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Polizeigewalt in Deutschland

6.825 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Willkür, Bürgerpflicht, Machtmissbrauch ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Polizeigewalt in Deutschland

15.07.2013 um 12:07
@LivingElvis
Es würde ausreichen, wenn er jetzt um die 55 bis 60 wäre, wobei ich das als nicht zu unwahrscheinlich ansehe, oder denkst du Personen dieses Alterkreises wären heutzutage nicht am PC oder in Foren tätig?

Es ist wie er schon richtig sagt ein Märchen, dass man Messerangriffe nicht konsequent und sicher abwehren könnte, es ist aber genauso eine Mär, dass es jeder problemlos tun könnte.
Mindestens 80% der Kampferprobten und ausgebildeten sollten sich nicht zutrauen mit voller überzeugung ein Messerangriff konsequent abwehren zu können.

Dafür braucht man erstens Jahres langes Training,zweitens eine sehr hohe Reaktionsgeschwindigkeit, drittens ein perfektes Timing, viertens eine sehr gute Antizipation und fünftes auch nicht ganz unwichtig sehr viel Menschenkenntnis (genaue Einschätzung: wer steht da vor mir? Was ist ihm zuzutrauen?etc.pp.)

Wenn der User tatsächlich die Erfahrung und Ausbildung, hat die er vorgibt, kann ich mir gut vorstellen, dass er problemlos einen Messerangriff abwehren könnte.


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Polizeigewalt in Deutschland

15.07.2013 um 12:36
Zitat von CognitionCognition schrieb:Es würde ausreichen, wenn er jetzt um die 55 bis 60 wäre, wobei ich das als nicht zu unwahrscheinlich ansehe, oder denkst du Personen dieses Alterkreises wären heutzutage nicht am PC oder in Foren tätig?
Da isser dann aber im Schweinsgalopp da durch...gut, ist nicht unmöglich, anhand des Geäußerten zweifel ich doch das eine oder andere an.
Zitat von CognitionCognition schrieb:Es ist wie er schon richtig sagt ein Märchen, dass man Messerangriffe nicht konsequent und sicher abwehren könnte,
Nö. Messerangriffe sind IMMER eine heikle Sache. Dass es oftmals gut geht, steht der Aussage in keinster Weisen entgegen. Das liegt aber eben weit mehr am Verhalten des Messerangreifers, als daran, dass die Messerabwehr etwas könnt.

Ich verweise da nochmal auf das Video von Richard Dimitri. Der von ihm dort gezeigte Angriff hat NICHTS mit Können zu tun. Er sticht und schneidet da einfach wild drauf los und ich will einfach sehen, wie einer einen solchen Angriff in mindestens 5 von 10 Fällen erfolgreich abwehrt ohne hinterher voll bunter Striche vom Marker auf dem Messer zu sein, bevor ich das glaube.

Wenn @kravmaga das so gut kann (oder seine Kumpels) dann bitte ich um den Beweis.
Zitat von CognitionCognition schrieb:Mindestens 80% der Kampferprobten und ausgebildeten sollten sich nicht zutrauen mit voller überzeugung ein Messerangriff konsequent abwehren zu können.
Erläutere den Satz bitte nochmal. Ich verstehs nicht ganz.
Zitat von CognitionCognition schrieb:Dafür braucht man erstens Jahres langes Training,zweitens eine sehr hohe Reaktionsgeschwindigkeit, drittens ein perfektes Timing, viertens eine sehr gute Antizipation und fünftes auch nicht ganz unwichtig sehr viel Menschenkenntnis (genaue Einschätzung: wer steht da vor mir? Was ist ihm zuzutrauen?etc.pp.)
Dem stimme ich zu.
Ich hab ja schon geschrieben, wenn einer vor mir steht, der selbst das Messer zieht, weil er sich grade in die Hosen vor einer körperlichen Auseinandersetzung macht, dann klappt das ganz gut, was @kravmaga da so schreibt. Einer lenkt ab, der andere timet und nimmt ab. Die Jungs sind meist so starr vor Angst, dass da nicht viel passiert. Überhaupt keine Frage.

Und jetzt mach das mal alleine, wenn Du einem paranoid Schizophrenen gegenüber stehst.
Das sind zwei grundsätzlich verschiedene Angelegenheiten.
Zitat von CognitionCognition schrieb:Wenn der User tatsächlich die Erfahrung und Ausbildung, hat die er vorgibt, kann ich mir gut vorstellen, dass er problemlos einen Messerangriff abwehren könnte.
Stell die Aussage doch einfach mal in ein Fachforum und warte auf die Reaktionen.



Btw...
Schauen wir doch mal was Türsteher so machen, wenn einer n Messer zieht:

Video nicht jugendfrei (Login erforderlich)


Wir fassen zusammen:
Die Jungs fliehen zu zweit vor einem völlig zugesoffenen Angreifer hinter die Tür. Von heroischer, problemloser Messerabwehr kann ich nichts sehen.

Erst als die genügend Verstärkung geholt haben und der Besoffene wieder wegtorkelt, geht die Tür wieder auf und die rennen wild hinterher. Und der Angreifer macht jetzt nicht grade den Eindruck eines ausgewiesenen Messerprofis.

Die Option hatte der Polizist im Brunnen grade nicht. Ich wiederhole da nochmals - es ist keine Frage, dass es ein Fehler war in den Brunnen zu gehen. Ich betrachte die Situation nur ab da, wo er bereits im Brunnen ist.


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15.07.2013 um 12:52
ein türsteher hat aber auch weniger mittel da schlagstock und oder pfefferspray meistens nicht direkt am mann sind wie bei den cops.


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15.07.2013 um 13:07
@Elite1909
Darum geht´s ja nicht.
Die Türsteher im Clip haben eigentlich alles richtig gemacht, wobei das nachträgliche Angreifen des Messerstechers rechtlich nicht ganz unproblematisch ist, da allenfalls noch § 127 StPO in Betracht kommt. Aber man sieht ja auch nicht genau, was passiert. Man hört nur "Aua Aua".

Es geht darum, dass auch Türsteher nicht mal so eben einen Messerangriff völlig problemos abwehren und Angst vor einem Messer nicht kennen.

Sicherlich gibt es Leute, die aufgrund ihrer Vita im Umgang mit solchen Attacken gewohnter sind, als andere, was wiederum zu einem selbstsichereren Auftreten führt und so den Kampf im Vorhinein gewinnt. Soweit stimme ich @kravmaga ja durchaus zu.

Daraus lässt sich aber gerade keine Aussage über die Anwendbarkeit von Messerabwehrtechniken ableiten. Vor allem nicht in dieser Absolutheit.


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15.07.2013 um 13:44
@LivingElvis
Mein Bruder ist paranoid Schizophren,leidet unter multibler Persönlichkeitsstörung und Aggression wie Autoaggression und hat ganze 3 mal versucht mich zu erstechen, der ist 6einhalb Jahre älter als ich, das erste mal war er 14 und ich 7 die anderen male 16 und 17. Einmal konnte ich ihn abwehren, indem ich einen schweren Stein auf seinen Fuß geschmissen habe, ansonsten konnte ich trotz bedrohlicher Enge fliehen und das unter anderem auch direkt an ihm vorbei.

Dies ist schon einige Jahre her, dennoch weiß ich wie das aussieht wenn jemand wild auf einen zurennt und mit dem Messer rumfuchtelt.

Ich äußerte mich wieder zu dem generellen Messerangriff und jetzt nicht auf den Fall bezogen.
Im Brunnen wird es schier unmöglich da frontal in einen Messerangriff zu gehen, aber was machen denn die ganzen anderen Polizisten zu der Zeit ? Däumchen drehen und zugucken?

Die sind genauso schuld wie der Polizist, der sich zu nah dran gewagt hat.


Nur weil man Türsteher ist, heißt das noch lange nicht, dass man zu den unter 20% der Kampferprobten gehört, die einen Messerangriff problemlos abwehren können.
Der Gegenüber muss sich dabei nicht vor Angst in die Hose machen, das zählt zu dieser Aussage nicht hinzu. Es ist utopisch davon auszugehen ein Messer macht den Widersache schier unbesiegbar, so wie es von dir dargestellt wird. Wenn man nicht der Überzeugung ist, man könnte die Situation händeln, dann sollte man dies auch unterlassen.


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15.07.2013 um 13:51
Zitat von CognitionCognition schrieb:Es ist utopisch davon auszugehen ein Messer macht den Widersache schier unbesiegbar
Die eigentliche Frage ist nicht, ob der Angreifer immer gewinnt, sondern, ob es ihm mit einer Wahrscheinlichkeit gelingt, die das Risiko des Verteidigers, zu sterben, unangemessen hoch werden lässt.
Die Frage dreht sich allein darum, wie viel Risiko zu sterben darf ich einem Polizisten gerechterweise aufbürden.


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15.07.2013 um 14:08
Zitat von CognitionCognition schrieb: aber was machen denn die ganzen anderen Polizisten zu der Zeit ? Däumchen drehen und zugucken?
Wenn ich das recht in Erinnerung habe, war das ein Polizist, der eigentlich zur Bewachung des Rathauses abgestellt war. Ich würde mutmaßen, der war allein.
Zitat von CognitionCognition schrieb:Nur weil man Türsteher ist, heißt das noch lange nicht, dass man zu den unter 20% der Kampferprobten gehört, die einen Messerangriff problemlos abwehren können.
Es gibt NIEMANDEN, der einen Messerangriff zuverlässig PROBLEMLOS abwehren kann. Das ist Utopie. Es gibt Leute, bei denen ist die WAHRSCHEINLICHKEIT, dass sie einen ernstgemeinten Angriff ohne schwerste Verletzungen überstehen können, etwas höher.
Zitat von CognitionCognition schrieb: Es ist utopisch davon auszugehen ein Messer macht den Widersache schier unbesiegbar, so wie es von dir dargestellt wird.
Das stelle ich in keiner Weise so dar.
Aber - ein Messer ist eine starke Waffe. Da gibt es nix zu diskutieren, da sind sich auch alle Experten einig. Es ist sogar so eine starke Waffe, dass ich im Nahkampf lieber einer Schusswaffe gegenüber stünde, als einem Messer. Auch das sehen alle Experten so.

Außerdem geht es nicht nur darum, den Kampf zu "gewinnen". Gegen ein Messer kannst Du durchaus auch mal den Kampf "gewinnen" und verlierst trotzdem Dein Leben oder wesentliche Teile der Körperfunktion.

Der hatte auch den Kampf "gewonnen":
realworldknife

Muss ein Polizist das hinnehmen?


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15.07.2013 um 14:42
@LivingElvis
Es waren Drei Polizisten, nicht einer:

Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Es gibt NIEMANDEN, der einen Messerangriff zuverlässig PROBLEMLOS abwehren kann. Das ist Utopie. Es gibt Leute, bei denen ist die WAHRSCHEINLICHKEIT, dass sie einen ernstgemeinten Angriff ohne schwerste Verletzungen überstehen können, etwas höher.
Da habe ich bereits die Umstände erläutert, die nötig sind um auch gegen Messerangriffe gewappnet zu sein, für den Durchschnittskämpfer ist das viel zu riskant, anders sieht es für richtige Könner aus.
Die Könner werden abraten gegen einen Messerkämpfer in den Frontalkampf zu gehen, was nicht heißt,dass sie es nicht problemlos könnten. Nur andere sollten davon lieber die Finger lassen und dazu gehören auch die minimalgeschulten Polizeibeamten. Die haben weder die nötige Ausbildung noch die ausführende Routine um in solche Kämpfe zu gehen, wenn sie sich nicht zuvor schon mit Kampfarten intensiv beschäftigt haben . Es gibt gewisse Techniken und Verhaltensweisen die es erlauben einen solchen Kampf mit hoher Sicherheit für sich zu entscheiden, WENN man die nötigen Fähigkeiten und die Erfahrung dazu aufweist.
"kopfloser" Oberkörperkampf oder Tritte in Schlagdistanz zum Messer des Angreifers, das sieht man ja gerne in Filme, sind NICHT ratsam. Am effektivsten ist wie gesagt der korrekt ausgeführte Beinwischer, denn so tief kommt man so schnell mit dem Messer definitiv nicht runter wie die eigenen Beine weggefegt werden.

Gewahrte Distanz und Timing sind die Zauberwörter, der Mann auf dem Foto hat es definitiv mit dem "kopflosen" Oberkörperkampf versucht, was man an seinen Verletzungen auch deutlich sehen kann. Der Gegenüber darf erst gar nicht so nah kommen, dass er dich am Rücken!! treffen kann.

Wenn man sich den unbewaffneten Weg nicht traut und das sollte man wie gesagt nur unter den besagten Umständen, dann sollte man entweder flüchten oder aber selbst einen Geeigneten Gegenstand als Waffe ziehen, am besten eine waffe die eine höhere Schlagdistanz aufweist als das Messer des gegenübers.


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15.07.2013 um 15:15
@LivingElvis
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Muss ein Polizist das hinnehmen?
Nein, und um sowas zu vermeiden, ist er auch verpflichtet, sich erst gar nicht vorsätzlich oder fahrlässig in solch eine Gefahr zu begeben. Genau das hatte dieser Polizist aber in dilettantischster Weise getan. Er stieg in den Brunnen, um den Messerführenden vor sich selbst zu schützen, mit dem Ergebnis, dass er sich daraufhin vor dem Messerführenden schützte, in dem er ihn abknallte. Verquere Polizei"logik", die eine Mitschuld rechtfertigt. Der Polizeisprecher rechtfertigte großen Tones, wie gefährlich solch ein Messer sein kann - selbst aus einer gewissen Distanz. Wenn sowas bei unseren Polizei"experten" bekannt ist, sollte man sich als einer dieser "Experten" dieser Gefahr gerade nicht unnötig aussetzen.

Jede noch so tumbe laienhafte Bürgerwehr hätte diesen Fall wohl mit der selben "Professionalität" "gelöst". Solche Polizisten braucht keiner!


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Polizeigewalt in Deutschland

15.07.2013 um 15:31
@Cognition

Woher eigentlich immer die Sprüche von wegen ,,problemlos Messer abwehren/abnehmen"?

So etwas geht nicht. Wenn jemand dich mit einem Messer bedroht, ist das ausnahmslos immer ein Problem. Ein ehemaliger Kampfkunstlehrer von mir trainiert und lehrt seit Jahrzehnten Wing tsun und Escrima. Escrima ist ,,waffenlastiger", wenn man es so will.

Ich hab ihn nicht ein einziges Mal sagen hören, er oder jemand, der die Escrima-Techniken beherrscht, könne ,,problemlos" jemandem ein Messer abnehmen oder es abwehren.

Er KANN Messerangriffe abwehren und Messer entwenden. Vermutlich auch ziemlich gut, sehr viel besser, als untrainierte oder Menschen wie ich, die noch lange nicht seinen Level, seine Erfahrung haben.

Da liegt der entscheidende Vorteil der Könner: in ihrer großen Erfahrung. Sie haben es hunderttausendmal gesehen, wie es aussieht, wenn jemand mit so einer Schnittwaffe angreift, welche Bewegungen geschehen und wann. Und sie haben unzählige Male eingeübt, wie man dem begegnet.

Trotzdem: ich hab ihn oder auch andere Meister nie sagen hören, sie könnten problemlos jemandem seine Waffe nehmen.


Ich selbst betreib auch schon lange aktiv Kampfkünste und kenne noch einiges mehr, als ich selbst kann.
Ich kenne auch Techniken, die zur Abwehr und Abnahme von Messern geignet sind und kann sie ausführen.

Aber ,,problemlos"?

Auf keinen Fall. Eine solche Profanisierung und Respektlosigkeit gegenüber einer entsprechenden Kampfsituation ist naiv und leider beschränkt.

Dummerweise sind heute zu viele von den Film- und Serienhelden geprägt, wenn sie so pi mal Daumen benaupten:,,Ja man müsste doch dies und das machen können, gibt's doch eine Technik für, sowas müssen Polizisten/Türsteher können..."


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Polizeigewalt in Deutschland

15.07.2013 um 15:39
@Kc
Sie nehmen ihre Vorbildfunktion angemessen ein und zeigen Demut, natürlich werden sie selbst nie davon sprechen, selbst wenn sie es könnten. Das motiviert schließlich nur die Schüler zu falschem Übermut. Dem Gegenüber das Messer abzunehmen, ist die blödeste Variante, die man wählen kann. Die beste ist und bleibt, den Gegner Kampfunfähig zu machen, ohne in die Schlagdistanz des Messers zu kommen. Ich mache seit knapp 15 Jahren einige Arten von Kampfsport unter anderem, wegen meinen Erfahrungen mit meinem Bruder und würde mir dieses "problemlos" auch nicht zu gestehen, allerdings würde ich es mir durchaus zu trauen die Situation angemessen bewältigen zu können ohne lebensgefährliche Schnittverletzungen zu erleiden.Solange es nicht gegen einen ebenfalls wettkampferprobten Widersacher geht, der ähnlich viel Kampferfahrung vorweisen kann.

Bei Menschen, die sich selbst verstümmeln kann man getrost davon ausgehen, dass sie nicht taktisch klug vorgehen werden.Sondern recht kopflos reagieren.

Wer das Messer abnehmen will, kann gleich russisch Roulette spielen, wie ich schonmal angemerkt habe.


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15.07.2013 um 16:43
@Cognition

Tja, nur darfst du dummerweise als Polizist nicht zusehen, wie sich jemand selbst hinrichtet. Du MUSST! versuchen, die Person davon abzuhalten.

Und wetten: hätte der Typ, der jüngst in Berlin erschossen wurde, sich einfach selbst getötet und nicht auf Ansprache der Polizei reagiert, dann hätte es wieder Kommentare gegeben, warum die Polizisten nicht offensiver vorgegangen seien.
Der berühmte ,,Schuss ins Bein" oder in die Schulter, gemeinsam hinlaufen und das Messer abnehmen etc.

War eine blöde Situation, die leider kaum gut ausgehen konnte...


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Polizeigewalt in Deutschland

15.07.2013 um 16:49
@Kc
Zitat von KcKc schrieb:Und wetten: hätte der Typ, der jüngst in Berlin erschossen wurde, sich einfach selbst getötet und nicht auf Ansprache der Polizei reagiert, dann hätte es wieder Kommentare gegeben, warum die Polizisten nicht offensiver vorgegangen seien.
Der berühmte ,,Schuss ins Bein" oder in die Schulter, gemeinsam hinlaufen und das Messer abnehmen etc.
Auch die Kritik wäre berechtigt gewesen, zu dritt hätte man das sehr viel sicherer klären können, werden wohl alle auch eine Schusswaffe dabeigehabt haben?
Die Kritik fällt ja auch auf alle 3 zurück und nicht nur auf den einen der sich offensichtlichst dilettantisch verhalten hat.

Schön schreiben kann man sich das gerne, aber mit der in diesem Fall berechtigten Kritik muss die Polizei dann auch einfach mal leben.


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15.07.2013 um 17:52
@Cognition
Kurz und gut:
Die Polizei hätte sich auf einen direkten Nahkampf einlassen sollen. Alles andere wird/würde zurecht kritisiert?


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15.07.2013 um 17:58
@Balliste
NEIN

Die Möglichkeit, die ich in diesem Fall bevorzugt hätte, habe ich bereits geschrieben.
Ein direkter Nahkampf wäre in dieser speziellen Situation äußerst dumm gewesen, eben so dumm, wie sich die Polizisten hier verhalten haben.
Wieso erwähne ich denn die Rhetorische Frage nach den Schusswaffen?


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15.07.2013 um 18:16
@kleinundgrün

Du hast gepostet, dass DU Richter bist und an der Wahrheitsfindung interessier bist. Du hast mich gebeten, zu begründen, warum ich der Meinung bin, dass es für Profis durchaus möglich und üblich ist, einen Messerangriff ohne Schusswaffe zu stoppen.

Ich habe mir deswegen die Mühe gemacht, einen sehr ausführlichen und sachlichen Beitrag zu posten. Ich bin auf jede deiner Fragen eingegangen. Mein Beitrag war dir heute genau ein einziger lapidaren Satz wert. Bisschen verwunder bin ich schon.

Fällt dir als objektiver Richter eigentlich hier nicht auf, dass hier genau die posten, ein Messerangriff wäre nur durch Schusswaffe zu stoppen, die noch NIE bei einer realen Messerattacke live dabei waren oder sogar darin verwickelt waren ? Fällt dir nicht auf, dass zufällig genau die nur die Person angreifen, nicht rechnen können und zudem noch falsch zitieren ? Fällt dir nicht auf, dass genau die nur Filme einstellen, die ihre Version untermauert, obwohl es im Internet auch ganz andere Filme gibt? Fällt dir nicht auf, dass wenn es so unmöglich wäre, einer Messerattacke ohne Schusswaffe zu stopppen, man die schusswaffenlose Abwehr gar nicht mehr üben müsste ?

Fällt dir nicht auf, dass, wenn wahr wäre, dass man eine normale Messer-attacke, die heute in gewissen Orten normal und üblich ist, nur mit der Schusswaffe abwehren kann, täglich in jeder Disko oder Puff geschossen werden würde ?


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Polizeigewalt in Deutschland

15.07.2013 um 19:04
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Btw...
Schauen wir doch mal was Türsteher so machen, wenn einer n Messer zieht:
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Die Jungs fliehen zu zweit vor einem völlig zugesoffenen Angreifer hinter die Tür. Von heroischer, problemloser Messerabwehr kann ich nichts sehen.
Das war ja auch ein Schockmoment. Es ist vollkommen normal, dass man sich erst zurück zieht, sich ordnet und vorbereitet die nächsten Schritte unternimmt.
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Erst als die genügend Verstärkung geholt haben und der Besoffene wieder wegtorkelt, geht die Tür wieder auf und die rennen wild hinterher. Und der Angreifer macht jetzt nicht grade den Eindruck eines ausgewiesenen Messerprofis.

Die Option hatte der Polizist im Brunnen grade nicht. Ich wiederhole da nochmals - es ist keine Frage, dass es ein Fehler war in den Brunnen zu gehen. Ich betrachte die Situation nur ab da, wo er bereits im Brunnen ist.
Das ist ja an Lächerlichkeit schon gar nicht mehr zu überbieten. Die beiden Türsteher wussten gar nicht, dass er mit einem Messer bewaffnet war. Insofern hast du auch Recht. Der Polizist hatte ganz andere Optionen, denn er wusste, dass der Mann mit einem Messer bewaffnet war. Er hätte also schon im Vorfeld viel vorsichtiger sein können.


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15.07.2013 um 19:29
Zitat von KcKc schrieb:Tja, nur darfst du dummerweise als Polizist nicht zusehen, wie sich jemand selbst hinrichtet. Du MUSST! versuchen, die Person davon abzuhalten.
Ja, es sei denn, deine eigene Gesundheit steht auf dem Spiel. Es ist aber schon komisch, dass das nur in solchen Situationen scheinbar vorkommt. Ja ja: "Der Polizist ist halt aufopfernd und engagiert" Natürlich, aber nur, wenn er im falle der Fälle, sein Gegenüber erschießen kann. Er hat ja ne "Knarre", wenn es schief läuft erschießt er ihn einfach und fertig. Warum kenn ich keinen Fall, bei dem ein Polizist in mindestens 10m Hohe aus einem Fester auf einem Vorsprung steigt, um jemanden daran zu hindern hinunter zu springen? Natürlich, weil eine "Knarre" ihn da nicht schützen kann, wenn er mit nach unten gerissen wird. "Er wollte ihn ja nur daran hindern, sich selbst zu verletzen" Diese Argumentation, mit der Tatsache, dass er erschossen wurde, ist wiederwertig.
Zitat von KcKc schrieb:Und wetten: hätte der Typ, der jüngst in Berlin erschossen wurde, sich einfach selbst getötet und nicht auf Ansprache der Polizei reagiert, dann hätte es wieder Kommentare gegeben, warum die Polizisten nicht offensiver vorgegangen seien.
Das alte Spiel: Was wäre wenn? Was wäre, wenn am darauffolgenden Tag ein Meteorit die Erde getroffen und die Menschen ausgelöscht hätte?
Es interessiert niemanden "was wäre wenn". Das Ergebnis zählt und dass ist katastrophal.
Zitat von KcKc schrieb:Der berühmte ,,Schuss ins Bein" oder in die Schulter, gemeinsam hinlaufen und das Messer abnehmen etc.
Die Frage würde ich mir auch stellen: Warum kein Schuss ins Bein? Oder sogar: Warum kein Pfefferspray, oder Elektroschocker? Ja ja, sie hatten keines dabei. Aber warum? Sie wussten doch was Sache ist. Es wurde hier schon eine Dachlatte erwähnt. Vielleicht sollten wir das nächste Mal lieber einen Dachdecker rufen anstatt der Polizei. Ein Armutszeugnis nenn ich so was.


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15.07.2013 um 20:37
@Foss
Zitat von FossFoss schrieb:Ja, es sei denn, deine eigene Gesundheit steht auf dem Spiel. Es ist aber schon komisch, dass das nur in solchen Situationen scheinbar vorkommt. Ja ja: "Der Polizist ist halt aufopfernd und engagiert" Natürlich, aber nur, wenn er im falle der Fälle, sein Gegenüber erschießen kann. Er hat ja ne "Knarre", wenn es schief läuft erschießt er ihn einfach und fertig. Warum kenn ich keinen Fall, bei dem ein Polizist in mindestens 10m Hohe aus einem Fester auf einem Vorsprung steigt, um jemanden daran zu hindern hinunter zu springen? Natürlich, weil eine "Knarre" ihn da nicht schützen kann, wenn er mit nach unten gerissen wird. "Er wollte ihn ja nur daran hindern, sich selbst zu verletzen" Diese Argumentation, mit der Tatsache, dass er erschossen wurde, ist wiederwertig.
Tja Mensch du, das ist aber auch was, dass der durchschnittliche Polizist nicht einen auf Seiltänzer oder Spiderman machen möchte... Sauerei :D

Und ist ja auch wirklich nicht hinnehmbar, dass der betreffende Beamte vielleicht wirklich die Hoffnung hatte, das Opfer im Brunnen würde das Messer weglegen und er sich ihm deshalb näherte, um es zu sichern.

Oder hey - vielleicht wollten er und seine Kollegen auch nicht als ,,schießwütige Irre" dastehen, die nicht reden können, sondern gleich losballern oder als phlegmatische Feiglinge, die einen geistig Verwirrten sich einfach abstechen ließen!

Dumm nur, dass man in so einer Situation als Polizist generell die Arschkarte gezogen hat, wenn das Opfer nicht überlebt.

Dann haben sie zu schnell geschossen oder zu langsam oder nicht genug versucht, um das Opfer am Selbstmord zu hindern oder zu sehr auf das Opfer eingewirkt... Jo, is klar.
Zitat von FossFoss schrieb:Die Frage würde ich mir auch stellen: Warum kein Schuss ins Bein? Oder sogar: Warum kein Pfefferspray, oder Elektroschocker? Ja ja, sie hatten keines dabei. Aber warum? Sie wussten doch was Sache ist. Es wurde hier schon eine Dachlatte erwähnt. Vielleicht sollten wir das nächste Mal lieber einen Dachdecker rufen anstatt der Polizei. Ein Armutszeugnis nenn ich so was.
Dachdecker? Ach weshalb denn, man kann doch auch Claudia Roth anrufen, die hätte den doch mit ihrer Betroffenheit und ihrem Verständnis gleich k.o. gehauen.

Oder man könnte solche Helden wie deine Wenigkeit rufen, die grundsätzlich besser bescheid wissen und alles besser können, als die Polizisten. Ich wette, dann hätte der Betreffende dem Opfer nicht nur das Messer abgenommen, sondern nebenbei auch noch allen Polizisten ihre Pistolen ^^


Naja... Elektroschocker gehören nicht zur Standardausrüstung der Polizei und die Mannstopwirkung von Pfefferspray ist in Extremsituationen sehr zweifelhaft.

Die Pistole ist das einzige, was definitiv wirkt.


Was man dem Polizist vorwerfen kann, ist, dass er offenbar zu locker an die Sache rangegangen ist.

Dass er geschossen hat, als er nicht mehr kontrolliert zurückweichen konnte und ein unberechenbarer, geistig Verwirrter, mit einem Messer bewaffnet, auf ihn zustürmte, kann man ihm nicht vorwerfen.


Kein Polizist muss sich erstechen lassen, damit nur ja dem Angreifer nichts passiert.


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15.07.2013 um 20:40
Ich misch mich mal ungefragt und ganz laienhaft ein:
Zitat von FossFoss schrieb:Warum kein Schuss ins Bein?
Szenario 1:
Da es ja falsch war, dass der Beamte in den Brunnen gestiegen ist, hätte er also aus der Distanz heraus dem Psychotiker ins Bein oder in die Schulter schießen sollen - nur, weil er ein Messer in der Hand hatte und nackt war.... Ich seh schon die BILD-Schlagzeile vor mir: Irrer Polizist schoss willkürlich auf Nacktbader!

Szenario 2:
Es ist zwar falsch, dass der Beamte den Brunnen betreten hat, aber er ist nun mal drin.
Der Beamte, der sich plötzlich einer veränderten Situation gegenübersieht, in der der nicht-beeinflussbare, mit einem Messer bewaffnete Mann schnellen Schrittes und - so wie es aussieht - einen körperlichen Angriff vorbereitend, auf ihn zukommt und die Distanz ca. anderthalb Meter beträgt, soll innerhalb einer Sekunde, in der er sich mit dieser Situation der akuten Gefährdung auseinandersetzen und sie zu kontrollieren versuchen muss (d.h. seinen Fokus auf den Handlungen des Mannes behalten muss), gleichzeitig warnt, gleichzeitig in Eigensicherung den Rückzug antritt und dann noch feststellt, dass er den Brunnenrand erreichte (und damit die Rückzugsmöglichkeit in der Bewegung beendet war), aufs Bein zielen. Hut ab!
Zitat von FossFoss schrieb:Warum kein Pfefferspray, oder Elektroschocker?
Jo, ist ne super Idee. Würde ich auch machen. Einfach mal auf nen akuten Psychotiker, der zu unberechenbaren Handlungen neigt und ne 20cm-Klinge inna Hand hat, zugehen, und ihn "schocken". Dann lieber doch Pfefferspray. Mmh...nur das kann ich leider vom Brunnenrand aus auch nicht einsetzen....schwierig, schwierig.... Schomma jemand hier am Neptunbrunnen gewesen?
Zitat von FossFoss schrieb:Ja ja: "Der Polizist ist halt aufopfernd und engagiert" Natürlich, aber nur, wenn er im falle der Fälle, sein Gegenüber erschießen kann. Er hat ja ne "Knarre", wenn es schief läuft erschießt er ihn einfach und fertig.
Der Beamte hat den Mann nicht "erschossen", um ihn zu hindern, sich selbst etwas anzutun, sondern in einer akuten Eigengefährdungssituation, wie man dem kursierenden Vid entnehmen kann. Sonst hätte er ihn bereits nach erfolgloser Ansprache abgeknallt - deiner Argumentation folgend. Welche Fehler im Vorhinein passiert seien mögen, steht auf nem anderen Blatt und wird mit Sicherheit an entsprechender Stelle Erörterung finden.
Zitat von FossFoss schrieb: Vielleicht sollten wir das nächste Mal lieber einen Dachdecker rufen anstatt der Polizei. Ein Armutszeugnis nenn ich so was.
Ich beneide Polizeibeamte um ihren - in dieser Hinsicht - Drecksjob nicht. Zu jedem Scheiß gerufen zu werden, in Schicht, an Wochenenden für ne miese Bezahlung und noch miesere Leute den Kopf hinzuhalten und sich hinterher noch von ihnen anspucken zu lassen. V.a. von solchen, die die Chuzpe haben, vom heimischen Sofa aus bei Chips und Coke sich ihren Job erklären zu lassen.

Vielleicht könnte ja an dieser Stelle mal die folgende Frage mal geklärt werden. Würde mich sehr interessieren, wie ihr gehandelt hättet:

Da steht ein nackter Mann im Brunnen, mit nem Messer. Läuft darin ungerichtet hin und her, verletzt sich selbst. Es liegt also akute Eigengefährdung vor und womöglich Fremdgefährdung, da einige resistente Berliner und Touris an einen Tatort-Dreh glauben und einfach mal zuschauen. Als Beamter stehst du am Brunnen und versuchst, Kontakt mit dem Mann herzustellen. Da der Brunnen nicht gerade klein und zu allem Überfluss noch in Betrieb ist, kannst du weder ihn adäqat verstehen noch sicherstellen, dass er versteht, was du sagst. Verstärkung ist angefordert, allerdings schlitzt sich der Mann weiterhin. Wir haben hier also eine akute Eigen-, eine potenzielle Fremdgefährdung und der Mann und du können sich womöglich auf Grund akustischer Probleme nicht verständigen.
Viel mehr, als dem Mann zuzuschauen, wie er sich aufschlitzt, bleibt da wohl nicht übrig, oder doch? Bin für kreative Denkanstöße sehr offen!


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