Marko11 schrieb:Das heißt im Umkehrschluss wir dürfen arbeiten und Steuern zahlen , andere kommen her und lassen es sich auf unsere Kosten "gut gehen" Und das nennen wir dann Bereicherung ?
Noch flacher und es wird `ne Briefmarke...
Ich frag mich, wie lange sich eigentlich noch dieses dumme Klischee hält, dass Migranten vor allem gerne nach Deutschland kamen und kommen, um hier ,,abzukassieren" und sich aushalten zu lassen vom Sozialstaat, während der arme Deutsche doppelt malochen muss?
Dann auch noch Heinz Buschkowsky und dessen Buch ,,Neukölln ist überall" zu bemühen zeugt entweder davon, dass man das Buch nicht gelesen oder nicht im Mindesten verstanden hat.
Ich hab es gelesen und auch viel drüber nachgedacht.
Buschkowsky schreibt NICHT, dass Migranten keine Bereicherung sind und nur hier her kommen, um abzuzocken. Er befasst sich im Gegenteil ungeschönt sehr vielseitig mit dem Themenbereich Integration. Dazu gehört selbstverständlich auch, dass manche Leute sich tatsächlich nicht anpassen und nur die Vorteile in Deutschland abgreifen wollen.
Dazu gehört aber noch viel mehr, dass die Integration von den Deutschen häufig falsch gestaltet wird!
Es hilft nichts, hier und dort planlos Geld reinzustecken und dafür andere Integrationsbemühungen in ihren finanziellen Mitteln zu kürzen.
Es bringt nichts, Migranten einerseits alles mögliche anstrengungslos zur Verfügung zu stellen und andererseits sie durch ein Wirrwarr an bürokratischem Blödsinn und Beschränkungen zu schicken.
Tatsächlich ist es doch fast leichter für einen neu nach Deutschland gezogenen Noch-Ausländer, sich kriminell zu betätigen, als eine legale Arbeit oder Fortbildung zu bekommen, wenn er nicht ewig auf Ämtern warten und Formulare bearbeiten will, die nicht einmal mehr alle Amtsmitarbeiter verstehen.
Es bringt nichts, Migranten einerseits zu sagen:,,Integriert euch, lernt Deutsch, beteiligt euch an der Gesellschaft" - und sie andererseits immer wieder in der öffentlichen Meinung spüren zu lassen, dass sie eigentlich trotzdem irgendwie nicht richtig dazu gehören.
Das bewirkt nur eines: Dass die Lust, sich überhaupt hinsichtlich von Integration zu bemühen, sehr stark sinkt.
Wir sollten endlich und dringend damit aufhören, immer nach dem ,,die und wir" - Schema zu denken. Migranten gehören schon seit Jahrzehnten zu unserer Lebensrealität, sie sind oft gar keine Migranten mehr, sondern mittlerweile so klar Deutsche, wie jeder ,,Urdeutsche".
So sollte man sie auch behandeln, als normale Mitglieder der Gesellschaft, mit den gleichen Rechten und Pflichten.