lolle schrieb:Moment, du sagtest in russland wäre das nicht passiert und alle wollen Russland nur schaden, und in Deutschland wäre auf friedliche demonstranten eingeschlagen worden, und man sollte seinen eigenen Dreck wegkehren.
Das konnte ich so nicht stehen lassen.
Eingeschlagen wurde höchstens auf autonome, und das zurecht, die anderen die im Kreuzfeuer waren dürften wenige Einzelfälle sein, ich habe nie behauptet das das in russland anders war (auch wenn ich es vermute, aber ich kann es halt nicht gut veurteilen)
Dann haben wir uns beide missverstanden.
lolle schrieb:Wobei, wird das jetzt doch nicht in Polen gebaut?
Es wird weiter verhandelt, aber die Amis haben Russland einen Deal angeboten.
USA bieten Tauschdeal an: Raketenschild gegen Iran
MOSKAU, 24. Oktober (Pjotr Gontscharow, RIA Novosti). Die USA könnten ihre Haltung zur Stationierung ihres Raketenschildes in Europa ändern, wenn Iran die Urananreicherung stoppen würde.
Diese sensationelle Erklärung gab US-Vizeaußenminister Daniel Fried dieser Tage in Brüssel ab. Zugleich präzisierte Fried: Iran muss komplett die Urananreicherung einstellen, das Zusammenwirken mit der Völkergemeinschaft aufnehmen und "seinen Ton ändern".
Eine natürliche Reaktion auf eine solche Äußerung wären Zweifel daran, inwieweit diese Initiative lebensfähig und überhaupt ernsthaft gemeint ist. Immerhin würden es die USA mit dem Teheraner Ayatollah-Regime zu tun haben, das für das Weiße Haus weiterhin als eine Verkörperung des Bösen ist.
Im Grunde genommen geht es aber um ein Geschäft, das Washington dem Kreml anbietet. Russland muss Iran dazu bringen, auf die Urananreicherung zu verzichten. Diese Rolle wird gerade Moskau zugedacht, das - daran zweifelt das Weiße Haus offenbar nicht - gewissen Druck auf Iran ausüben könnte. In erster Linie ist dabei die Zusammenarbeit in der Atom-Branche gemeint: der Bau des AKW in Bushehr, eine Beteiligung Irans am internationalen Zentrum für Atombrennstoff-Produktion und deren Lieferung. Gemeint sind aber auch die von einem engen Vertrauen geprägten Beziehungen, die sich nach dem jüngsten Teheran-Besuch Wladimir Putins sichtlich gefestigt haben.
Frieds Angebot ist ein Schachzug, mit dem Washington kein Risiko eingeht. Unabhängig davon, ob Moskau einem solchen Geschäft zustimmen wird oder nicht, haben die USA wiederholt zu verstehen gegeben, dass der Raketenschild in Europa ausschließlich gegen Iran gerichtet ist. Es gibt allerdings noch einen interessanten und relativ neuen Aspekt des iranischen Atomprogramms.
Russische, amerikanische und europäische Experten neigen immer mehr zur Überzeugung, dass sich der Atomstreit mit Iran nur unter der Voraussetzung eines Zusammenwirkens zwischen Russland und den USA lösen lässt. (Wenn man unter der "Lösung" keine Verschärfung von Sanktionen, geschweige denn Gewalt versteht.) Dieses Zusammenwirken bedeutet die Konzeption einer gemeinsamen Position Russlands und der USA zu dem Atomstreit. Dabei wird Russland die Hauptrolle zugedacht, wie sie etwa China bei der Lösung von Nordkoreas umstrittenem Atomprogramm zugedacht wurde. Insofern kann man nicht ausschließen, dass mit der von Fried artikulierten US-Initiative Moskaus Bereitschaft zu einer Zusammenarbeit mit Washington sondiert werden soll.
In diesem Zusammenhang ist die jüngste Stellungnahme des russischen Außenministers Sergej Lawrow zu den neuesten Konsultationen mit den USA im "Zwei plus zwei"-Format (Außen- und Verteidigungsminister) von Interesse. Nach seinen Worten "wird in Washington nicht selten ein Zusammenhang zwischen einer Stationierung des Raketenschilds in Europa und der Regelung des iranischen Nuklearprogramms hergestellt". Eine logische Schlussfolgerung daraus würde darin bestehen, dass der amerikanische Raketenschild in Europa wirklich "mit dem Ziel geplant ist, eine von Iran ausgehende Bedrohung abzuwehren".
Zugleich ist Russland davon überzeugt, dass Iran keine solchen Raketen hat, die Europa und die USA bedrohen könnten. Was die ganze Geschichte zusätzlich erschwert.
Allem Anschein nach wäre Moskau bereit, die US-Initiative zu erwägen. Es hat dabei sowohl Teheran als auch Washington einiges zu bieten. Nun muss man darauf gespannt sein, ob dem inoffiziellen und von Fried mündlich verbreiteten Angebot eine schriftliche Offerte folgen würde, wie es Moskau gerne hätte.