gefunden hatt sie auch so gut wie niemand oder? Vielleicht auch niemand danach gesucht.


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