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Systemkrise 2008/2009

9.215 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geld, Depression, Gold ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Systemkrise 2008/2009

17.11.2008 um 11:14
Geld hat immer nur den Wert dem man ihm zusagt! Darauf hat man sich seit Einführung des Geldes geeinigt. Problematisch wird es, wenn man dem Geld seinen wahren Zweck entzieht. Nämlich, lediglich als Tauschmittel zu fungieren.
Geld ist unfruchtbar, desshalb hat man den Zins erfunden. Damit fing da Übel an. Geld als Ware und nichtmehr als Tauschmittel zu betrachten!


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Systemkrise 2008/2009

17.11.2008 um 11:35
@gläubiger: Damit hast Du das Ganze falsch verstanden. Ich schreibs mal einfach auf:
Wenn Du ein Feld hast und ich, sagen wir, 100kg Getreide habe, gebe ich Dir das Getreide. Du baust es an und hast am Ende 400kg Getreide und gibst mir 100kg zurück. Ausserdem gibst Du mir nochmal 10kg zurück, weil Du ja ohne mein Getreide garnichts hättest ernten können. Ist ja nur gerecht, oder? Wo ist jetzt der Unterschied, ob ich Dir die 100kg selber gebe oder Dir das Geld zum einkaufen gebe? Du gibts mir dann das Geld für 110kg Getreide zurück. Einmal ist es die Leihgebühr in Naturalien, einmal in Geld, also Zins. Wieso ist Geld dann unfruchtbar? Es ist so fruchtbar wie der Gegenwert. Geld ist nichts Anderes als eine Verrechnungseinheit. An der Börse ist es auch nichts Anderes, da immer Geld fliesst, das irgendwo herkommt. Denn wie heisst es so schön: Das Geld ist nicht weg, es ist nur woanders.

MfG jever


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Systemkrise 2008/2009

17.11.2008 um 11:58
@gläubiger

"Aktien sind trotz der jüngsten Kursverluste eine gute Anlage. Wer es aber sicher liebt, investiert besser woanders.
Unstrittig ist jedoch, dass Aktien keine pflegeleichte Geldanlage sind. Man muss die Börsen regelmäßig im Blick haben und im eigenen Depot Verlustbringer und „lahme Enten“ früh genug gegen neue, chancenreiche Titel tauschen."

Diese Aussage gilt ur für den, der mit Aktienkursen Geld machen will, und selbst dann ist es ein sehr riskantes "Spiel", da Aktienwerte nie den derzeitigen Wert darstellen, sondern ein Konglomerat aus verschiedenen "Wertvorstellungen" sind.

Da ist auf der einen Seite die in den erwarteten Umsätzen und Gewinnen eingestellten Erwartungen enthalten, dann die eigentliche Kapitalisierung der Firmenwerte und dazu meist noch die erwartete Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Wie man sieht, sind allein erwarteter Gewinn und erwartete Leistungsfähigkeit zwei wertbestimmende Faktoren, die nicht auf den tatsächlichen Unternehmenszahlen beruhen, sondern eine Prognose für die Zukunft darstellen. Diese beiden Faktoren allein sind wesentlich mitentscheidend über den Preis, den eine Aktie in Zukunft haben wird. Werden diese Erwartungen nicht erfüllt, dann sinkt der Kurs, egal, ob die Börse hoch oder niedrig ist.


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17.11.2008 um 12:03
@schmitz: Man kann recht genau nachrechnen, wann eine Aktie realistisch bewertet ist, auf 1-2 Stellen nach dem Komma bei grösseren Unternehmen. Die Börse hingegen zeigt lediglich die Gefühle an. Die Börse allerdings als ausgedient zu bezeichnen ist völlig danebengegriffen. Dort kann man sich als Unternehmen Geld besorgen, welches man, meist aufgrund der Summen, nicht als Kredit bekommen kann oder will. Wenn es dort ab und zu mal Ausschläge gibt, dann sollte man immer im Blick haben: Was habe ich selbst dort angelegt, wo und warum. Wenn man das bereits beim Kauf wusste, interessiert es einen nicht sonderlich. Denn es gibt eine Grundregel für jeden Anleger, der ruhig schlafen will: Kaufe nur, was Du verstehst. Und wenn jemand Geld hat, wird er im Moment kaufen und warten.

MfG jever


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17.11.2008 um 12:21
@jever2
Netter Versuch aber nicht ganz richtig. Wenn du Naturalien als Zahlungsmittel heranziehst, dann kannst du nur mit dem Zurückzahlen was du auf deinem Feld produziert hast.
D.h. die 10 kg Getreide, die ich Dir gebe, habe ich vorher erwirtschaftet. Würdes du mehr verlangen als ich an Ertrag auf meinem Feld habe, so könnte ich Dich nicht bezahlen. Die Folge: Ich verschulde mich bei Dir und verpfände Dir quasi den künftigen Ertrag, in der Hoffnung, er möge auch eintreten! Wenn nun dieser Ertrag nicht eintritt, erhälst du einen Schuldschein über mein künftiges Getreide! Wir handeln also mit einer Wahre, die es noch garnicht gibt! Wir geben ihr aber den Wert, als wäre sie Real und genau da beginnt sich die Blase zu bilden: Durch den Zins, den Sack Getreide; den Du forderst, produzieren wir "Getreide" dass es nicht gibt.
Das ganze funktioniert so lange gut, wie ich Ertrag auf meinem Feld erbringe um dir deine "Säcke" zu zahlen! Nimmt deine Forderung überhand, und gebe ich mehr "Säcke" als Zins statt zur Tilgung, wird die Blase platzen. Und wenn dann alle Gläubiger ihre"Säcke" sofort verlangen, platzt die Blase mit ´nem lauten Knall!
So geschehen jetz1!


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17.11.2008 um 12:37
@gläubiger: Nein, es ist etwas Anderes passiert:
Auf unser Beispiel übertragen: Du hast Dir 200kg Getreide geliehen, weil es so billig war und Du nicht so viel Ahnung davon hast. Aber auf Deinem Feld gehen nur 100kg auf, was Du nicht wusstest. Jetzt möchte ich, wie abgemacht und auch berechtigt, meine 220kg wiederhaben. Du hast also plötzlich statt 290kg nur noch 180kg da. Du musst also wieder Getreide leihen, um über die Runden zu kommen, bis ich, kurze Zeit später, Deine gesamte Ernte bekomme. Du Du dann aber nimmer bezahlen kannst, geht Alles den Bach runter. Ich hätte mir das denken können, habe aber gehofft, dass Du eine besonders gute Ernte einfährst. Das ist passiert. Da ich Dir mein ganzes Getreide gegeben habe, Du das aber essen musstest, anstatt es anzubauen, stehen wir nun beide ohne Getreide da.

MfG jever


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17.11.2008 um 12:40
@jever2
....sodann nehmen wir uns bei der Hand und springen in den Abrund! :D


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17.11.2008 um 12:41
Nee, ich steig um auf Karnickel *sfg*

MfG jever


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17.11.2008 um 12:41
Aber mal im Ernst. Der Großteil des Geldes, welches heute existiert, ist verzinst angelegt. Das bedeutet, daß die Geldvermögen jedes Jahr um den Zinssatz wachsen. Dabei werden die gewonnenen Zinsen wieder angelegt und im nächsten Jahr wieder verzinst. Das fatale bei einer solchen Zinseszinsentwicklung ist, daß der Zuwachs immer schneller vor sich geht, letztlich explodiert. Beispiel „Josefspfennig“:Hätte beispielsweise jemand im Jahre 0 nur einen halben Euro-Cent zu 5% Zins angelegt, so wäre daraus durch Zinseszins, im Jahre 1466 der Wert einer Erdkugel aus Gold und heute bereits über 200 Milliarden Erdkugeln aus Gold geworden. („Josefspfennig“).
Das kann doch nicht funktionieren.


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17.11.2008 um 12:46
@gläubiger

Das funktioniert schon, aber dann brauchst du ein stetiges Wachstum. Sowohl das stetige Wachstum , als auch die stetige Verzinsung, wie du sie mit dem Josephpfennig beschreibst, unterliegen aber natürlichen Schwankungen, so daß dies so nicht funktioniert.


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17.11.2008 um 12:47
Auch ein Fehldenken. Ich erklärs mal ganz einfach: 10 Leute legen jeweils 10.000 Euro bei einer Bank an. Die verleiht das Geld an jemanden, der damit ein Haus baut, in das diese 10 Leute einziehen. Aus den Mieteinnahmen werden die Kreditraten bezahlt. Die Leute zahlen also über die Miete ihre Sparbuchzinsen selber.
Und angelegt ist das Meiste Geld nicht in Zinsguthaben, sondern, direkt oder über Umwege, in Beteiligungen an Unternehmen, eben Aktien. Das Geld kommt also aus der Erzeugung von Werten, nicht aus dem Nichts.

MfG jever


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17.11.2008 um 12:48
@algabal
Eine ähnliche Rechnung brachte der Investmentexperte Marc Faber, als er betonte, daß noch keine einzige Geldanlage je langfristig funktioniert hätte. Er nahm an, daß ein Dollar im Jahre 1000 zu 5% Zins angelegt worden wäre und kam zum Ergebnis, daß allein die Zinsgewinne dieses Vermögens heute das gesamte Bruttosozialprodukt der Welt um das vier Millionen fache übertreffen würde! Die gleiche Rechnung stellte Faber später zur erwarteten Zunahme des Dow-Jones Aktienindex um 18% pro Jahr an, welcher durch dieses Wachstum schon nach kurzer Zeit astronomische Werte erreichen würde. An diesen Beispielen wird deutlich, daß das Zinssystem immer nur wenige Jahrzehnte funktionieren kann, bis es von neuem zusammenbricht. Da das Zinssystem nur begrenzte Zeit funktioniert, stellt es ein System mit Verfalldatum dar.


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17.11.2008 um 12:50
Dazu kommt die auch sehr nachvollziehbare Entwertung deines Pfennigs, denn, wenn selbiger nicht "produktiv" angelegt ist, dann sammelst du zwar das janze Geld, aber det ist auch nischt wert, weil es keinem Gegenwert in der "normalen" Gesellschaft hat.


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17.11.2008 um 12:53
So ist es! Geld hat solange seinen Wert wie es knapp bleibt. ;)


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17.11.2008 um 12:56
"So ist es! Geld hat solange seinen Wert wie es knapp bleibt."

Nein auch nicht ganz. Geld hat solange einen Wert:

1. Wie wir ihm den Wert zurechnen.

2. Wie ein Gegenwert existiert

3. Wie es im Verhältnis zu dem Gegenwert angemessen ist (wenn nicht kommt es zur Blasenbildung)

4.wie es sich im Umlauf befindet

5. wie es in den Wirtschaftskreislauf eingebracht wird, ob nun über Aktien, Sparbuch oder Kaufhaus.

Der Rest fällt mir jetzt grad nicht ein.


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17.11.2008 um 12:57
@jever2

Wenn nun weltweit alle Menschen zur Bank gehen und ihre gesamten Ersparnisse abholen, wird dies nicht klappen, weil nicht genügend da ist, oder?


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17.11.2008 um 13:03
@Sumpfding
Das!! wollte ich mit meinem post sagen..........


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17.11.2008 um 13:22
@gläubiger @Sumpfding

Ja das stimmt, es sind nicht so viele bunte Scheine gedruckt worden. Macht aber die jeweilige Druckerei bestimmt. Problem dabei ist aber, daß wohl die Firmen, die mit dem Geld reale Dinge schaffen, dann das wohl nicht mehr machen. Auch nicht der Bauer auf dem Feld würde auch nur ein Korn auswerfen, weil es kein Korn mehr gebe, da sich alle mit den bunten Scheinen dann den A... abwischen.


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Systemkrise 2008/2009

17.11.2008 um 13:31
@jever2

deine beispiele klappen aber nur im kleinen
das was die banken eilweise abgezogen haben hat damit nicht mehr viel zu tun
wie war das noch geld geliehen und mit der zinsdifferenz geld gemacht ?
wo war da der reale gegenwert ?


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Systemkrise 2008/2009

17.11.2008 um 13:35
@algabal

Wenn jeder zur Bank geht, um sein Geld abzuholen, werden die Druckereien ihre Pressen gar nicht mehr anzuschmeissen brauchen, denn das fehlende Geld würde eine Bank nach der anderen in den Abgrund reißen.


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