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Russisch-Georgischer Konflikt geht weiter!

4.457 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Russland, Flugzeug ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Russisch-Georgischer Konflikt geht weiter!

18.08.2008 um 18:23
Manchmal geht Loyalität über Egalität.


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Serg ehemaliges Mitglied

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18.08.2008 um 18:24
Zitat von kirsten_suxkirsten_sux schrieb:Manchmal geht Loyalität über Egalität.
Versteh ich nicht ^^


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bogos ehemaliges Mitglied

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18.08.2008 um 18:26
Jetzt wo ic hdas 2 stündige Video über die Bilderberger gesehen habe, denke ich dass dieser Konflikt so wolltt war... alles eine Verschwörung ich werd echt bekloppt ich will det alles garnicht glaiben ...

ich gehe schlafen und wenn ich mirgen aufwaache will ich, dass das alles hier nicht stimmt !^^


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Serg ehemaliges Mitglied

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18.08.2008 um 18:28
Zitat von kirsten_suxkirsten_sux schrieb:Manchmal geht Loyalität über Egalität.
War schwer vom Kapisch, weiß jetzt was du meinst. Ich finde du hast Unrecht, die Staaten waren ja vorher schon unabhängig und wolten es wieder sein, wieso loyal bleiben, wenn man ins Bündnis gezwungen wird.


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18.08.2008 um 18:33
>>>genug um zu wissen wie skrupellos die sowjet mit freiheit umgingen........gab ja mal ne zeit da wollten Ungarn und Tschechen Ihr Recht auf Selbstbestimmung wahrnehmen....oder?<<<

Weisst du wieviele Leute sie dabei abgeknallt hatten??
Natürlich weisst du es nicht.

Stell dir vor in Ungarn werden heute überall Fabriken von Simens, Nokia, Philips usw. gebaut und als die Fertig sind will Ungarn raus aus der EU und NATO, erschissen alle pro Westliche Politiker MIT FAMILIENANGEHÖRIGEN, plündern die Fabriken und erhängen die Ihnhaber.....
Demokratie und Freiheit eben...... STANDARTPROZEDUR.
Was denkst du wie lange es dauert bis NATO Soldaten einführt??

Oder haben eure objektive Medien euch das auch nicht erzählt???


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18.08.2008 um 18:34
Wenn wundert es noch das sowas passieren musste?
Georgien ist an dieser Situation selbst Schuld. Da kann man nur sagen schwer verrechnet, und die Russen komplett unterschätzt.

Vieleicht war es ja das unverschämt gute Verhältniss zu Europa was dem Georgischen Presidenten dazu beflügelt hat mit einer Hand voll sogenannter Freunde in Europa und den USA im Rücken, solch eine Aktion zu starten.

Und wie sieht es heute aus? Die Freunde Rasseln mit den Säbeln, tuen sich bestürtzt und Solidarich. In Wirglichkeit sind alle Froh das Georgien letztes Jahr nicht der Nato beigetretten ist, denn dann hätten wir ja heute den Bündnes Fall.
Ich glaub so manchen ist sich garnicht im klaren was das überhaupt heißt, gut nur das die Bundeskanzlerin mal wieder als erstes vor Ort ist, und direkt noch Russland mit Ausagen das Georgien in die Nato kommt provoziert. In den Medien kann man es Überall lesen, das abkühlen der Beziehungen zu Russland etc... Die Panikmache läuft bereits. Für mich ist es erschreckend wie einseitig doch die Medien berichten, und schon in einer unertragbaren Art und Weise über Russland herziehen. Ich selbst verurteile die Harte Antwort Russlands, hinter der natürlich auch Wirtschatliche Interessen stehen. Und für Georgien gilt das gleiche, dennoch sind sie die Auslöser und haben dafür bitter bezahlt.

Ich glaub nicht das die Russen es zulassen werden das Georgien der Nato beitritt.
Und nachdem jetzt, glaub ich auch das Polen in Gefahr ist, da sie ja tatsache diesen Raketenschild installieren wollen. Wer Provoziert eigentlich wenn? denkt mal drüber nach.


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18.08.2008 um 18:56
@seryj


erzähl mir doch bitte nichts..........unabhängige staaten haben das recht auf selbstbestimmung.....und diktatorische regime sorgen dafür das die selbstbestimmung des volkes nicht existiert....notfalls tun die das mit gewalt....beispiele gibts genug


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18.08.2008 um 19:22
Ausser Freiheit und Selbstbestimmung gibt es noch internationale Verträge, Staatsverpflichtungen und Staatsschulden.

Versuch mal dein Haus von deutschland zu trennen und du wirst sehen, wieviel selbstbestimmung du hast, was passiert wohl wenn du den Haus des Nachbarn den du mit Waffengewalt besetzt hast, als unabhängig erklärst, brauche ich dir nicht zu erklähren.


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18.08.2008 um 19:28
@seryj


und jetzt sag mir blos noch das georgien eigentlich rußland gehört oder das ungarn und die tschechische republik der sowjetunion gehörten............

nichts davon ist nämlich wahr


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18.08.2008 um 19:44
nein, es gehöhrt nicht Russland.....

noch Fragen?


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18.08.2008 um 20:06
@kirsten_sux
Zitat von kirsten_suxkirsten_sux schrieb:2000 Russen wurden gekillt und deiner versierten Meinung nach sollte man dann diplomatisch vorgehen und den georgischen Faschisten Saakaschwili weiter willkürlich und menschenverachtend handeln lassen?
Es wurden keine 2000 Russen "gekillt". Bis jetzt gibt es noch keine offiziellen bzw. bestätigten Opferzahlen. Die Zahl wurde auf 1500 korrigiert und selbst diese Zahl ist bis jetzt in keinster Weise bestätigt.

Von daher sollte man nicht unbestätigten Behauptungen argumentieren.


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18.08.2008 um 20:09
Zitat von Larry08Larry08 schrieb:. Bis jetzt gibt es noch keine offiziellen bzw. bestätigten Opferzahlen.
Das ist wahr. Aber den Schätzungen zufolge ist es so gewesen. Ich kann mich lediglich auf diese Quellen beziehen.


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19.08.2008 um 11:59
ich frage mich, wieso die deutschen medien nichts über die verwüstung der stadt zchinwali seitens der georigier berichten, die überhaupt zu diesem konflikt geführt hat. z.b. über den beschuss des krankenhauses etc. ist das demokratie wie es uns die usa glaubhaft machen will? soso...

die deutschen medien berichten lieber über die bösen russen und ach doch so zerstörte stadt gori :(

nur auf euronews kommt gelegentlich was unparteiisches... und zwar wenn andere länder wie etwa frankreich oder italien über diesen konflikt berichten.


aber was will man eigentlich von einem land erwarten, dessen grundgesetz von amis verfasst wurde und die meisten medien von amerik. unternehmen kontrolliert werden... :)


im aktuellen spiegel gibt es ein interview mit altbundeskanzler gerhard schröder, das ich n paar von euch empfehle.


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19.08.2008 um 12:12
Stell dir vor in Ungarn werden heute überall Fabriken von Simens, Nokia, Philips usw. gebaut und als die Fertig sind will Ungarn raus aus der EU und NATO, erschissen alle pro Westliche Politiker MIT FAMILIENANGEHÖRIGEN, plündern die Fabriken und erhängen die Ihnhaber

Sehr profitabel für westliche Unternehmen, in wirtschaftlich schwächere Nationen zu expandieren, nicht teure Arbeitnehmer und gewinnbringenden Umsätze.

Und vorallem die Privatisierung und verkaufen der Firmen für billiges Geld, ja kein Wunder, das Nokia in Deutschland nichts mehr viel prduzieren will, und viele tausende deutsche Arbeit verloren, im Ausland hat ja Nokia nicht so kostspielige Ausgaben.


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Doors ehemaliges Mitglied

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19.08.2008 um 12:43
"im aktuellen spiegel gibt es ein interview mit altbundeskanzler gerhard schröder, das ich n paar von euch empfehle"

Männer, die auf der Gehaltsliste von GAZPROM stehen, sind in der Beurteilung russischer Politik allerdings so objektiv wie Clement (SPD/RWE), wenn es um Atomfragen geht.

Krieg besteht in erster Linie aus Propaganda und der Instrumentalisierung von Toten, wahlweise als Helden oder als Opfer. Politisch-mediale Leichenfledderei eben.

Was mir allerdings Sorge bereitet, ist, dass es offenbar Bestrebungen gibt, grundsätzlich jeden Zwergstaat, mag er auch von Ali Baba und seinen 40 Räubern regiert werden, Blutrache oder ethnische Säuberungen für Folklore halten, in NATO und/oder EU zu integrieren. ich sehe dann schon den Tag kommen, in dem der Bündnisfall ausgerufen wird, weil irgendein transkaukasischer Ziegenhirt etwas unfeines über die Sexualpraktiken der Mutter seines Nachbarn geäussert hat.


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19.08.2008 um 12:46
Was hält man vom neuen SpiegelOnline-Artikel, dass USA bla, verhindern wollen, dass RUssland, bla...http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,572898,00.html
?

Gibt es wieder einen kalten KRieg? Ich zieh natürlich schon unrealistische Schlüsse, wenn ich mir denk, gibt es Krieg zw Ost und West? Atom...is wohl sehr unwahrscheinlich?


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19.08.2008 um 12:52
Die USA signalisieren kurz vor dem Nato-Krisengipfel in Brüssel Entschlossenheit gegenüber Moskau: Russland versuche im Kaukasus-Konflikt seine Interessen mit "militärischer Macht" durchzusetzen, sagte US-Außenministerin Rice - aber Washington werde dies zu verhindern wissen.

eine Unverschämtheit


und was machen die USA in all den Jahren? Weil Iran sich der Macht-Elite nicht unterwerfen will, steht jetzt Iran bald vor einem Krieg gegen USA.


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19.08.2008 um 13:54
doors... zur gehaltsliste von gazprom... hast du das aus der bild?

informier dich mal besser... und lies seinen letzten beitrag aus diesem interview.


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19.08.2008 um 14:07
Was wirklich lächerlich ist, dass Angela Merkel bei ihrem Besuch in Georgien dem Präsidenten Georgiens Saakaschwili verspricht, dass Georgien Mitglied der NATO wird. Das ist praktisch ein Arschtritt für die Russen und stinkt nach Doppelmoral, sofern überhaupt anständige Moral vorhanden ist. Saakaschwili schlachtet Südossetier ab und soll dafür in die NATO kommen. Was wäre wohl mit dem Iran passiert, wenn er das gleiche mit Israel versucht hätte? Ich schätze mal, dass Iran kein Mitglied der NATO geworden wär und mittlerweile schon dem Erdboden gleich gemacht wär. Denn es ist ja ein "Schurkenstaat".


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Doors ehemaliges Mitglied

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19.08.2008 um 14:22
@specnaz:


Das BILD-Lesen überlasse ich Menschen wie Dir, denen offenbar keine anderen Quellen geläufig zu sein scheinen.




Gerhard Schröder, Gazprom und die deutsche Außenpolitik
Von Stefan Steinberg
21. April 2006
aus dem Englischen (14. April 2005)
In Deutschland ist eine Kontroverse über die Verbindungen des ehemaligen SPD-Kanzlers Gerhard Schröder zum russischen Energieriesen Gazprom ausgebrochen.

Im September letzten Jahres, nur zehn Tage vor den Neuwahlen zum Bundestag, traf Schröder den russischen Präsidenten Wladimir Putin in Berlin. Die zwei Männer waren anwesend, als ein Vertrag im Wert von sechs Milliarden Dollar zwischen dem russischen Gasmonopolisten Gazprom und dem deutschen Unternehmen E.ON und BASF unterzeichnet und damit der Bau einer direkten Gaspipeline zwischen Deutschland und Russland durch die Ostsee besiegelt wurde.

Mittlerweile ist bekannt geworden, dass die deutsche Regierung kurz vor Schröders Rücktritt vom Kanzleramt eine Bürgschaft in Höhe von einer Milliarde Euro für Gazprom und einen Teilabschnitt der Ostseepipeline gegenüber zwei deutschen Banken übernommen hat. Falls Gazprom nicht in der Lage sein sollte, den Kredit zurückzuzahlen, würde der deutsche Staat einen Großteil der Schulden des russischen Konzerns übernehmen. Gazprom hat jüngst erklärt, das Unternehmen werde das Angebot nicht in Anspruch nehmen.

Am 9. Dezember, nur wenige Wochen nachdem die Große Koalition aus Christdemokraten und Sozialdemokraten die Regierungsgeschäfte in Deutschland übernommen hatte, feierten der neue deutsche Wirtschaftsminister Michael Glos und Gazprom-Chef Alexej Miller öffentlich den Beginn des Pipelineprojekts. Am gleichen Tag nahm Ex-Kanzler Schröder ein Angebot seines Freundes Putin an, das ihn zum Aufsichtsratsvorsitzenden der Nordeuropäischen Gaspipelinegesellschaft (NEGPC) machte, bei der die Gesamtverantwortung für den Bau der Ostseepipeline liegt. Der größte Anteilseigner an der NEGPC ist Gazprom mit 51 Prozent, während die deutschen Unternehmen E.ON und BASF mit jeweils 24,5 Prozent beteiligt sind. Schröder wird nach offiziellen Angaben eine Vergütung von 250.000 Euro jährlich für sein neues Amt erhalten.

Seitdem ist Schröder von verschiedenen Seiten der Vetternwirtschaft und des Interessenkonflikts bezichtigt worden. Schröder hat im Gegenzug behauptet, er habe nichts von der Bürgschaft gegenüber Gazprom gewusst, und die Initiative hierzu sei von Beamten seiner Regierung ergriffen worden, ohne dass er davon Kenntnis gehabt habe.

Angesichts der Bedeutung, die Schröder dem Pipelineprojekt beimaß, das seine Regierung über Jahre hinweg vorbereitet hatte und das von Schröder selbst mit Interesse verfolgt wurde, scheinen die Behauptungen bezüglich seines Nichtwissens um die Bürgschaft kaum glaubwürdig. Eine Zeitung jedoch bemerkte, solange keine schriftlichen Beweise für seine direkte Beteiligung an dieser Vereinbarung vorlägen, sei ihm in dieser spezifischen Frage nichts vorzuwerfen.

Ob Schröder von der Bürgschaft wusste oder nicht - die gesamte Geschichte ist in zweierlei Hinsicht bezeichnend für die politischen Beziehungen in Deutschland.

Zum einen zeigt sie überaus deutlich, in welchem Ausmaß die SPD als direktes Werkzeug der Großkonzerne funktioniert. Führende Sozialdemokraten wechseln ohne weiteres von politischen Spitzenämtern in die Aufsichtsräte und Vorstände multinationaler Konzerne und Banken. In seiner Rolle als Kanzler setzte Schröder drastische Sozialkürzungen durch. Nun, nachdem er Millionen Menschen zu einem Leben in Armut verdammt hat, übernimmt er ohne mit der Wimper zu zucken eine führende und höchst lukrative Position als Manager.

Zweitens beinhaltet die Kontroverse über Schröders Rolle bei Gazprom eine Auseinandersetzung um die Zukunft der deutschen Außenpolitik, die vor dem Hintergrund sich zuspitzender Konflikte um die internationalen Energiereserven ausgefochten wird.

Die Eile, mit der die scheidende rot-grüne Regierung den deutsch-russischen Pipelinedeal zum Abschluss brachte und finanzierte, zeigt ihre Entschlossenheit "vollendete Tatsachen" zu schaffen, um eine neue konservative Regierung auf eine ähnlich russlandfreundliche Politik festzulegen. In der Gazprom-Frage geht es um nichts Geringeres als die Achse der deutschen Außenpolitik.

Es lohnt sich in diesem Zusammenhang an den Abgang Schröders aus dem Kanzleramt zu erinnern. Nach einer Serie von Wahlniederlagen und einer zunehmenden Opposition gegen seine beispiellosen Sozialabbaupläne verkündete Schröder im Mai letzten Jahres, dass er das Parlament auflösen und Neuwahlen ausrufen wolle.

Schröder traf diese Entscheidung, ohne Rücksprache mit seiner Partei oder seinem Koalitionspartner zu halten, und stellte sich damit in offenen Gegensatz zur deutschen Verfassung, die einem Kanzler die Ausrufung von Neuwahlen während der laufenden Amtsperiode untersagt, solange er noch über eine Mehrheit im Parlament verfügt. Da seine Regierung und Partei massiv an Zustimmung verloren hatte, war vorauszusehen, dass Neuwahlen zu einer Regierungsübernahme der konservativen Opposition führen würden.

Als er diese Initiative ergriff, reagierte Schröder in erster Linie auf die Wirtschaftslobby, die sicherstellen wollte, dass das rot-grüne Sozialkürzungspaket trotz aller Opposition durchgesetzt würde.

Im nachfolgenden Wahlkampf griff die SPD-Führung auf ihre gewohnten Formen sozialer Demagogie zurück, erklärte ihre Opposition gegen sinkenden Lebensstandard und stellte sich als Fürsprecherin des kleinen Mannes dar. An einem Punkt ließ sich der damalige SPD-Vorsitzende Franz Müntefering sogar dazu hinreißen, internationale Finanzspekulanten und Hedge-Funds-Makler als "Heuschrecken" zu bezeichnen. Das Hauptziel all dessen bestand darin, den Stimmenanteil der neu gegründeten "Linkspartei" möglichst gering zu halten und gleichzeitig sicherzustellen, dass eine rechte Mehrheit die von der Wirtschaft geforderten Kürzungen durchsetzen konnte.

Nach der Wahl bildete die SPD eine Große Koalition mit der bisherigen konservativen Opposition von CDU/CSU. In der neuen Regierung sitzen führende SPD-Mitglieder auf den Posten, die für die Umsetzung der vom deutschen und internationalen Finanzkapital geforderten Kürzungen von zentraler Bedeutung sind. Wie die Enthüllungen zur Gazprom-Affäre gezeigt haben, war die SPD in den letzten Tagen der rot-grünen Regierung zudem eifrig bemüht, alle unerledigten Geschäfte zum Abschluss zu bringen, die sich auf die zukünftige deutsche Außenpolitik auswirken würden.

Schröder verlor keine Zeit, sich eine Reihe von lukrativen Posten und damit seine persönliche Zukunft zu sichern. Dabei reichen ihm der Vorstandstuhl bei der NEGPC und die beträchtliche Abfindung als Ex-Kanzler offensichtlich nicht, denn Schröder hat seine politischen Verbindungen genutzt, um weitere gut bezahlte Tätigkeiten an Land zu ziehen. So war er der Hauptredner bei einer Versammlung, zu der ein Hedge-Fund-Händler eingeladen hatte; unbekannt blieb dabei, welche Summe er für seinen Auftritt erhielt.

Zwei Tage später heuerte Schröder bei dem Schweizer Verlag Ringier an, der die Boulevardzeitung Blick sowie zahlreiche Magazine herausgibt und in der Schweiz einen ähnliche Rolle spielt wie der Springer-Verlag und seine Bild -Zeitung in Deutschland.

Schröder ist nicht der einzige Politiker aus der ehemaligen rot-grünen Regierung, der seine politischen Beziehungen in bare Münze umwandelt und vom Kabinettstisch in den Vorstandssessel gewechselt hat. Ex-Wirtschaftsminister Wolfgang Clement hat einen leitenden Posten beim deutschen Energieriesen RWE erhalten. Rezzo Schlauch, ein ehemaliger Staatssekretär aus der angeblichen Atomkraftgegnerpartei Die Grünen, ist ein Berater beim Atomstromkonzern EnBW geworden. Schröders ehemaliger Pressesprecher Bela Anda hat eine Führungsposition beim Finanzdienstleiter AWD übernommen.

Während Schröder leugnet, persönlich von der Bürgschaft für Gazprom gewusst zu haben, hat der ehemalige Staatssekretär im Finanzministerium, Caio Kochweser, erklärt, er habe die Bürgschaft befürwortet. Nach der Auflösung der Schröder-Regierung übernahm Kochweser einen lukrativen Posten bei der Deutschen Bank, die stark am Pipelinegeschäft beteiligt ist.

Schröders ehemaliger Wirtschaftsminister Werner Müller ist ebenfalls in Nordrhein-Westfalen als Vorsitzender des Energie- und Chemiekonzerns RAG aktiv, der zu E.ON gehört.

Die enge Beziehung, die Putin und Schröder pflegten, während Letzterer Kanzler war, wurde regelmäßig von der konservativen Opposition kritisiert, die ihrerseits die Beziehungen zu Washington verbessern wollte. Im Laufe dieser Auseinandersetzung kam die Frage auf, ob sich Deutschland nicht zu stark von russischen Energielieferungen abhängig mache. Doch im gleichen Maße, wie infolge des Irakkriegs die Instabilität im Nahen und Mittleren Osten zunimmt, gewinnt die russische Energieoption an Attraktivität.

Noch bevor die neue Pipeline in Betrieb genommen ist, liefert Russland heute bereits 35 Prozent des deutschen Ölbedarfs und 40 Prozent des Gasbedarfs. Russland befindet sich zudem unter den wichtigsten zehn Handelspartnern Deutschlands.

Deutsche Exporte nach Russland stiegen im vergangenen Jahr um 15,4 Prozent und das gesamte Handelsvolumen zwischen den Ländern nahm gegenüber 2004 um 25 Prozent zu. Mit der Besiegelung des Pipelinedeals und seiner eigenen Ernennung zum Vorsitzenden des Pipeline-Konsortiums kann Schröder die langfristigen Energie- und Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Russland sichern.

Gleichzeitig ergibt sich aus dem Charakter des Gazprom-Konzerns, dass der deutsche Ex-Kanzler möglicherweise in der Lage ist, einen gewissen Einfluss auf die russische Außenpolitik auszuüben. So betonte das Magazin Der Spiegel, dass Schröders neuer Arbeitgeber weit mehr als ein Unternehmen mit Profitinteresse sei. Es handele sich vielmehr um "Putins schärfste Waffe im Kampf um Macht und Einfluss", die der russische Präsident einsetze, um seine Stellung im Innern zu sichern und den russischen Einfluss im Ausland zu vergrößern.

Unterstützung in der Gazprom-Kontroverse hat Schröder von seinem Busenfreund Wolfgang Clement erhalten, der die Bürgschaft verteidigte und als wichtige Vorsichtsmaßnahme beschrieb, um das Geschäft zum Abschluss zu bringen.

Schröder genießt auch die Rückendeckung von bekannten Wirtschaftsvertretern. Der Vorsitzende des Ostausschuss der deutschen Wirtschaft Klaus Mangold sagte zwar, Schröder habe die ganze Sache besser handhaben können, doch eine ehemaliger deutscher Kanzler an der Spitze der NEGPC sei von größtem Wert und einem Kandidaten "aus Timbuktu oder Liechtenstein" unbedingt vorzuziehen.

(World Socialist Web)


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Russisch-Georgischer Konflikt geht weiter!

19.08.2008 um 14:54
denkst du ich lese mir das alles durch? er ist nicht im gazprom vorstand, sondern im aufsichtsrat des unternehmens, der die pipeline baut. (deutsch-niederländisch-russisches unternehmen)

tja böser bub, afghanistan hats ja vorgemacht... vom opfer zum tätervolk für den westen...


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19.08.2008 um 15:29
@chri

So blöd ist niemand, die Russen zu unterschätzen. So ein kleines Land wie Georgien hat militärisch gesehen keine Chance sich mit den Russen zu messen und so dumm ist Saakaschwili auch nicht, dass er das nicht wüsste. Das war natürlich alles vorher abgesprochen mit Mächten aus Europa und den USA/Israel und von denen ging es auch aus.


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