@stupormundi @kravmaga Die Frage ist vor allem, wie sieht meine Chance aus, als geübter Kämpfer unbewaffnet einen Messerangriff zu überleben, wenn ich nicht weiß, wie die Fähigkeiten des Angreifers sind und wenn ich nicht die Motive des Angreifers kenne.
Schon die Chance von 1:100 ist nicht hinnehmbar. Also dass von 100 Messerangriffen einer für den Angegriffenen tödlich endet oder ihm lebensbedrohliche Verletzungen zufügen wird.
Deine Erfahrung in allen Ehren,
@kravmaga , aber sie belegt nichts. Du mags bei Auseinandersetzungen wie von Dir beschrieben dabei gewesen sein. Die meisten endeten glimpflich (für den Angegriffenen), manche auch nicht. Dabei musst Du auch bedenken, dass die Motivation des Angreifers eine entscheidende Rolle spielt. Will er nur herumfuchteln oder will er töten.
Und bei Deinen Jungs haben sich Fälle gehäuft (vermute ich), bei denen der Angreifer angepisst sein Messer gezückt hat, um sein Gesicht nicht zu verlieren. Dann sticht man nicht so schnell zu und verliert auch schneller die Kontrolle über die Situation.
Zudem hatten Deine Jungs, so wie Du gesagt hast, gar keine Wahl. Sie haben halt in Kauf genommen, mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit verletzt oder getötet zu werden. Hauptsächlich deshalb, weil sie die Gefahr - so wie Du auch - falsch eingeschätzt haben.
Ich kenne übrigens die Namen von zwei ausgebildeten Leibwächtern, die ihr Leben bei einem Angriff mit einem Messer verloren haben. Der Angreifer (einer!!) war recht geübt im Umgang mit dem Messer und vor allem war es ihm scheißegal, was aus ihm wird. Und erst ein Schuss stoppte ihn, nachdem zwei tot und einer verletzt waren.
Zusätzlich war ich bei einigen Trainingseinheiten zugegen, bei dem der Angriff mit einem Messer abgewehrt werden sollte. Natürlich hat ein Geübter eine deutlich höhere Chance, einen solchen Angriff abzuwehren. Aber erstens sind das Plastikmesser ohne die Gefahr einer ernsten Verletzung und zweitens gelangen die meisten der Angriffe. Darunter auch einige von meinen, ohne dass ich ein geübter Messerkämpfer bin.
Deine Erfahrung belegt nur, dass es in manchen oder meinetwegen auch in den meisten Fällen gut geht. Aber Was fehlt, ist die Analyse, in wie vielen Fällen es nicht gut geht. Und diese restlichen Fälle sind nicht hinnehmbar.