Jugendgewalt. Was tun?
26.09.2009 um 12:56
Das Problem bei solchem ,,frühzeitigen Erkennen" von gemobbten und ausgegrenzten Kindern in der Schule durch die Lehrer ist, dass diese meist schlicht und einfach keine Zeit haben, darauf zu achten.
Sie bekommen Lehrpläne von so genannten ,,Experten" (wie wir ja wissen, ist Deutschland auch Weltmeister bei Experten) vorgesetzt, die sie erledigen MÜSSEN.
Wenn sie das nicht schaffen, fallen die Kinder am Ende durch die von den Bildungsministerien ausgegebenen Prüfungen und bekommen keinen Abschluss oder bleiben sitzen.
Die Lehrer haben bei ihrer Arbeitsbelastung oft einfach keine Zeit mehr, sich um einzelne Schüler zu kümmern, sage ich aus eigener Erfahrung.
Deshalb fordere ich auch: Entweder Verringerung des Lehrstoffs oder, von mir favoritisiert, mehr Lehrer!
Was Strafen angeht, wenn es zu Straftaten kommt:
Sie müssen erstens angemessen sein und zweitens Strafen sein.
Heißt: Man muss einen kleinen Dieb nicht jahrelang in den Knast stecken, ebensowenig wie man jemanden, der schon 5 Mal wegen gefährlicher Körperverletzung vorbestraft ist, wieder nur mit einer Bewährungsstrafe davonkommen lassen darf.
Ich bin sehr für psychische Hilfsprogramme wie Anti-Aggressionstrainings oder für Programme wie handwerkliches Arbeiten und Sport, ich würde mich sogar selbst dafür als Lehrer anbieten, aber irgendwo ist auch Schluss,
irgendwo muss auch das liebevolle Verständnis und die Kuschelpädagogik aufhören und den betreffenden Tätern klargemacht werden, dass sie eine Straftat begangen haben.
Es gibt, so schwer das auch für manche Leute einzusehen ist, Täter, die brauchen eine deutlichere Behandlung.
Wie diese Bestrafung dann aussieht und welche zusätzlichen Hilfsprogramme durchgeführt werden, liegt im Ermessen des Richters und hängt von der Straftat ab.
Ich wäre bei weniger schlimmen Straftaten dafür, die Täter den von ihnen begangenen Schaden selbst, unter Aufsicht, ausgleichen zu lassen.
Beispiel:
Sachbeschädigung, Auto zerkratzt - ab in die Lackiererwerkstatt, dort ausreichende Grundausbildung des Täters, dann muss er das Auto SELBST neu lackieren, durch eigene Arbeit.
Das ist nichts, womit sich später bei seinen Kumpels angeben lässt, im Gegensatz zu etwaigen Geldstrafen, die man vielleicht eh nicht zahlen kann oder Bewährungsstrafen, die häufig als ,,Freispruch 2. Klasse" gelten.
Und ich sehe hier auch etwas positives für den Täter selbst, da er erstens mehr Zeit und einen konkreteren Bezug bekommt, seinen Fehler zu erkennen und gleichzeitig unter Umständen Gefallen an der Lackiererei findet, sich schlau anstellt und einen Ausbildungsplatz bekommt.
Oder ein anderes Beispiel:
Müll unter Aufsicht im Park aufsammeln, kann man damit angeben, ist diese Strafe ,,cool"? Ich denke nicht, deshalb würde so etwas auch meiner Ansicht nach viel mehr als Strafe angesehen, gleichzeitig hat es einen praktischen Nutzen für die Gesellschaft.
Es sollte meiner Ansicht nach immer versucht werden, den sinnvollsten Weg zwischen Unterstützung und Bestrafung zu finden, weder ausschließliche Nachsicht noch ausschließlich harte Bestrafungen können zum Ziel führen.