@catman catman schrieb:aber die Mails vom Security waren doch eindeutig rassistisch... das Aufbäumen kam doch erst nach weiteren Details...
Welche rassistische Mails denn - ich hatte davon nichts gehört und konnte jetzt auch auf Recherche überhaupt nichts dazu finden. Hast du eine Quelle dazu?
Das ein etwaiges Aufbäumen erst nach solchen Details aufgekommen wäre ist allerdings falsch - wie wir ja gerade am aktuellen Beispiel sehen, als der Vorwurf des Rassismus bereits geäußert wurde, als offizielle Stellen noch jegliche politische Motivation verneinten (was nach meinem Stand der Dinge noch immer so ist).
catman schrieb:Also grad da kommts mir eher so vor, als ob rassistische Kriminalität marginalisiert werden soll...der Rest, der von "Nichtdeutschen aller Couleur begangen wird , muss explizit so drin stehen" der Rest is nich so wichtig...da ist die Frage, wenn man nicht sagt, was für einer es war, sind die leute nicht zufrieden...Feindbild muss her...das is übrigens beiderseits zui beobachten....wars nen deutscher schreien die extremLinken Nazi....wars wirklich nen Nazi wird marginalisiert...also ich habe da irgendwie nen anderen Eindruck als du...
Mhh...meiner Meinung nach teils, teils. Ich nehme das in unserer Medienöffentlichkeit so wahr, das es einen pro-multikulturellen Mainstream gibt...mit dem Interesse das Image aller Art von Fremden in Deutschland zu verbessern/nicht zu verschlechtern. Dazu gibt es eine offizielle Richtline im Pressekodex:
12.1 Berichterstattung über Straftaten
In der Berichterstattung über Straftaten wird die Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten nur dann erwähnt, wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachbezug besteht. Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte.
Wikipedia: PressekodexDer letzte Satz ist dabei das Problem an der Sache. Natürlich können Einzeltäter das Image einer ganzen Gruppe schädigen... Das ist halt einfach so. Sich zu weigern dieses Detail zu erwähnen kommt dem Zugestänis gleich, daß es genug solcher Fälle gibt um daraus Argumente für ein Problem mit großen Teilen der Gruppe abzuleiten. Dann muß untersucht werden, ob das wirklich so ist und wie das sein kann - schließlich wird es diesen Leuten ja nicht in den Genen liegen.
In den übelsten Gefängnissen der USA gibt es eine starke Tendenz, daß sich die Häftlinge von selbst in rassistische Gruppen aufteilen und teilweise dann bei den Rivalitäten mit anderen Gruppen Straftaten begehen. Ein Weißer wird dort meistens in einer weißen Gang landen...nicht, weil ihm das von selbst so eingefallen wäre, sondern weil diese Strukturen so standen, als er in den Knast musste und sich der Häftling diesem Schicksal einfach fügen muß
(weil ihn die anderen Gangs nicht akzeptieren würden, oder er das zumindest befürchtet). Aber...das sich die Gangs dort selbst nach Ethnie sortieren würde niemandem auffallen, wenn man bei Straftaten nicht auch dieses Detail benennen würde. Dann hätte nur der Häftling X. dem Häftling Y. beim Essen ins Gesicht geschlagen...
Vielleicht ist das in einigen Städten in der kriminellen Szene ähnlich. Die Strukturen bestehen bereits...und vielleicht haben einige heranwachsende Migranten das Gefühl in der "deutschen Parallelgesellschaft" keine Chance zu bekommen und empfinden die Mitgliedschaft in irgend einem kriminellen Netzwerk als die "Gang", zu der es keine Alternative gibt. Vielleicht gibt es weitere Gründe, warum der Einstieg für einen Migranten einfacher ist - möglicherweise kennt man sich schon, weil man Teil der gleichen ausländischen Paralellgesellschaft ist...vielleicht hat man sich auch einfach nur während der Schulzeit gut mit einem bereits involvierten Mitglied vertragen, weil man die gleiche Sprache spricht. Die Gründe werden sicher nicht in den Genen liegen - aber es ist sehr gut möglich, daß es einen Zusammenhang gibt mit der Herkunft. Und diesen Zusammenhang müssen wir aus einem Mosaik vieler Einzeltaten zusammen bauen, um ihn zu erkennen. Das ist auch wichtig, weil es soziale Probleme aufzeigt, die wir beheben müssen.
Das Weglassen solcher Details bei Minderheiten verwischt für die Öffentlichkeit die Zuordbarkeit solcher Strukturen...und damit die Wahrnehmung eines etwaigen Problems. Wo Probleme von der Öffentlichkeit nicht erkannt werden, kann die Öffentlichkeit auch nicht im Rahmen demokratischer Prozesse ihrem Willen Ausdruck verleihen, sich der Lösung dieses Problem zu widmen.
Ich glaube, dies könnte auch auf den Alltag rund um Asylheime zutreffen - wenn sich dort Nachbarn über Konflikte beschweren und diese Konflikte aber durch die verschwommene (herkunftsbereinigte) Berichterstattung in den Medien nicht reflektiert werden. So entstehen zwei sehr unterschiedliche Wahrnehmungen über den Alltag im Umfeld solcher Heime...wonach eine Wahnehmung von einer Belastung ausgeht und die Andere nicht. Da der Großteil der Bevölkerung selbst nicht im unmittelbaren Umfeld eines Heims lebt, ist deren Wahrnehmung hauptsächlich das Produkt der medialen Berichterstattung.
catman schrieb:Politisch gestritten wird da genug drum...beide Extremen wären überflüssig....oder warum verhindern die 300 Leute oder wieviele es sind einfach nich...dass Mollys geschmissen werden ?
Zuwenig Arsch in der Hose oder doch Zustimmung ?
Scheinbar haben es die wirklich besorgten Bürger es getan und latschen mit den Gewalttätern nicht als Schutzschild mit.... die halbüberzeugten sind den Extremisten egal...die machen ihr Ding und sind froh wenns in euren hohlen Rufen verschwinden können....wenn man das Gleiche tut und einfach geht..Respekt...aber führ die Hohlbirnen noch den Schild hochhalten is irgendwie naja...
Ich weiß wirklich nicht, von welchem Fall du da gerade sprichst...aber inhaltlich gehe ich mit dir absolut darin einher, daß die "Mitläufer" zu Komplizen werden, wenn sie sich passiv an einer Brandstiftung beteiligen.
catman schrieb:Wenn es einem um wirkliche Veränderungen geht, dann gründet man selbst Initiativen und bissle gebrauchte Kleidung Schuhe Spoielzeug für Leute, die aus komplett vernichteten Ländern kommen mal vorbeizubringen ist doch nich anstrengend oder.....
So ein soziales Engagement finde ich prinzipiell richtig super! Es hat aber dennoch auch einen bitteren Beigeschmack, wenn man sich vergebenwärtigt, daß diese emotionale Anteilnahme scheinbar erst dann aufkommt, wenn Flüchtlinge aus fernen Ländern Hilfe brauchen. Dann wird plötzlich gespentet und fürs Gutmenschen-Gewissen gibts zu Weihnachten für die Oma (die eh schon alles hat) so einen Spendengutschein, der eine Spende an die favorisierte Flüchtlingsgruppe beurkundet. Am nächsten Tag auf dem Weg zur Arbeit spaziert man dann pfeiffend an den Obdachlosen vorbei und macht sich keine Gedanken darüber, wieviele um die Weihnachtszeit irgendwo verlassen erfrieren. Die Obdachlosen-Verbände sind eben nicht so reich wie die Flüchtlings-Verbände und niemand will mit einem "Homeless are welcome!"-Shirt herum laufen, weils nicht cool genug ist.
Von den 284.000 Obdachlosen (2012) leben 24.000 komplett auf der Straße. Tendenz steigend! Und kein Politiker rief je dazu auf, solche Menschen doch bei sich daheim aufzunehmen.
Jahrzehnte lang hätten all die Gutmenschen, die ja "so besorgt" sind um das Wohl der wirklich Hilfsbedürftigen die Möglichkeit gehabt hier ein Zeichen zu setzen. Und Deutschland schwieg. Mehrheitlich. Aber als Asylanträge alle Rekorde brachen und die Flüchtlings-Verbände mit viel finanzieller Kraft die Werbetrommel rührten...und es "mainstream" wurde Gutmensch zu sein - da entdeckte so mancher Politiker plötzlich sein großes Herz für Hilfsbedürftige. Und lässt sich natürlich auch gerne öffentlichkeitswirksam mit ihnen Fotografieren:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article143884918/CDU-Politiker-teilt-sein-Zuhause-mit-Fluechtlingen.htmlEs ist schade...aber manchmal machen die Menschen etwas Gutes aus den falschen Gründen. Man kann dann zu dem Ergebnis stehen wie man will, aber man sollte Abstand davon nehmen solche Gutmenschen zu loben. Wenn die Flüchtlings-Verbände aufhören zu rühren und das mediale Interesse nachlässt...sitzen Habet und Awet noch vor dem nächsten Wochenende auf der Straße. Womöglich direkt neben Horst, einem der 24.000 Obdachlosen, dessen Tod niemandem auffallen würde.
@Fierna Fierna schrieb:Das ist halt Unfug. Mir persönlich teilt der Begriff Jugendliche überhaupt keine Nationalität mit und ich bezweifle ganz stark, dass das die Intention dieser Frau war.
Dann belassen wir es dabei, denn wir kommen hier nicht weiter. Du hast in unserem Dialog die Sichtweise der Vertuscher beleuchtet - und ich die der Kritiker. Du bezweifelst "ganz stark" ideologische Motive bei einem der kuriosesten Verdrehungen, über die wir hier diskutieren - und ich sehe dafür deutliche Hinweise.
Wenn man eine Minderheit NICHT explizit erwähnt, wird eben angenommen, daß ein Angehöriger der Mehrheit gemeint ist. Aber du empfindest das halt anders...und ich will dir das mal glauben! Ist ja dein gutes Recht. Aber woher dein Problem, wenn ICH das aber anders beurteile...warum ist das dann "Unfug"? Das ist ja schon keine Randbemerkung mehr von dir - sondern du verfolgst mich jetzt schon seit mehreren Beiträgen mit deinem Pochen, daß ich das niemals-nicht so wahrnehmen darf und das voll uncool sei.
Fierna schrieb:Welche Ausmaße dieser Vorwurf allein bei allen möglichen Wörtern wie "Mann, Frau, Kind, mittleren Alters, groß, klein, lange/kurze Haare" machen würde ist komplett lächerlich.
Ich nehme aber mal an, daß diese lockere Regel nur in eine Richtung legitim ist - Begriffe, die mit Minderheiten assoziiert werden sind natürlich zu vermeiden um Missverständnisse vorzubeugen. So ist der "bio-deutsche" Serienvergewaltiger von Buxdehude natürlich nicht als "Dunkelhäutiger" zu bezeichnen...egal wie braungebrannt der während den Sommermonaten sein mag. ;o)
Fierna schrieb:Und deshalb darf ich das Wort jetzt nur noch in diesem Zusammenhang gebrauchen, oder wie :D? Das ist für meine Aussage vollkommen unerheblich.
Für
einige deiner Aussagen sind Tatsachen offenbar unerheblich. Im vorliegenden Kontext spielt das eine Rolle, weil du meine Beurteilung auf einen anderen Sachverhalt projiziert hast - womit diese Beurteilung keinen Sinn mehr ergab...um an diesem logischen Mangel dann wiederum ein Urteil über mich abzuleiten: "Wenn das für dich so ist, bist du doch selber Paranoid". Es ist für mich aber nicht so und dieses Detail SOLLTE zumindest für dich erheblich sein - sofern du den Anspruch erhebst ernst genommen zu werden. Aber wenn du natürlich auf dem Standpunkt beharren möchtest, daß die Korrektheit der als Rechtfertigung für deine Aussage herangezogene Darstellung unerheblich ist - dann möchte ich dir nicht verbieten dir diesen Schuh anzuziehen. :o)