doetz schrieb:Ich persönlich sehe aber in den Geboten des Islam keine Freiheiten. Der Islam ist in meinen Augen eher eine Religion, die so viele Bereiche des Lebens wie möglich regulieren möchte.
Darunter fällt auch die Verhüllung der Frau mittels Kopftuch oder Burka etc.
Ja, der Islam ist eine Religion, die wirklich alle Lebensbereiche mit einbezieht, aber wenn man dem ganzen aus Überzeugung folgt, ist das auch Freiheit, denn man entscheidet sich aus eigenem Antrieb dazu. Freiheit ist letztendlich ein Begriff der individuell definierbar ist.
doetz schrieb:Aber ich finde es schwierig auf der Grundlage von persönlichen Interpretationen eine Diskussion zu führen und daraus dann Freiheiten abzuleiten,
Naja... Fakt ist aber, dass jede Diskussion über den Islam eigene Interpretationen enthält. Jeder Gelehrte, jeder Sheikh, jeder Imam, jeder Koranübersetzer und jeder andere gewöhnliche Muslim interpretiert seinen Glauben und auch den Koran zum Teil auf seine Weise. Es gibt da nicht die eine ultimative Auslegung. Es gibt eine Grundbotschaft die für alle die gleiche ist, das ja, aber es gibt eben auch die mehrdeutige Botschaft.
Die Möglichkeit für verschiedene Interpretationen ist gegeben und somit wird einem gläubigen Muslim auch Freiraum für Individualität und Selbstentfaltung gegeben. Und wie schon oben beschrieben, ist es sowieso schon eine Form der Freiheit, wenn jemand dem ganzen aus Überzeugung folgt.
doetz schrieb:und nicht bereit sind ihre Religion selber zu interpretieren.
Unterschätze bitte die jetzige Generation an Muslimen nicht. Die Zeiten haben sich längst wieder geändert. 🙂
doetz schrieb:Was ist deiner Meinung nach der Unterschied zwischen dir und denen, die nicht bereit sind ihre Religion selber zu interpretieren.
Dass man den Islam nicht eigenständig hinterfragen und auch interpretieren darf, gibt es wirklich nur in extremen Kreisen, meistens im Wahhabismus/Salafismus, wo man generell darauf aus ist Menschen zu unterdrücken, aber diese Extremisten bilden weltweit eben nur eine Minderheit und haben eher sowas wie eine andere Religion für sich gegründet. Der Wahhabismus ist auch mehr eine politische Macht, als eine Religion.
Ansonsten ist das wirklich jedem gestattet den Islam auch eigenständig interpretieren zu dürfen, und es geschieht sowieso automatisch. Im Koran selbst wird ja sogar an einer Stelle darauf eingegangen, dass man dieser Botschaft unterschiedliches entnehmen kann und das dabei diejenigen, die das schlechte für ihre Zwecke heraus interpretieren, auch diejenigen sind, die auf dem falschen Weg sind. Was zählt, ist hauptsächlich eine friedliche Interpretation.
Es können 10 Menschen ein und das selbe Buch lesen, auch dort wird man feststellen, dass alle etwas unterschiedliches aus diesem Buch entnommen haben.
Unterschiede zwischen mir und anderen möchte ich gar nicht unbedingt festlegen.... ich wüsste nicht wozu das dienen sollte.