warneverends schrieb:Obwohl die armenische Zivilbevölkerung und die in der osmanischen Armee dienenden Soldaten mehrheitlich loyal geblieben waren, machte die Staatsführung des Osmanischen Reiches die Armenier nun kollektiv für die militärischen Probleme in Ostanatolien verantwortlich
Darauf weisen auch die Geschichten der türkischen Opas (gibt es nicht mehr viele ...) und Uropas hin ->
Mir hat ein Türke, der sich gut mit der jüngeren Geschichte der Türkei auskennt, erklärt, dass nach dem 1. WK viele Armenier ihre Identität nicht angaben, sich teilweise sogar als Muslime ausgaben, und dass in vielen Dörfern nur noch die betagteren Armenier übrigblieben.
In seinem Dorf - so erzählte es ihm sein Großvater - seien bsp. von der wütenden Dorfbevölkerung einige Armee in einen örtlichen See geworfen worden ...
Das weist darauf hin, dass es vielerorts Progromstimmung gab. Diese wurde durch armenische Übergriffe mitverursacht, aber mit Sicherheit stehen auch die Schergen der Jungtürkenherrschaft dahinter, welche der Bevölkerung signalisierten, dass die Armenier als "vogelfrei" zu betrachten sind.
EINE Sache darf aber nicht vergessen werden: Die Ata Türk- Türkei versteht sich juristisch und per Verfassung NICHT als Nachfolger des osmanischen Reichs. Die BRD würde es wohl auch ablehnen, des Völkermords zur Zeit der preußischen Herrschaft beschuldigt zu werden und darauf verweisen, dass die BRD sich juristisch nicht für die Massaker der preußischen Armee verantwortlich fühle. Daher ist eine Völkermordklage gegen die Türkei ohnehin problematisch ...