@insideman Ich denk das Problem dieser Zeitungsmeldungen ist, dass sie ja nicht erwähnen wenn es mal ein Deutscher war. Da steht dann nur was von "der Täter". Bei den anderen werden die Nationen erwähnt das sind eh Ausländer, auch wenns nur ein Migrantenhintergrund ist oder vielleicht auch nur die Wurzeln, die Person selbst aber hier geboren ist und die Eltern vielleicht auch schon seit vielen Jahrzehnten hier wohnen und arbeiten. Das erweckt dann den Eindruck als seien alle Kriminelle Ausländer, bei den Deutschen wo die Herkunft nicht erwähnt wird denkt man dann ja auch oft an Ausländer, da nur "der Täter" da steht, dann denkt man sich halt "bestimmt wieder ein Serbe oder Rumäne" oder was auch immer.
Normalerweise gilt selbst bei Rechteren jemand als deutsch genug wenn nur die Mutter oder die Großeltern weiße Europäer von anderswoher sind - z.B. Russen oder Balkanesen. Aber wenns um Kriminalität geht, sticht halt
"der Deutsche mit jugoslawischen Wurzeln"
schon krass hervor. Da ists dann kein Deutscher mehr, der zufällig Täter ist, sondern einer der (zumindest wahrscheinlich) Täter ist weil er Ausländer ist. Denn schließlich ist der jugoslawische Anteil in der Familie so relevant für die Tat, dass er erwähnt werden muss. Das ist es was Zeitungen unbewusst suggerieren.
Was mich btw. viel eher als die Staatsherkunft interessieren würde wären spezielle Eigenheiten, weil diese viel eher was über Kriminalität oder die Person aussagen können. Ich finde Aussagen wie "der Alkoholiker, der am Freitag ...", oder der "exzessive Partygänger", "der Drogensüchtige" usw. relevanter. Selbst die Ausländer die kriminell sind, teilen ja viel relevantere Eigenheiten miteinander als die Tatsache, dass sie Ausländer sind. Zumal das ja immer andere Nationen sind. Mal ists ein Afghane der ein Verbrecher ist, dann ein Russe, dann ein Iraker, etc. Aber man teilt dann nur noch ein zwischen deutsch / ausländisch. Als ob alle anderen Nationen ein Land wären und die Kriminalität mit der Kultur zu tun hat.
Ich meine damit nicht, dass es komplett verheimlicht werden soll. Aber zumindest bei Altingesessenen finde ichs unnötig zu betonen, dass die Familie des Täters ursprünglich aus sonst woher kam. Zumal das ja auch erwähnt wird, wenn die Tat tatsächlich null mit der Herkunft zu tun hat. Wenn es um einen Ehremord der Schwester geht ist klar, dass die Herkunft relevant ist. Aber gibt es wirklich eine Verbindung zwischen der Tatsache, dass die Eltern eines Räubers Serben sind und der Tat an sich? Bestenfalls wenn man sich die Eltern anschaut. Aber was wenn die ehrlich sein sollten?