@KorianderIm voraus pardon, falls ich den einen oder anderen Rechtschreibfehler habe, habe eine lange Nacht hinter mir.
Koriander schrieb:Und aus dieser zweifelhaften, sinnentleerten Aussage, soll die Existenzberechtigung eines Systems abgeleitet werden, dass jährlich 100 Millionen Menschen hungermordet und aktuell für eine Milliarde Hungernde sorgt ? Was für ein unsäglicher Blödsinn.
Hast du dich eigentlich mal mit den Staaten auseinandergesetzt, welche die Planwirtschaft betrieben? Mir stellt sich gar die Frage, ob du überhaupt weißt, was eine Planwirtschaft ist.
Nehmen wir das populärste Beispiel für die Planwirtschaft - die Sowjetunion.
Durch das Machtstreben der Oberhäupter - denn solche muss es für die Planwirtschaft zweifelsfrei geben - funktionierte die Planwirtschaft nur in Rüstungsbereich halbwegs zufriedenstellend. Die Agrarwirtschaft war bis zum Ende der UdSSR eine reine Katastrophe.
Und es mag sein, dass du es nicht weißt, aber auch in der Sowjetunion gab es viele Hungertote. Die Kulturrevolution von Mao (ebenso Planwirtschaft), brachte auch einige Millionen Tote. Es ist höchst gefährlich, die Versorgung eines Volkes einzelnen Menschen zu überlassen. Da die Planwirtschaft keine Flexibilität besitzt, kann ein Fehler schon das Ende von Millionen bedeuten. Zudem nimm auch die rosa Brille ab: egal welches System wir haben werden, es wird immer Gewinner und Verlierer geben, denn der Mensch ist schlichtweg käuflich und egoistisch. Korruption wird es immer geben.
Des Weiteren funktioniert dein Gedanke der materiellen Gleichstellung nicht so, wie du es dir vorstellst. Ein Professor der sein Leben lang studiert hat, und eine Lehrfunktion einnimmt, muss zwangsläufig mehr verdienen (also materiell) besser dastehen, als ein Student im ersten Semester. Dies ist notwendig, denn es braucht einen gewissen Reiz mehr Verantwortung zu übernehmen und mehr Freizeit zu opfern.
Es wäre ein Unterschied, wenn du sagen würdest, dass alle Menschen zumindest ihre Existenzbedürfnisse stillen können müssen. Aber eine totalitäre Gleichstellung materialistisch ist rein Utopisch und auch nicht mehr gerecht - immerhin muss a.E. ein Chefarzt mehr verantworten und länger arbeiten als ein Assistenzarzt.
Gleichsam ist es unmöglich, planwirtschaftlich alle Bedürfnisse der Menschen zu erfüllen.
Ebenso würden ganze Wirtschaftszweige wegbrechen, weil die Machthabenden keinen Sinn und Zweck in diesen sehen.
Wenn du jetzt die afrikanischen Staaten ansprichst:
diese leiden schlichtweg unter der starken Korruption der machthabenden Menschen.
Und zum Thema direkte Demokratie:
was versprichst du dir davon? Schon mal in die Schweiz oder ins antike Griechenland geschaut? Man kann das Volk nicht über alles abstimmen lassen, da es manchmal einfach nicht den ausreichenden Sachverstand hat, z.B. in umweltpolitischen Angelegenheiten. Zudem besteht die Gefahr, dass das Volk wahlmüde wird und sich immer weniger an dieser Chance beteiligt. Jedoch darf man auch nicht vergessen, dass die direkte Demokratie sehr langsam und langwierig ist. Schnelle Entscheidungen sind oft nicht möglich. Schaue dir die Schweiz an, und du wirst sehen, was ich meine.
Und diese dann auch noch in Verbindung mit der Planwirtschaft zu nutzen, ist beinahe schon stupide:
so sind dringende Reformen vielleicht nicht möglich, um auf besondere Einflüsse zu reagieren (schlechte Ernte, Naturkatastrophen etc.). Wie gesagt, so wird nur ein starres System geschaffen, das auf ideale und vorberechnete Gegebenheiten angewiesen ist.
Un vergiss nicht, die Wirtschaftsleistung der DDR war 2/3 niedriger als die der BRD, und welche Nation den höheren Wohlstand hatte, weißt du wohl auch.
Greets
MC Homer