@Kc Kc schrieb:Ganz sicher liegen sie nicht darin, dass jemand einer bestimmten Ethnie angehört oder bestimmte, ausländische Wurzeln hat und damit grundsätzlich krimineller und gewaltbereiter wäre.
Nicht primär, aber durchaus sekundär, nämlich kulturbedingt. So meinte ich das auch. Dass ein Mensch nicht deshalb gewaltbereiter ist, weil er nicht auf diesem, sondern auf jenem Boden geboren wurde oder nicht diese, sondern jene Hautfarbe hat oder Ethnie angehört, versteht sich für mich von selber.
Kc schrieb:Vorurteile sind eine üble Sache - aktuell muss man sich doch nur einmal die Vorgänge in Berlin-Hellersdorf ansehen: Dort ist noch KEIN Verbrechen durch die Asylbewerber, die in diesem neuen Heim leben sollen, geschehen! Nicht mal eine Beleidigung oder Belästigung, überhaupt nichts.
Die Menschen, die Asylbewerber, haben noch überhaupt nichts negatives getan.
Ich denke, das muss man aus zweierlei Gesichtspunkten sehen: zum einen hat Berlin durchaus bereits markante Probleme mit Migration und Ausländerkriminalität. Da kommt es nicht unbedingt auf jene individuellen neuen Asylbewerbern an, sondern auf die entsprechenden tendenziösen Erfahrungen, die nachvollziehbar keine Willkommenskultur auslösen. Hier von den Anwohnern Neutralität zu erwarten, halte ich für eine unrealistische Vorstellung, von den Menschen päpstlicheres Verhalten als vom Papst zu verlangen.
Zum Anderen spielt durch das zur Zt. enorm hohe Aufkommen an Asylbewerbern und der daraus resultierende Eindruck einer zunehmenden Überfremdung eine durchaus nachvollziehbarer Rolle.
Kc schrieb:Wir sprechen doch heute in öffentlichen Diskussionen aus dem Bereich der Integrationsdebatte immer noch praktisch von ,,wir" und ,,sie", von ,,uns Deutschen" und ,,den Ausländern".
Das ist nicht zweckdienlich, wenn man wirkliches Zusammenleben anstrebt.
Aber es fußt letztlich auf einem ganz handfesten und realen Fakt, den man andererseits auch nicht leugnen kann. Ein Ausländer ist nunmal kein Deutscher. Es gibt nunmal Nationen. Wie willst du Integration von Zuwanderern und Probleme mit Integration tehamtisieren oder rechtlich behandeln, wenn erst gar nicht differenziert würde? Auch eine Gleichberechtigung von Mann und Frau wird nicht dadurch erreicht, indem man so tut, als gäbe es nur ein Geschlecht oder gar kein Geschlecht.
Kc schrieb:Sondern es vermittelt meiner Meinung nach immer wieder mindestens unterschwellig die Botschaft:,,Also so ganz gehört ihr nicht dazu, ihr seid anders, ihr seid keine richtigen Deutschen...".
...was ja auch der Fall ist und worauf durchaus auch Ausländer Wert legen. Was du meinst, ist vielmehr eine daraus resultierende Wertung, die aber nicht zwangsläufig einhergehen muss.
Kc schrieb:Kriminellen oder Leuten, die in die Gefahr geraten, kriminell zu sein, muss die Hand gereicht werden, man muss ihnen vernünftig und angemessen dabei helfen ,,sauber zu bleiben", anstatt sie sich selbst zu überlassen oder wegzustoßen.
Das sehe ich etwas anders. Die Einhaltung unserer Werte und Rechtsordnung ist eine unabdingliche Bringschuld. Unsere Aufgabe kann es lediglich sein, aufzuklären, wo der Hase hier lang läuft. Es kann nicht unsere Aufgabe sein, diese Menschen zu hofieren, sauber zu bleiben.
Kc schrieb:Ich bin der festen Überzeugung, dass dies vor allem daran liegt, dass der Nationalsozialismus nicht korrekt verarbeitet wurde und man sich nur darauf konzentrierte, die schreckliche Schuld der Deutschen immer und immer wieder zu betonen.
Ich denke, dass das weniger an einer nicht korrekten Aufarbeitung der Vergangenheit liegt, als vielmehr der stetigen Mahnung zum Zwecke der Prävention gedacht ist. Man verkennt den Umstand, dass Nationalsozialismus und Faschismus keine genetisch deutsche Veranlagung ist - ähnlich, wie du das eingangs in Punkto Kriminalität der Ethnien aufgezeichnet hast.
Hinzu kommt, dass sich in dem Punkt Politik und Medien vom Volk scheiden, was eine recht gefährliche Entwicklung ist. Die stets nach Außen getragene Demut und das mangelnde Rückgrat seitens Politik und Medien differieren vom überwiegenden Empfinden der Bevölkerung. Wenn diese Schere weiter und weiter auseinanderklafft, wird einem neuen Nationalismus die Hintertüre geöffnet; er wird ungewollt regelrecht herangezüchtet und radikalisiert sich proportional zu dieser Divergenz.