waage schrieb:dass ein militärschlag dies nicht ermöglicht dürfte unstrittig sein
Ich habe nie einen Militärschlag befürwortet,weil dadurch allerhöchstens etwas Zeit gewonnen wird im schlimmsten Fall ein großer Krieg im Nahen Osten entsteht.
Noch was zu Mossadegh. Selbstverständlich führte das Vorgehen der Amerikaner zu Ressentiments in der Bevölkerung ,da ja auch das Thema Öleinnahmen ausgiebig diskutiert worden war.Mitttlerweile sind jedoch fast sechzig Jahre vergangen ,darunter 33 Jahre in der sogenannten Islamischen Republik. Es wird jedoch von Lüders so dargestellt ,dass der Hass der iranischen Führung auf der Causa Mossadegh beruht, was nachweislich falsch ist, da dieser rein religiöse Motive aus der Theologie Khomeinis hat. Dazu kommen 33 Jahre entsprechende Propaganda. Auch die heutige Bevölkerung macht nichts mehr an Mossadegh fest ,viel aber an der Darstellung des Regimes.
Das der Sturz Mossadeghs ein Schurkenstück war ,ist klar. Dieses wäre aber nicht erfolgreich gewesen ,wenn sich nicht Kasani und maßgebliche Leute auch schon vorher mit ihm
Entzweit hatten und den Schah als kleineres Übel ansahen. Gerade Kasani ,der locker Millionen mobilisierte ,wandte sich von ihm ab und forderte am Schluss sogar den Tod wegen Blasphemie! Diese Dinge werden aber immer gerne ausgeblendet ,man beleuchtet den Part der CIA und lässt den inneriranischen Teil gerne weg.
Und genau aus diesen beiden Gründen ist die Darstellung von Lüders nicht nur eine grobe Vereinfachung ,sondern sie lässt den wesentlichen Part des Hasses ,den religiös fundamentalistischen einfach weg, und damit falsch.
Khomeini hielt n i c h t s von Mossadegh und nirgendwo wurde das Feindbild USA auch nur ansatzweise mit Mossadegh begründet ,sondern mit religiösen Gedankengebäude. Politik machten aber die Mullahs und der entsprechen ideologisch ausgerichtete Staats und Militärapparat. Damit hat der Hass derjenigen ,auf die es ankommt,rein gar nichts mit der Causa Mossadegh zu tun .