Migrantengewalt in Deutschland
09.12.2008 um 23:35Na, das kann man so und so sehen. Was ist schon unmenschlich?
against_nwo schrieb:Ursachen kann man nur anpacken, wenn man die Wurzel der Ursache so gut wie möglich definiert.Ein wahres Wort.
al-chidr schrieb:Ebenso wie die geplante Ausweisung von Schülern ohne Abschluss in BerlinDarüber kann man durchaus gespaltener Meinung sein.
Das fördert natürlich auch ungemein die geforderte Integration
against_nwo schrieb:In Berlin-Neukölln soll sich das ändern. Dorthin hat sich eine Jugendrichterin aufgemacht, um den Teufelskreis von überbordender Gewalt und Informationsverlusten zwischen Ämtern zu durchbrechen. Kirsten Heisig hat nur wenige an ihrer Seite, die sich offen zu ihrem vernünftigen Modell bekennen. Ihre Klarheit stört viele, die das Desaster lieber schönreden und gewohnt sind, jede eindeutige Diagnose unter Rassismusverdacht zu stellen. Richterin Gnadenlos hat man sie gerade erst wieder in einer Zeitung genannt. Weil sie Eltern von Schulschwänzern nicht nur Bußgeld androht, sondern sogar sechs Wochen Haft, wenn sie dieses nicht bezahlen.Und genau das ist es, niemand in Deutschland mit beruflicher Verantwortung im sozialen, gesellschaftlichen Bereich, ob nun Erzieher, Pädagoge, Lehrer, Polizist, oder Richter, will sich dem hier landesüblich immer wieder zur Schau gestellten Rassismusverdacht aussetzen. Aber das Pendel schwenkt wieder in die andere Richtung - und da kann man nur hoffen, dass es nicht so weit schwenkt, dass wir wieder einen Hitler haben.
Artikel-Serviceshttp://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~E54F2AD0857B440F29FFD26C15ACA8936~ATpl~Ecommon~Scontent.html (Archiv-Version vom 16.01.2009)
Junge Straftäter
Das Drama der unsichtbaren Eltern
Von Regina Mönch
DruckenVersendenSpeichernVorherige Seite
linkfurloneviewyiggwebnewsfacebookwongdeliciousdigg
Jugendgewalt im Film: Detlev Bucks “Knallhart“
Jugendgewalt im Film: Detlev Bucks "Knallhart"
08. Januar 2009 Kaan steht nicht zum ersten Mal vor einer Richterin. Immer war es um junge Frauen oder Mädchen gegangen, die er anpöbelte, schlug, verprügelte. Die Anklagen ähnelten sich und folgten in immer kürzeren Abständen. Bei seiner letzten Verhandlung hatte er sogar im Gerichtssaal versucht, eine Zeugin anzugreifen, sprang auf, rannte quer durch den Saal und musste von den Wachleuten auf den Stuhl zurückgezwungen werden, ein ziemlich einmaliger Vorfall in Berlin-Moabit. Als dieses Urteil verkündet war - vier Wochen Jugendarrest für obszöne Beschimpfungen und tätliche Angriffe in einem Bus -, wurde er vor dem Saal verhaftet.
Er hatte in den Monaten seit der im Mai verhandelten Busfahrt noch eine Frau brutal niedergeschlagen, einfach so, mitten auf einer belebten Straße in Berlin-Neukölln. Und er hatte, darum wurde zum ersten Mal Untersuchungshaft angeordnet, wenig später einem Mädchen mit Wucht sein Messer durchs Gesicht gezogen. Das Mädchen war auf dem Weg von der Schule nach Hause gewesen. Der neunzehnjährige Kaan kreuzte es zufällig, aber missgelaunt, weil er sich mit dem älteren Bruder wieder einmal um Geld gestritten hatte. Sein letztes Opfer, jedenfalls das in Freiheit gesuchte, hat den Albtraum noch nicht verwunden, als die Untat zur Verhandlung kommt. Und es scheint weder die Schülerin noch ihren Vater, der den Prozess aufgeregt verfolgt, zu beruhigen, dass der Messerheld dieses Mal hinter Sicherheitsglas auf der Anklagebank sitzt. Zwischen Verhaftung und Verhandlung kommen noch einmal drei Anzeigen hinzu: Kaan misshandelte zwei Mitgefangene und fiel schließlich eine junge Wärterin an, als diese ihn in seine Zelle bringen wollte.
Die Schule vor Jahren verlassen
Kaan ist ein schmaler Junge, der jünger wirkt, als er ist; mal gleichmütig, mal zappelig verfolgt er das Defilee der Zeugen, Gutachter und Polizisten. Er braucht lange, um auf Fragen zu antworten, selten in ganzen Sätzen, meist nur mit zwei, drei Worten. „Würden Sie denn eine Ausbildung machen wollen?“ fragt ihn der Staatsanwalt. „Ja, bin sicher“, sagt Kaan. „Wieso?“ Lange Pause. „Na, so.“ Es ist nicht flapsig gemeint, es ist nur eben alles, was ihm dazu einfällt. Kaan hat die Schule schon vor Jahren verlassen, auch einfach so, als Schlusspunkt unter eine Serie von geschwänzten Schulstunden, Prügeleien und fruchtlosen Gesprächen mit seinen Lehrern, wenn er denn mal da war. Seitdem, so gibt er an, sei er „in Maßnahmen“. Er streiche manchmal anderer Leute Wohnungen, weil er Geld brauche.
Zum Thema
* Der Berliner Oberstaatsanwalt Reusch wird versetzt
* Hinschauen ist nicht gefährlich
* Warum viele junge Libanesen in Berlin Gewalttäter sind
* Hilflos: Kapitulieren wir vor kriminellen Kindern?
Wie viele türkische und arabische Jungen, die im Kriminalgericht Moabit immer öfter verurteilt werden, ist er allein im Gerichtssaal. Die Eltern unerreichbar, abwesend wie immer, genauso wie ein in Berlin lebender älterer Bruder, von dem manchmal die Rede ist. Ein anderer Bruder wurde getötet, bei „einer Auseinandersetzung“, ein weiterer, ein gesuchter Verbrecher, ist seit Jahren verschwunden. Kaan, so stellt sich heraus, lebt seit seinem fünfzehnten Lebensjahr allein in einer großen Wohnung in Neukölln. Die Eltern, heißt es, sind mit einem Sohn, der nach schwerer Drogensucht chronisch krank ist, in die Türkei zurückgegangen. Wer die Miete zahlt und den Strom, ist nicht Gegenstand der Verhandlung, wahrscheinlich das Sozialamt. Kaan sagt, er bekomme das staatliche Kindergeld. Alle paar Monate tauchten die Eltern auf, um Geschäfte zu erledigen und Behördengänge zu machen. Jedenfalls nicht, um ihren Sohn zu erziehen. Der soll nur die Stellung halten in Berlin.
Er muss „nacherzogen“ werden
Der Gutachter bescheinigt Kaan volle Schuldfähigkeit und keine pathologische Haltung zu Frauen. Kaan sei ein vernachlässigtes Kind, das ohne Liebe aufgewachsen sei, dafür mit viel Prügel und Gewalt, unter der auch die Mutter zu leiden hatte. Kaan müsse „nacherzogen“ werden und sozialtherapeutisch betreut. Doch will er das? Bisher hat er Hilfen dieser Art immer ignoriert.
Von den Akten her hätte alles bestens laufen können: Guter Kindergarten, eine vielfach ausgezeichnete Grundschule, dann scheitert er an der Realschule, kommt an eine Hauptschule, die nicht nur hochengagierte Lehrer hat und Sozialarbeiter, sondern auch Nachhilfe anbietet und sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Nur wollen muss man und hingehen. Und Eltern haben, die sich dafür interessieren. Dass der Junge allein auf sich gestellt ist, war niemandem bekannt. Obwohl sich alle möglichen Behörden immer wieder mit dieser Familie befassten. Behörden, die erst jetzt beginnen, ihre Kenntnisse auszutauschen.
jamesbondla schrieb:aishah07 solche kriminelle hast du auch bei der BND :-)BND= Bund Nationaler Damen?