miauz schrieb:Gebe ich dir völlig Recht, aber wenn man den Linksgrünen glaubt, dann haben wir ja auch gar kein nennenswertes Problem mit Migrantengewalt. Also brauchen wir auch keine neuen Konzepte, wie man damit umgeht und das Problem womöglich lösen kann.
Ein altbekanntes Phänomen bei den Linksgrünen. Statt den Tatsachen ins Auge zu sehen und dafür linke Lösungen vorzuschlagen (z.B. mehr Sozialarbeiter, leichtere Arbeitserlaubnis, gezielte Förderung von Flüchtlingsfamilien), ignoriert man lieber das Problem und beschimpft jeden der auf die eindeutige Statistik hinweist als Nazi.
Ich empfehle jedem einfach mal eine U-Bahnfahrt mit der U8 durchs nächtliche Kreuzberg. Anschließend einen kleinen Spaziergang durch den Görlitzer Park. Wer danach noch Handy & Geldbörse besitzt, kann im nächsten Schritt ja mal einen Blick auf die Ausländerstatistik in deutschen Gefängnissen werfen. Und anschließend sprechen wir nochmal über Migrantengewalt.
Ja, Berlin rockt die Zuwanderung aus Bulgarien und Rumänien, Flüchtlinge und altbekannte Probleme wie diese Familienclans gleichzeitig.So krass ist es in meiner Heimatstadt guterweise nicht, aktuell sind es eigentlich nur so manche Bulgaren und Rumänen sowie manche Flüchtlinge, die so einige Problemstellungen verursachen. Vielleicht ist es in Berlin auch so, dass man es "Armutskriminalität" nennt. Dealen, Überfälle, Diebstähle usw., sagen Politik und Polizei, sind bei Südosteuropäern und Flüchtlingen Phänomene, die durch Perspektivlosigkeit entstehen. Klingt einleuchtend.
In dem Stadtteil, in dem ich lebe, wurde zum dritten mal ein Supermarkt überfallen. Eine Bäckerei ist vor zwei Tagen überfallen worden. Eine Bank im Stadtteil ist überfallen worden, Raubüberfälle usw.Wir haben solche Straftaten derzeit gefühlt häufiger und intensiver. Hmm eine Frau ist gepackt und ins Gebüsch gezerrt worden,ca. 5 Min. Gehminuten von meinem Zuhause,was dann aber kaum als "Armutskriminalität" von Politik und Polizei bezeichnet werden kann.
In Bezug auf Armutskriminalität dauert das halt noch ein bisschen, bis vor allem manche unserer südosteuropäischen Freundinnen und Freunde auf die Beine kommen. Wie oft schon geschrieben, ich kann es echt nicht sagen, ob sich durch Flüchtlinge etwas verändert hat. Ich bin immernoch der Meinung, auch in Puncto Gewalt oder "Migrantengewalt", dass die Probleme mit vielen Menschen aus Südosteuropa schwieriger sind als mit Flüchtlingen. Oder ich schaffe es partout nicht, beides gleichzeitig im Blick zu behalten. Manche Deutsche selber sind doch aber schon verwirrt, und wissen nicht mehr wer wer ist. EU-Bürger aus Bulgarien und Rumänien oder Flüchtlinge, die da gerade verrückt spielen. Oder ganz andere, arabische Familienclanmitglieder oder was es alles gibt mittlerweile.
Neue Konzepte setzen die Bereitschaft und den Willen zu einer Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Lebenswelten voraus. Und nicht nur das, man muss sich auch irgendwie einfühlen können. Zum Beispiel, dass wir hiesig eine andere Vorstellung und Definition von Gewalt haben.
Wenn wir beim Thema Flüchtlinge bleiben: Bei der Kinder-und Jugendarbeit in der Flüchtlingshilfe MUSS Mensch Dinge kennen lernen und versuchen zu verstehen, die außerhalb der eigentlichen persönlichen Verstehenswelt liegen.
Beispiel: Wir haben in der Flüchtlingsunterkunft Kinder, die werden regelmäßig von ihren Eltern oder Elternteilen geschlagen, wenn sie sozusagen nicht spuren. Das ist autoritäre Erziehung, so wie es in manchen Gesellschaften in den verschiedensten Ländern sowie bei manchen Familien üblich ist. Den Eltern wird hier in D erklärt, dass wir hiesig eine andere Vorstellung von Erziehung und Gewalt pflegen. Wenn die Eltern sich weigern, das anzuerkennen, wird das Jugendamt verständigt, werden sonstige Maßnahmen eingeleitet. Einzelne Eltern beugen sich sogar und sagen okay. Nur wird im Nachhinein beobachtet, dass es ab und an zu einer gewissen Verwirrung bei den Kindern und Jugendlichen kommt. Das Sozialverhalten wird schlechter, weil sie wohl eine Veränderung wahrnehmen, und sie nicht verstehen. Sie gehen davon aus, dass keine Schläge bedeutet, dass sie nichts falsch machen oder sich gut verhalten. Das heißt, sie sind gewöhnt, bei schlechtem Benehmen gehauen zu werden. Wenn sie gar nicht mehr gehauen werden von Baba? Ja, dann machen se wohl auch nix falsch aus ihrer Sicht. Der nächste Schritt ist also dann, Eltern alternative Erziehungs- und Disziplinierungsmittel an die Hand zu geben. Wenn das Kind/der Jugendliche klaut oder sowas, dann am besten so handeln etc.
Das ist übrigens nicht nur in Bezug auf manche Muslime die Situation, das geht querbeet über alle Religionen und Nationalitäten hinweg. Siehe auch Bulgaren und Rumänen, bei denen es ja ähnliche Problemstellungen gibt.
Unabhängig vom Thema Flüchtlinge: Mit Erwachsenen ist es schwierig, ihnen noch was beizubringen. Mein Vorschlag wäre simpel zu sagen, hmm, dann lasst halt so manche Leutz nicht ins Land. Man muss den Ärger nicht suchen. Aber in der dtsch. Diskussion kann man das so nicht sagen. Wir nehmen sie als Gesellschaft auf und müssen schauen, wie wir ihnen helfen können. Um helfen zu können, müssten die Leute selbst nach Hilfe fragen sie suchen oder wollen. Letztlich muss man also irgendwas an Zwang ausüben, wenn die Personen selber nicht kooperieren wollen. Auch, wenn es "linksgrüne" nicht gerne lesen oder hören.