Hat die Feindseligkeit von muslimischen Jugendlichen gegen Schwule zugenommen - oder wird nur offener drüber geredet?
Ich glaube, wir haben keine Zunahme von Integration in Berlin, sondern eine Abnahme. Die dritte Generation ist teilweise schlechter integriert und weniger integrationswillig als ihre Eltern und Großeltern. Und die Zahl der Übergriffe hat insgesamt ganz klar zugenommen.
Der Senat ist in der Pflicht, die Migranten in eine Entscheidungssituation zu bringen, wenn nötig auch zu provozieren. Es muss deutlich werden: Homosexualität, aber auch Gleichberechtigung von Frauen und Männern, sind in Berlin selbstverständlich; wenn Ihr Euch damit anfreundet, ist es gut – wenn nicht, solltet Ihr Euch entscheiden zu gehen
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http://www.tagesspiegel.de/berlin/Landespolitik-Homophobie-Sascha-Steuer-Berliner-CDU-Wowereit;art124,2657832 )
In einem Land in dem auch Raum für den Islam gefordert wird und auch tatsächlich vorhanden ist, muss sich der Muslim verpflichtet fühlen, die gleichen Rechte und Freiheiten einer Minderheitengruppe auch anderen zuzugestehen, auch wenn sie der eigenen (religiösen) Überzeugung zutiefst widersprechen.
Doch leider ist davon recht wenig zu spüren.
In vielen Moscheen wird nach wie vor gegen die Grundlagen und Institutionen der liberalen Demokratie gepredigt. Zu lange haben wir weggeschaut um kein Öl ins Feuer zu gießen. Und durch dieses Wegschauen scheinen nicht wenige Muslime ein Überlegenheitsgefühl bekommen zu haben dadurch, dass wir, auch wenn sie Werte und Errungenschaften dieses Landes mit Füßen treten, trotzdem gehätschelt und gestreichelt werden.
Aber hier muss mit aller Konsequenz gesagt werden dass für die diejenigen, die die Grundwerte der westlichen Gesellschaft nicht teilen, kein Platz in dieser offenen Gesellschaft ist. Jeder, der diese Werte nicht mit uns teilt, täte gut daran, daraus die Konsequenz zu ziehen und fortzugehen. Es kann einfach nicht sein, dass von uns verlangt wird dass wir ihre Ansichten respektieren, und man zugleich nicht bereit ist, die Ansichten und Lebensausrichtungen anderer zu respektieren.
Und hier ist der Punkt gekommen, an dem sich die anständigen Muslime erheben sollten und auch auf die Straße gehen sollten. Sie sollten ein Zeichen setzen. Ein Zeichen dafür, dass man nicht mit den intoleranten Kräften des Islam einverstanden ist, welche scheinbar das Haus des Islam besetzt haben und gegen andere Minderheiten hetzen.
Wenn sich Muslime und muslimische Verbände gegen Antisemitismus und Minderheitendiskriminierung gegen z.B. Schwule erheben und distanzieren würden, würde dies sicherlich auch das Zusammenleben verbessern.
Natürlich gibt es keine Kollektivschuld der Muslime an den Verbrechen einzelner die im Namen des Islam begangen werden, wohl aber eine Verantwortung, wenn es darum geht, die Radikalisierung in den eigenen Reihen anzugehen.