habe gestern TTT angeschaut und rund um den Bericht zum weltweit ersten Prozess zu Staatsfolter in Syrien vor dem OLG Koblenz recherchiert.
Die beiden angeklagten Syrer, 2 von zig Shabiha Folterknechten Assads (mutmaßlich, natürlich gilt die Unschuldsvermutung bis zur rechtskraft eines Urteils) , sind als Asylbewerber nach Deutschland gekommen*.
Anwar R. steht im Verdacht, zwischen April 2011 und September 2012 als Mittäter für die Folter von mindestens 4000 Menschen, die Tötung von 58 Menschen und sexuellen Gewalt in der Haftanstalt der sogenannten Al-Khatib-Abteilung in Damaskus verantwortlich zu sein. Sein Mitarbeiter Eyad A. ist der Beihilfe zu Folter in mindestens 30 Fällen angeklagt.
https://www.ecchr.eu/fall/weltweit-erster-prozess-zu-staatsfolter-in-syrien-vor-dem-olg-koblenz/Beleg zu *
https://www.sueddeutsche.de/politik/syrien-folter-prozess-1.4660818daraus:
Die nüchternen Ausführungen der Ermittler fassen das Schicksal von mindestens 4000 Menschen zusammen, die in Syrien ab 2011 für mehr Freiheit auf die Straßen gingen und stattdessen das Grauen kennenlernten. Sie wurden im Gefängnis der Abteilung 251 von Assads Sicherheitsapparat gefoltert, in dem "selbst für die Maßstäbe syrischer Geheimdienste" brutale Methoden angewandt wurden, wie der Bundesgerichtshof in einem Haftentscheid feststellte. Von "Schlägen mit Fäusten, Stöcken, Rohren, Kabeln, Peitschen und Schläuchen" ist nun in der Anklage die Rede, von Elektroschocks, Vergewaltigungen und Häftlingen, die an den Handgelenken aufgehängt wurden.
Überwacht und geleitet haben soll das Gefängnis Anwar R., der in der Abteilung 251 des Geheimdienstes als Oberst diente und die Unterabteilung für "Untersuchungen" leitete. Die Menschen, die im Keller des Gebäudes in der Bagdadstraße in Damaskus misshandelt wurden, führte ihm unter anderem Eyad A. zu, der eine Greiftruppe in der Abteilung 40 angeführt haben soll: Seine Männer jagten laut den Karlsruher Ermittlern Demonstranten auf den Straßen der Hauptstadt und in Vororten; brachten, wessen sie habhaft wurden, zu Anwar R. Was die Aufgegriffenen zu erwarten hatten, wusste Eyad A.: "Wenn jemand an Demonstrationen teilgenommen hat, wurde er in das Gefängnis gebracht und ihm dort mit dem Wasserkocher der Rücken verbrannt. Stromschläge gab es immer", sagte er bei einer Vernehmung.
der Menschenrechtsanwalt Anwar al-Bunni dazu:
Al-Bunni: Ich war mit Raslan im selben Flüchtlingswohnheim. Ich habe ihn eines Tages auf der Straße vor der Unterkunft getroffen. Ich wusste, dass ich den Mann von irgendwoher kannte, aber ich habe ihn anfangs nicht erkannt. Immerhin waren acht Jahre vergangenen, seit er mich in Syrien entführt hatte, er sah anders aus. Er aber erkannte mich sofort. Wenige Tage später sagte mir ein Freund, dass Anwar Raslan in der gleichen Unterkunft sei wie ich. In dem Moment war mir klar, wer das ist. Ich sah ihn dann noch mal vor der Unterkunft und später in der Stadt, aber ich habe ihn ignoriert. Ich wusste anfangs nicht, wie die rechtliche Lage in Deutschland ist, ob ich etwas gegen ihn ausrichten könnte. Ich war auch nicht sicher, was er nach 2011 in Syrien gemacht hatte. .....Dass das Verfahren gegen Anwar Raslan in Gang kam, war einem Zufall geschuldet. Raslan war nach Kriegsbeginn desertiert und fühlte sich in Deutschland vom syrischen Geheimdienst verfolgt. Deshalb meldete er sich 2015 bei der Polizei, die den Fall an die Karlsruher Bundesanwaltschaft weitergab. Dort wurde nach Prüfung seiner Vergangenheit ein Verfahren gegen Raslan selbst eingeleitet.
Blick zurück nach 2015:
Baschar al-Assad: Gefürchtete Gespenster
In Syrien nennt man sie Schabiha, "Gespenster". Sie gelten als Schlächter Assads. Viele Exil-Syrer fürchten, dass sie als Flüchtlinge nach Deutschland kommen könnten.
Quelle:
Die sogenannte Schabiha-Miliz ist in Syriens Bevölkerung zutiefst gefürchtet. Die Schabiha, deren Name sich vom arabischen Wort schabah (Gespenst) ableitet, sind die Hilfstruppen Assads, junge, gewaltverliebte Männer in schwarzer Kluft und mit kahlgeschorenen Köpfen. Angeführt von Assads Cousins sollen "die Gespenster" für viele der brutalsten Verbrechen im Krieg verantwortlich sein: Plünderung, Vergewaltigung, Folter, Mord. ......
"Die Schabiha sind verantwortlich dafür, dass Millionen Menschen fliehen mussten", sagt Firas al-Schater. "Sie müssen bestraft werden." Deshalb durchforstet er Blogs und Facebook; er sucht nach Kämpfern, von denen er glaubt, dass sie sich nun in Deutschland aufhalten. Über die Facebook-Gruppe Criminals, not refugees erhält er die meisten Informationen zu den Milizen. Dort posten Syrer, die in Europa leben, Bilder von mutmaßlichen Kämpfern, ihre Namen und aktuellen Aufenthaltsorte.
https://www.zeit.de/politik/2015-12/assad-schergen-deutschlandStichwort gewaltverliebte Männer. ja, es gibt diese Männlichkeitsvorstellungen. ,0
!! keinem einzigen Migranten unterstelle ich, dass er der Schabiha angehörte.!!
!! Ich möchte nur den grundsätzlichen Zusammenhang zw Sozialisation, erlebter Gewalt, Angst und Repression, gewaltaffiner Erziehung, diverser Traumata und späterem ausagieren von Gewalt aufzeigen. Ohne jegliche Pauschalierung, ohne jegliche individuelle Zuschreibung.
Aber es muss in unserer GEsellschaft endlich ein Problembewusstsein dafür entstehen, dass wir uns der voin manchen als "importierten Gewalt" bezeichneten Gewalt bewusst sein und uns als Gesellschaft dem stellen müssen, dass nicht alle Zugewanderten und/oder geflohenen Menschen mit morgendliche Stuhlkreisritualen und Diskussionskultur statt Faustrecht aufgewachsen sind.
Die 68er Generation wusste um den Zusammenhang von durchlebter Gewalt und Folgen für die nachwachsende Generation, um das Schweigen der Männer und Väter, die furchtbares im 2.WK Krieg erlebt hatten oder anderen antaten. Die Schläge, die die von den Schlachtfeldern heimgekehrten Väter ihren Kindern verpassten, die autoritäre Erziehung, das große Schweigen hatten u.a die 68 Revolution zur Folge.
pattimay schrieb:Der suggeriert als wären deutsche Opfer mehr wert als andere.
zurück nach dem Ausflug zum thread hier
pattimay schrieb:In dem ganzen Thread nicht.
Überhaupt finde ich den Threadtitel völlig bescheuert...ich geister schon seit Wochen um diesen Thread rum, aber dieser völlig dämliche Titel...
Der suggeriert als wären deutsche Opfer mehr wert als andere.
diesen Eindruck hatte ich noch nie.
es gab (gibt??) immer mal wieder Lichterketten wenn Menschen mit Migrationshintergrund Opfer von bio-deutschen Gewalttätern wurden.
Die Frage stellte sich, warum es keine Lichterketten gibt, wenn Bio-Deutsche Opfer von migrantischen Gewalttätern wurden.
Die Frage ist, gibt es überhaupt einen einzigen Grund, die Opfer von Straftätern unterschiedlich zu behandeln?