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Russisch-Georgischer Konflikt geht weiter!

4.457 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Russland, Flugzeug ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Russisch-Georgischer Konflikt geht weiter!

05.10.2008 um 16:13
Ich kann mich noch daran erinnern, dass auch die FAZ davon berichtet hat, dass Georgien zuerst in Südossetien einmarschiert ist - was ja auch nicht verwunderlich ist, da es nunmal so war.
Erst als die Russen zurückgeschlagen haben drehte sich die gesamte Berichterstattung um 180 Grad um. Erst ab diesem Zeitpunkt sprach man von einer russischen Aggression.


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05.10.2008 um 16:29
>>>Aso und als das ganze losging, hat unser Kommandeur geäussert, das bei einer der
letzten Offiziersweiterbildungen genau das Szenario durchgespielt wurde.
Kann man mal sehen wie weit die Jungs nach vorne denken<<<

Du glaubst an Zufälle??

Was glaubst du welche Szenario haben die Russen bei letzten Manövern "Kavkaz 2008" durchgeführt?? ;)


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05.10.2008 um 17:20
@kirsten-sux
der Bericht des nahezu gleichzeitigen Einmarsches von zwei Seiten ist von der OSZE
bestätigt worden, die zu dem zeitpunkt beobachter im Land hatten.

Unschuldig ist da wohl keiner von beiden. Dieser OSZE Bericht stand im Spiegel wo man
die Ereignisse mithilfe von mitgeschnittenen Fernmeldeprotokollen der beiden Streitkräfte
versuch hat aufzurollen.
Ich denke nicht, das die Russen da so unschuldig sind. Denn so schnell einen Haufen
Truppen da hinzubekommen ist auch für die Russen nicht mal eben so.



Nö, seryj glaub ich ganz klar nicht.
Die wissen schon was die tun und wer ungefähr wann was tut


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05.10.2008 um 17:48
Zitat von kirsten_suxkirsten_sux schrieb:Ich kann mich noch daran erinnern, dass auch die FAZ davon berichtet hat, dass Georgien zuerst in Südossetien einmarschiert ist - was ja auch nicht verwunderlich ist, da es nunmal so war.
Erst als die Russen zurückgeschlagen haben drehte sich die gesamte Berichterstattung um 180 Grad um. Erst ab diesem Zeitpunkt sprach man von einer russischen Aggression.
Und ich habe im Radio gehört ,daß es wohl als bewiesen gilt ,daß russische Truppen in der woche vor dem georgischen Angriff massiv an der Grenze zusammengezogen wurden, und daß die georgische Führung auf Provokationen von ossetischen Separatisten reagierte. ein ausgemachtes komplott der russischen Führung.


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05.10.2008 um 17:53
Ja, dann irrt sich der Spiegel, die NATO und die OSZE.
Dein Radio hatte wohl eigene Beobachter in Georgien!


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05.10.2008 um 17:54
@alderan

vielleicht waren die Russen einfach nur gut informiert und der ganze Komplott ist eher
den US-Geheimdiensten zuzuschreiben.

Für mich ist das jedenfalls weitaus wahrscheinlicher, denn es ist nunmal eine Tatsache, daß
sich Südossetien 1992 zeitgleich mit Georgien nach dem Zusammenbruch der
Sowjetunion für unabhängig erklärt hatte und dies von den vereinten Nationen aus nicht
genannten Gründen nicht anerkannt wurde.

Nun, es hat ganz einfach nicht in die Pläne der Amis gepasst, allen anderen Staaten
hätte es nämlich egal sein können.


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05.10.2008 um 18:13
Hier mal ein interessantes Interview ,daß meine Sicht der Dinge wiederspiegelt:
http://www.osteuropa-institut.de/fileadmin/ext_dateien/Interview%20Alexey%20Sekarev_8_2008.pdf

Hier ein Auszug:

Die „glaubensbrechende Aggression“.
Eindrücke vom russisch-georgischen Krieg (August 2008)
Im August 2008 schreckte ein neuer Krieg im Kaukasus die europäische Politik und Öffentlichkeit.
Der bereits seit längerer Zeit schwelende Konflikt um Süd-Ossetien, das sich 1990 für unabhängig
von Georgien erklärt hat, ohne dass dies international anerkannt worden ist, eskalierte mit
dem Vorrücken georgischer Truppen auf süd-ossetisches Gebiet. Damit habe sich Georgien ins
Unrecht gesetzt, so hat es jedenfalls den Anschein und so will es auch die russische Propaganda.
Russland hat jedoch in einer Langzeit-Strategie bereits im Vorfeld die politischen Strukturen in
Süd-Ossetien nachdrücklich beeinflusst. Dies bestätigte auch der langjährige ehemalige Mitarbeiter
des Osteuropa-Instituts, Dr. Alexei Sekarev, der sich seit 2005 als Leiter von GEPLAC in
Tiflis aufhält. Dies ist ein EU-Projekt zur Unterstützung der georgischen Regierung bei der Umsetzung
des Partnerschafts- und Kooperationsabkommens mit der EU sowie des Aktionsplans
EU-Georgien. Dr. Katrin Boeckh (Osteuropa-Institut Regensburg) stellte ihm am 20.8. 2008 Fragen
zur aktuellen Lage in Georgien.
KB: Herr Dr. Sekarev, Sie befanden sich bei Kriegsausbruch in der georgischen Hauptstadt Tiflis.
Welche Informationen über den Kriegsausbruch hatten Sie vor Ort?
AS: Die militärische Aktion hat in Georgien in der Nacht vom 7. auf 8. August begonnen, und
zwar kurz nach Mitternacht Ortszeit. Die georgische Offensive auf Zchinwali [die Hauptstadt
Südossetiens, KB] war eine Reaktion auf den Beschuss durch ossetische Separatisten auf georgische
Dörfer auf dem süd-ossetischen Territorium. Dieser hat, lange noch vor dem 8. August,
mindestens fünf Tage gedauert. Am 7. August wurde klar, dass ein Krieg nicht mehr zu vermeiden
war. Saakashvili hielt am späten Nachmittag des 7. August eine meiner Ansicht nach aufrichtige
und überzeugende Ansprache an die Bevölkerung, in der er versicherte, Osseten seien Brüder
der Georgier, und er kündigte eine einseitige Feuereinstellung seitens Georgien an. Diese wurde
aber von der anderen Seite nicht respektiert, der Beschuss ging weiter, und die georgische Seite
brach das eigene Moratorium nach ca. zwei Stunden. Das wurde von den Russen später als
„glaubensbrechende [verolomnaja] Agression“ bezeichnet. Georgien lief Russland damit in das
offene Messer.


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05.10.2008 um 18:15
KB: Wie stellt sich Ihrer Ansicht nach die Frage nach dem „Kriegstreiber“ dar? Und welchen
Plan verfolgte Russland bei seinem Militäreinsatz gegen Georgien?
AS: Altkanzler Schröder hat im Spiegel-Interview Unrecht, in dem er darauf besteht, dass es Georgier
waren, die den Krieg angefangen haben. Russland hat etwa fünf bis sieben Tage vor dem
7. August mit der Rekrutierung und mit der Entsendung von Konvois Richtung Roki-Tunnel
[dieser Tunnel verbindet Süd-Ossetien mit dem zu Russland gehörenden Nord-Ossetien, KB] begonnen,
sehr wohl wissend, dass es bald zum Krieg kommen würde. Viele Georgier glauben, der
gut durchdachte Plan der Russen bestand aus der Vertreibung der einheimischen Bevölkerung,
der Ausgabe von russischen Pässen an die Verbleibenden, aus Provokationen gegen Tbilisi in der
Annahme, dass die georgische Regierung nicht lange durchhalten werde, und schließlich einer
blitzschnellen Militäraktion, die mit dem de facto Anschluss Südossetiens an Russland endet --
ein Plan für Lehrbücher unter dem Titel „Wie annektiere ich einen Teil eines fremden Territoriums?“.
Wichtig ist außerdem zu wissen, dass sämtliche Mitglieder der sogenannten südossetischen
Regierung, bis auf den Wirtschaftsminister, eine Vergangenheit im russischen Geheimdienst
oder Innenministerium besitzen.
KB: Wie war die Situation in Tiflis, das ja während der Militäraktionen weitgehend verschont
blieb?
AS: In der Stadt Tiflis wuchs während der ersten Kriegstage die Nervosität, das Leben ging aber
wie gewohnt weiter. Es gab kein Mangel an Lebensmittel, Strom usw. Mit Freunden aus der Ukraine,
die am 8. August aus Kiev eingeflogen waren, unternahmen wir am 9. August einen Ausflug
nach Kachetien, östlich von Tbilisi. An diesem Tag stellten die Lufthansa und andere Fluggesellschaften
den Flugverkehr mit Georgien ein. Ausnahmen waren El Al, Georgia Airways und
die ukrainische Aerosvit. Am gleichen Tag war die beunruhigendste Nachricht, der Krieg weite
sich auf das gesamte georgische Territorium aus, indem Militärziele in Marneuli [südöstlich von
Tiflis, KB], Senaki, Sugdidi [beides nordwestlich von Tiflis, KB], Poti [am Schwarzen Meer, KB]
sowie die Stadt Gori [nordwestlich von Tiflis, KB] mit Bomben beworfen wurden. In der Nacht
auf den 10. August wurde eine Bombe auch auf Tiflis abgeworfen, und zwar auf einen Betrieb
für den Bau von Militärflugzeugen in der Nähe des Zivilflughafens. Einige von uns glaubten, die
Explosion dieser Bombe in den frühen Morgenstunden gehört zu haben.
KB: Wie erfolgte dann die Evakuierung von Ausländern und wie sind Sie dann selbst aus Georgien
herausgekommen? Hatten Sie Schwierigkeiten mit den Flugverbindungen?
AS: Wir haben dann gegen Mittag des 10. August Tiflis Richtung armenische Grenze (Entfernung
ca. 75 km) verlassen. Grund war die ausdrückliche Anweisung der deutschen und der ukrainischen
Botschaft: „Reisen Sie bitte aus!“. Am Grenzübergang hatten wir dann insgesamt sieben
Stunden Wartezeit aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens nach Armenien. In der Schlange
standen Polen, Balten und andere Ausländer, die ebenfalls den Anweisungen ihrer Botschaften
gefolgt waren. Eine organisierte Kolonne US-Amerikaner wurde von Georgiern an der Warteschlange
vorbei gelassen. Die meisten Deutschen folgten laut Medienberichten am nächsten Tag,
den 11. August. Wir sind dann nach ein paar Tagen in Armenien weiter in die Ukraine bzw. nach
Deutschland geflogen. Wider Erwartung klappte es mit der kurzfristigen Flugbuchung relativ gut,
unter anderem weil die Lufthansa größere Maschinen einsetzte und die Flugfrequenz erhöhte.
Wir mussten aber wegen kurzfristiger Abreise trotz höherer Gewalt sehr teure Tickets kaufen.


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05.10.2008 um 18:28
Im Grunde ist das Ganze doch eine Frage von proamerikanisch oder gerecht.

Entscheidend ist für mich die Frage, warum Südossetien seinerzeit nicht anerkannt wurde
und Georgien zugesprochen wurde ?
Hier liegt der Hund begraben, denn die Südosseten haben mit den Georgiern weder kulturelle
noch sprachliche Gemeinsamkeiten.
Die Nordosseten hingegen sind freiwillig ein Teil von Russland und leben sehr gut damit.

Woher nehmen denn die Georgier überhaupt das Recht einen Anspruch auf Südossetien zu erheben ?
Nur weil es innerhalb der Sowjetunion ein Teil der Sowjetrepublik Georgien war ?
Das reicht beileibe nicht aus um einen solchen Anspruch zu rechtfertigen.

Warum sollten die Georgier so dumm sein und Russland herausfordern, wo sie doch genau wissen, daß
sie ihnen unterlegen sind.
Solche Ungereimtheiten sollte man schon auch dabei berücksichtigen.

Die Amis und ihre militärischen Ausbilder waren doch schon längst in Georgien.
Aber auch die Amis sind nicht so dumm, einen Krieg mit Russland vom Zaun zu brechen.
Aber einen kleinen Vorwand brauchen sie natürlich schon für ihre militärische Präsenz in Georgien,
zumal sich geographisch gesehen ein Raketenabwehrschild gegen den Iran und Nordvietnam an der
russischen Grenze zu Georgien ein klein wenig glaubwürdiger ausnehmen würde, als
etwa in Polen oder Tschechien.
Was jedoch nicht darüber hinwegtäuschen kann, daß es ebenso unsinnig ist und im Grunde nichts
anderes als eine Bedrohung Russlands damit erreicht werden soll.

Man sollte nicht vergessen, daß Russland neben dem Iran der einzige große
Rohstofflieferant ist der noch nicht von Amerika abhängig bzw kontrolliert wird.

Und eher werden die auch keine Ruhe geben, bis sie alles was irgendwie im größeren
Maßstab mit Rohstoffen zu tun hat in ihren Klauen haben.
Darauf kannst Du Deinen A.. verwetten.

Nebenbei machen sie auch ganz gute Geschäfte mit Waffenlieferungen, aber dazu braucht es eben
ab und dann auch eine militärische Auseinandersetzung, sonst machen Waffen wenig Sinn...


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05.10.2008 um 18:33
Zitat von taothustra1taothustra1 schrieb:Woher nehmen denn die Georgier überhaupt das Recht einen Anspruch auf Südossetien zu erheben ?
Woher nimmst du überhaupt das Recht auf dein eigenes Grundstück?
kommst einfach an, und sagst ,das gehört dir..ts ts ts


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05.10.2008 um 18:34
Zitat von taothustra1taothustra1 schrieb:Man sollte nicht vergessen, daß Russland neben dem Iran der einzige große
Rohstofflieferant ist der noch nicht von Amerika abhängig bzw kontrolliert wird.
die kontrollieren gar nichts ,ansonsten würden die Ölpreise nicht ins Uferlose steigen


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05.10.2008 um 18:49
Rußland raus

Dem US-Präsidentschaftskandidaten John McCain dient das Land wieder als Feindbild
und zugleich als Hebel für die Hegemoniesicherung in der NATO.
Im "neuen kalten Krieg" soll das energiereiche Zentralasien dem russischen Einfluß
entzogen werden

Der frühere georgische Verteidigungsminister Irakli Okruaschwili hat am Wochenende
den Präsidenten des Landes, Michail Saakaschwili, beschuldigt, mit ihm gemeinsam
militärische Pläne für eine Rückeroberung von Abchasien und Südossetien entworfen
zu haben. »Abchasien war unsere strategische Priorität, aber im Jahr 2005 arbeiteten
wir Pläne aus, um sowohl Abchasien als auch Südossetien einzunehmen«, erzählt der
im Exil in Paris lebende Exminister.

Der ursprüngliche Plan habe einen zangenförmigen Angriff von zwei Seiten auf
Südossetien vorgesehen. Ziel sei die gleichzeitige Einnahme der Hauptstadt Tschinwali
(im Süden, nur wenige Kilometer von der georgischen Grenze entfernt),
des Roki-Tunnels (der einzigen Landverbindung zwischen Südossetien und Rußland)
und der Stadt Java (Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks nördlich von Tschinwali,
des eigentlichen Kerngebiets der Südosseten) gewesen.

Alle Überlegungen in der Vergangenheit, die sich mit einem möglichen Überfall auf
Südossetien beschäftigten, hatten als selbstverständlich vorausgesetzt, daß
Georgien gleich in der allerersten Phase versuchen würde, den Roki-Tunnel zu
besetzen, um russische Militärhilfe zu verhindern.
Dabei könnten, so war die vorherrschenden Annahme in russischen Militärkreisen,
Fallschirmjäger zum Einsatz kommen. Daß Saakaschwili in der Nacht auf den 8. August
statt dessen Tschinwali durch schwere Artillerie zerstören ließ, ohne sich um den
Tunnel zu kümmern, erklärt Okruaschwili jetzt damit, daß sich der Präsident darauf
verlassen habe, die USA würden auf diplomatischen Kanälen eine russische
Intervention verhindern. Der US-Regierung gibt der Exminister eine Mitschuld an
den Ereignissen, da sie Saakaschwili bedingungslos unterstützt hätten
(Reuters und Civil Georgia, 14.9.2008).

Tatsächlich ist nicht vorstellbar, daß Saakaschwili die militärisch aussichtslose
Konfrontation mit Rußland herbeigeführt hätte, wenn er sich nicht der Unterstützung
maßgeblicher US-amerikanischer Kreise und Stellen, wenn auch vielleicht nicht der
Regierung insgesamt, sehr sicher gewesen wäre.
Was Saakaschwili sich von diesem Unternehmen versprochen hat, ist seinem eigenen
Redefluß zu entnehmen: Erstens Modernisierung und Verstärkung seiner
Streitkräfte und der militärischen Infrastruktur des Landes durch die NATO-Staaten,
an erster Stelle natürlich die USA. Zweitens Finanzgeschenke der USA und der
Europäischen Union für die georgische Wirtschaft, die die Kriegsschäden mehr als
wettmachen. Drittens breite internationale Solidarisierung mit Georgien und seinen
Ansprüchen auf Südossetien und Abchasien. Viertens beschleunigte Integration
Georgiens in die NATO, einschließlich einer Beistandsgarantie »gegen eine weitere
russische Aggression«, und das heißt in Wirklichkeit: für den Versuch, das
militärische Abenteuer des Überfalls auf Südossetien (und/oder Abchasien) zu
wiederholen.

Bisher sieht es so aus, als würde Saakaschwilis Hoffnung, für die Zerstörung
Tschinwalis und die Provokation eines Krieges mit Rußland reichlich belohnt zu werden,
vollauf in Erfüllung gehen. Freilich nicht unbedingt für ihn selbst. Sein alter
Kampf- und Weggefährte Okruaschwili hat vermutlich Recht, daß Saakaschwilis
Tage gezählt sind.

McCains antirussische Strategie Was könnten auf der anderen Seite die Motive
US-amerikanischer Kreise gewesen sein, dem georgischen Präsidenten für den
Überfall vom 7. August grünes Licht zu geben, wenn nicht sogar ihn ausdrücklich
dazu zu ermutigen? Man kann in diesem Zusammenhang davon ausgehen,
daß allen westlichen Regierungen schon seit Monaten klar war, daß eine solche
Militäraktion Georgiens - mit der Saakaschwili immer wieder gedroht hatte -
auf jeden Fall eine schlagkräftige russische Antwort zur Folge haben und damit eine
weitgehend voraussehbare Kettenreaktion auslösen würde.
Russische Politiker, unter anderem Ministerpräsident Wladimir Putin,
haben den Verdacht geäußert, daß das Unternehmen darauf abgezielt haben könnte,
die Präsidentenwahl im November zugunsten des republikanischen Kandidaten,
John McCain, zu beeinflussen (siehe jW-Thema vom 2.9.2008).


Diese These ist plausibel. Feindselige Einstellung und aggressive Agitation gegen
Rußland gehören schon seit Jahren zu den Hauptmerkmalen der außenpolitischen
Vorstellungen McCains. Seit Januar 1993 ist er Vorsitzender des International
Republic Institute (IRI), einer vorgeblich unabhängigen Organisation.
In Wirklichkeit ist das IRI, ebenso wie das National Democratic Institute for
International Affairs (NDI) der Demokraten, eine Parteiorganisation
die hauptsächlich aus dem Staatshaushalt finanziert wird, um politische Wühlarbeit
in Ländern zu fördern, in denen die USA gern ein bißchen »Regime Change«
bewirken möchten.

Angesichts der Tatsache, daß sich sein demokratischer Gegner, Barack Obama,
dem Republikaner in den letzten Monaten immer weiter angepaßt hat, stellte die
Haltung zu Rußland bis zum Kaukasus-Krieg den einzigen wesentlichen Unterschied
auf dem Gebiet der Außenpolitik zwischen den beiden Kandidaten dar.
Der Republikaner profitiert also vom Umstand, daß die Mainstreammedien der USA
seit dem Krieg auf massive antirussische Propaganda alten Stils,
die fast schon in Vergessenheit geraten war, umgeschwenkt sind.
Das läßt den Kandidaten als denjenigen dastehen, der es »immer schon gewußt« hat.

In einem Grundsatzartikel für die Ausgabe November/Dezember 2007 der Zeitschrift
Foreign Affairs hatte McCain ein düsteres Bild der russischen Entwicklung
gezeichnet und zu einer »neuen Herangehensweise des Westens an dieses
revanchistische Rußland« aufgefordert. Mit »revanchistisch« ist gemeint,
daß Rußland sich seit der Übernahme der Präsidentschaft durch Putin (Dezember 1999)
nicht nur wirtschaftlich von den verheerenden Folgen der Jelzinschen Kleptokratie
erholt hat, sondern auch Ansätze einer nationalen Außenpolitik entwickelt und der
Unterwerfung des gesamten postsowjetischen Raums unter die Vorherrschaft von USA
und EU entgegenzuarbeiten versucht.

McCain schrieb damals: »Wir sollten damit beginnen, sicherzustellen, daß die G8,
die Gruppe der acht höchstindustralisierten Staaten, wieder ein Club der führenden
marktwirtschaftlichen Demokratien wird. Er sollte Brasilien und Indien einschließen,
aber Rußland ausschließen. Statt Rußlands atomare Erpressung oder seine
Cyberattacken (gemeint sind angebliche Störmaßnahmen gegen Estland - K. M.)
zu tolerieren, sollten die westlichen Nationen klarmachen, daß die Solidarität der
NATO, von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer, unteilbar ist und daß die Türen der
Organisation für alle Demokratien offenbleiben, die der Verteidigung der Freiheit
verpflichtet sind. Wir müssen auch unsere Programme zur Unterstützung der Freiheit
und der Herrschaft des Rechts in Rußland verstärken. Wir müssen hervorheben, daß
echte Partnerschaft mit uns für Rußland offenbleibt, aber nur unter der Voraussetzung,
daß es sich verpflichtet, innen- und außenpolitisch als verantwortungsbewußter Akteur
zu handeln. Allgemein gesprochen muß Amerika die demokratische Solidarität
wiederbeleben, die den Westen während des Kalten Krieges vereinte.«

Bei Interesse Fortsetzung unter :
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/NATO/russland.html


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05.10.2008 um 19:00
Die Ausführungen des Users "Taothustra" möchte ich noch dahingehend erweitern das mittlerweile bekannt geworden ist - und auch im SPIEGEL veröffentlicht - das sich der Sicherheitsberater McCains in den Tagen vor und wührend des Angriffs aus Südossetien in Georgien zusammen mit anderen Militärberatern aufgehalten hatte.
Was tut man nicht alles um eine im Wahlkampf "günstige" Stimmung für einen "harten Kurs" zu erzeugen...


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05.10.2008 um 19:11
@alderan

Woher nimmst du überhaupt das Recht auf dein eigenes Grundstück?
kommst einfach an, und sagst ,das gehört dir..ts ts ts


...hätte mich auch gewundert von einem Sympatisant der Amerikaner irgendetwas
Tiefsinnigeres zu hören.
Aber denk Dir nichts, das kommt wirklich nur sehr selten vor.

Wenn Dich das Thema tatsächlich interessieren sollte, dann hast Du jetzt Gelegenheit Dich
ausführlich zu informieren.
Wenn Du aber nur Propaganda für die Amis gegen die Russen machen willst, dann ist mir
das zu niveaulos.


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05.10.2008 um 19:18
Zitat von taothustra1taothustra1 schrieb:...hätte mich auch gewundert von einem Sympatisant der Amerikaner irgendetwas
Tiefsinnigeres zu hören.
Aber denk Dir nichts, das kommt wirklich nur sehr selten vor.

Wenn Dich das Thema tatsächlich interessieren sollte, dann hast Du jetzt Gelegenheit Dich
ausführlich zu informieren.
Wenn Du aber nur Propaganda für die Amis gegen die Russen machen willst, dann ist mir
das zu niveaulos.
Sagt dir der Begriff "Völkerrecht" irgendetwas?
Dieses wird von den allermeisten Staaten auf dieser Erde anerkannt, genau wie das Recht der BRD, auf daß du dich berufst, wenn du irgendeinen Boden als deinen eigenen deklarierst. Und nach internationalem Völkerrecht gehört Süd-ossetien zu Georgien. Fakt.


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05.10.2008 um 19:20
Zitat von jafraeljafrael schrieb:Was tut man nicht alles um eine im Wahlkampf "günstige" Stimmung für einen "harten Kurs" zu erzeugen...
Und du glaubst wirklich ,mit noch einem Krieg könnte McCain bei den Wählern punkten? Ich bezweifle ernsthaft ,daß sich der grösste Teil der amerikaner überhaupt für das Schicksal Georgiens interessiert


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05.10.2008 um 19:20
Es gibt Ausführungen, die besagen, dass McCain das amerikanisch-russische Verhältnis gar stabilisieren würde. Da er selbst Kriegserfahrungen hat etc. würde er sich nicht darauf einlassen mit Russland in eine solche Situation zu kommen.
Obama hingegen könnte die russische Art der Demokratie - ich sag das mal so - zum ständigen Kritikpunkt nehmen. Ob heuchlerisch oder nicht würde im Endeffekt keine Rolle spielen.

Aber naja. So richtig würde ich weder der einen noch der anderen Ansicht zustimmen.


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05.10.2008 um 19:21
Ich frage mich, was da für Mächte am Wirken sind, die nur um ihren Kandidaten in's rechte Licht zu rücken, nicht davor zurückschrecken, unschuldige Menschen zu bombardieren.
Wie wird die ganze Angelegenheit denn in Amerika gesehen?. Wird der Krieg dort auch kritisch hinterfragt, oder werden da nur die Kriegstreiber als die Superhelden vorgeführt? Obama könnte dies für Wahlkampfzwecke doch genauso gut für sich nutzen, aber das würde wohl Amerika in ein schlechtes Licht vor der ganzen Welt rücken.


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05.10.2008 um 19:23
@StUffz
>>>Ich denke nicht, das die Russen da so unschuldig sind. Denn so schnell einen Haufen
Truppen da hinzubekommen ist auch für die Russen nicht mal eben so.<<<

Russen waren einfach nur gut vorbereitet, ist ja nicht so, das der Angriff unerwartet kam. Seht euch die Meldungen wenige Wochen und Tage vor dem Angriff an.

29.07.2008
- OSZE-Beobachter gezielt beschossen: Südossetien beschuldigt Georgien
http://de.rian.ru/safety/20080729/115177962.html

01.08.2008
- Georgische Armee nimmt südossetische Hauptstadt Zchinwali unter Beschuss
http://de.rian.ru/postsowjetischen/20080801/115488720.html

04.08.2008
- Südossetiens Innenministerium meldet Konzentration georgischer Militärs in Grenznähe
http://de.rian.ru/postsowjetischen/20080804/115646863.html
- Gefechte im Kaukasus: Moskau ruft USA auf, Georgien unter Druck zu setzen - MEHR
http://de.rian.ru/postsowjetischen/20080804/115644799.html

06.08.2008
- Südossetien erwartet Kriegsbeginn im September
http://de.rian.ru/postsowjetischen/20080806/115831326.html

07.08.2008
Der Tag vor dem Angriff. Am Morgen.
Am Vortag seien 26 Stück 152-mm-Haubizen und mehrere Kolonnen Kampftechnik aus der Stadt Gori in Richtung Zchinwali entsandt worden. Das Territorium Südossetiens werde derzeit aus Mörsern beschossen.
"Zahlreiche georgische Truppen rücken an die südossetische Grenze vor", - sagte der Chef des südossetischen Sicherheitsrates, Anatoli Barankewitsch, am Donnerstagnachmittag.
„Seit zwei Stunden wird das Dorf Chetagurowo beschossen. Das Dorf brennt. Bei Gori konzentrieren sich Salvenfeuer-Anlagen vom Typ Grad. An der ganzen Grenze sind Aktivitäten georgischer Gruppen zu beobachten. All dies zeugt davon, dass Georgien eine groß angelegte Aggression gegen unsere Republik beginnt“


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05.10.2008 um 19:26
@alderan

Nun - eine Zeitlang hatte McCain den Obama in der Wählergunst eingeholt gehabt - nicht zuletzt, weil der US-Bürger dem Kriegshelden in schwieriger Situation mehr zutraut.

Nun, da der Konflikt am Abflauen ist, punktet Obama wieder.

Ausserdem hat die USA derzeit (Stichwort: Bankenkrise) ein ganz anderes Problem, als den Georgien-Konflikt.


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