rgnf schrieb:Weil es eben erhebliche Unterschiede gibt.
In Chemnitz sind Menschen auf die Straße gegangen, die für sich postuliert haben, für das Volk zu stehen.
Und aus dieser Gruppe heraus gab es dann Angriffe und Anfeindungen gegen Nichtdeutsche.
Wird dagegen nicht politisch vorgegangen und argumentiert, dann erweckt das den Anschein, als ob das "deutsche Volk" tatsächlich dafür steht, Nichtdeutschen gegenüber aggressiv auftreten zu wollen, ohne Widerspruch.
Versteh den zweiten Teil nicht. Ist es nicht genau das, was wir als 'Sippenhaft' ablehnen, wenn z.B. irgendein Islamist was macht und wir von allerlei muslimen Distanzierungen fordern? Weil das kommt bei den Leuten,d ie bei Chemnitz sehr hinter her waren, nicht gut an: Solche Forderungen.
Was stimmt ist, dass eine so große Demo Bewegung was anderes ist als eine unorganisierte Gruppe.
Die Gewalt aber ist dieselbe. Man kann nciht sagen 'in Chemnitz war das ganz schlimmw eil da hat eine Hetzjagd stattgefunden' (und sich dann über den begriff streiten und da ein riesiges Politikum draus machen), und dann bei diesen Fall hier sagen 'ach naja, darf man nicht hochstilisieren'.
Das funktioniert nicht, wenn man glaubwürdig bleiben will. Was man dann nämlich signalisiert (und dass dignalwirkung wichtig ist, sehen wir ja beide), ist, dass man sich für Gewalt eigentlich nur dann interessiert und echauffieren kann, wenn sie von Rechten asugeht.
rgnf schrieb:Wo gibt es den Vorfall, dass man nicht sagen darf, dass kriminelle Asylbewerber ein Problem darstellen?
Die Leute haben da kriminelles Verhalten an den Tag gelegt, es wird darüber berichtet und der Rechtsstaat hat eingegriffen und die Leute festgenommen.
Niemand sagt, die Festnahme und eine anschließende juristische Bewertung seien irgendwie auszusetzen, weil es sich um Asylbewerber handelt.
Zum Politikum wird es erst wieder, wenn es Forderungen von bestimmten Leuten gibt, die sich wieder als das Volk bezeichnen mögen, dass sämtliche Asylbewerber irgendwie Verfolgt oder ausgewiesen oder sonst was mit denen passieren sollte, weil es unter ihnen auch kriminell handelnde Personen gibt.
Dann hoffe ich, dass das auch wieder Gegenreaktionen hervorrufen wird.
Naja....so toll greift der Rechtsstaat da ja nicht durch, wenn in diesen Fällen die Leute andauernd mehrfach einschlägig vorbestraft sind. War in diesem Fall ja auch wieder so. Vom Durchgreifen kann keine Rede sein, wenn es bei Mehrfachtätern immer noch weiter Bewährungsstrafen regnet.
Zum Thema nicht sagen dürfen: Weil man dann damit rechnen muss (und das muss man, es sei denn man ist in irgendwelchen nazi gegenden eine person öffentlichen interesses, beim selben Fall in Chemnitz nicht), dass man angefeindet wird, als extrem, rechts oder anderweitig wutbürgerhaft dargestellt wird und im allgemeinen eben in seiner Meinung invalidiert wird.
Du siehst ja die Reaktion hier: Bei jeder weiteren Tat von Asylbewerbern kommt irgendein 'ach naja, die werden jetzt halt verurteilt'. Damit war man bei Chemnitz nicht zufrieden, und mit 'lass den staat mal machen' ist man bei rechter gewalt eigentlich ohnehin eher selten zufrieden.
Und zu wir sind das Volk: Warum soll es nun ausgerechnet daran hängen? Wäre Chemnitz nicht zurecht ein Politikum geworden, wenn die rechten 'wir sind die rechtsextreme minderheit die aber trotzdem ausländer klatschen will' gerufen hätte?