waage schrieb:@Gamma7
du bist ja da Fit auf dem Thema, könntest du mal kurz deine Einschätzung abgeben ob es nicht wesentlich schlimmer wäre wenn das Ding nach "unten" durchgeht ?
Oh, danke für die Blumen.
Aber ein Einschätzung wird da sehr schwierig sein. Dazu müsste man auch
um die Beschaffenheit des Untergrundes wissen.
Aber ich würde schon sagen, prinzipiell ist es besser, wenn sich das Zeug
mittels Kernschmelze in den Boden frisst, als daß es in die Atmosphäre
gelangt. Im Boden bleibt es lokal, es wird wenig Areal kontaminiert.
Es ist aber auch dort eine Gefahr für das Grundwasser.
Gelangt das Zeug bei einer Explosion des Reaktorkerns und/oder Brand mit
Rauch, Staub und Partikelbildung in die Atmosphäre, dann kommt es wiederum
darauf an, in welche Richtung der Wind weht. Weht der Wind weg von der Küste
in Richtung offenes Meer ist das gut (naja - gut ist unkontrollierter Austritt
von Nuklearmaterial prinzipiell ja nicht). Über dem Meer kann es sich durch
Verteilung in der Luft Verdünenn. Da nicmmt dann auch die Strahlungsdichte
und die Strahlungsenergie ab. Wenn es dann durch Niederschläge ins Meer
gespült wird, dann wird es dort wiederum auf doch nahezu unbedenkliche
Werte verdünnt und verteilt.
Ist die Witterung ungünstig, wird es in bewohnte Gebiete getragen und es
zu einer Kontamination von bewohnten Arealen, die daurch sehr, sehr lange
unbewohnbar werden.
Du siehst, man kann sich schwer festlegen, was am wenigsten gefährlich wäre.
Frisst es sich in den Boden, dann könnte das Grundwasser betroffen sein.
Das wäre auch nicht gut. Außerdem müsste man dort eine Sperrzone einrichten,
die für sehr lange Zeit als nicht bewohnbar erklärt werden muss, ähnlich wie
bei Chernobyl, nur nicht ganz so großräumig.