@neugierchen Naja, ich dachte jetzt eher an etwas wissenschaftlicheres.
Der Artikel von dir ist halt ne Kolumne (wiki: bezeichnet in der Presse einen
kurzen Meinungsbeitrag als journalistische Kleinform.)
Und der von dir zitierte Absatz ist ne Aussage von Philipp Kurowski, einem Landpastor: "betreut seit gut vier Jahren die Kirchengemeinde Großsolt-Kleinsolt in der Nähe von Flensburg. "
Und das:
neugierchen schrieb:"Ich wage auch nach den Vorfällen in Köln die Behauptung: Die Flüchtlingshelfer hier sind stärker in der Mitte der Gesellschaft verankert als die Bedenkenträger. Sie sind bei uns auch keine idealistischen Studenten aus dem linken Spektrum oder pensionierte Lehrerinnen mit Alt-68er-Charme. Sondern emeritierte Bürgermeister, Bauersfrauen, Krankenpfleger, Geschäftsleute und dergleichen. Mittiger geht es eigentlich nicht."
Sehe ich eher ganz anders. Da wird das Dorfleben als nonplusultra dargestellt. Wenn die Flüchtlinge dann im weiteren Verlauf in eine Stadt ziehen (was wohl warscheinlich ist, weil der allgemeine Trend eh dahin geht und die Möglichkeiten besser sind), bekommen sie ja nen Kulturschock, wenn sie nicht mehr nur von der "Mitte" der Gesellschaft umgeben sind.
In einem stimme ich aber überein:
"Nein – nicht 1.000 Flüchtlinge in Baracken am Rande von 300-Seelen-Weilern. Sondern angemessene Anzahlen dorthin, wo der Bevölkerungsrückgang Lücken geschaffen hat: in all die leerstehenden Häuser, Höfe und Einliegerwohnungen, die es auf dem Land zuhauf gibt."
Das wäre tatsächlich die richtige Vorgehensweise. Auch in der Stadt. Die Frage ist, wo das so gemacht wird. Meistens sind es eben Containerwohnungen, Sammelunterkünfte, meist möglichst fern oder außerhalb. Zumindest meinen (wenig aussagekräftigen) Beobachtungen nach.
Meine Erfahrungen (die imo genauso wenig wert sind, wie andere, weswegen ich etwas wissenschaftliches zum Thema "Integration Dorf vs Stadt" bevorzugen würde, aber du hast danach gefragt) ist zum Beispiel, dass eine minderjährige Flüchtlingsgruppe (aus dem Containerdorf) im Ort keinen Schwimmkurs machen konnte, weil Geld fehlte für den Bus, zum nächsten Ort. Oder einer von Ihnen keine Möglichkeit hatte, eine Ausbildung bzw Praktikumstelle anzufangen, weil sich keine Mitfahrgelegenheit zum nächsten Ort gefunden hat (es fahren dort übrigens viele Dorfbewohner hin bzw vorbei).
Die öffentliche Anbindung ist eben nicht so gut (wie meistens auf dem Land).
In den Öffentlichen Verwaltungen ist man in der Stadt vermutlich auch besser auf zb etwaige Verständigungsprobleme vorbereitet.
Dafür hat man einen Teil von Ihnen mittlerweile im örtlichen Recyclinghof untergebracht, wo sie für eine "Entschädigung" von knapp 1 Euro pro Stunde ein paar mal die Woche für ein paar Stunden den Dorfbewohnern beim Kram wegwerfen helfen. Finde ich vom Integrationsgedanken übrigens ziemlich gut - bis auf die "Bezahlung". Für eine Wohnung oder Haus wie von
@Abahatschi gefordert wird's wohl nicht reichen.
Es wird übrigens von den beteiligten gut angenommen, obwohl sie alle keine Zukunft hier haben werden, weil Afghanistan ja voll sicher ist und so.
Wird aber OT, hat ja mit Gewalt weniger was zu tun als wie mit Integration. Wäre wahrscheinlich woanders besser aufgehoben.