FF schrieb:Ja, das war auch schon immer so. Und nicht nur gegenüber Migranten, sondern gegen alle möglichen anderen sozialen Gruppen. Welche Kinder werden mit nach Hause eingeladen, welche Kontakte gefördert, kritisch kommentiert oder gar unterbunden, auf welche Schule gehen die Einen, auf welche die Anderen...
Ich war mal auf einer kleineren Veranstaltung von einer Flüchtlingsinitiative, in der ich aktiv war. Eine Schulklasse, 7.Klasse?, wurde eingeladen, das Gespräch zu suchen mit einem 14jährigen Mädchen aus Syrien. Wir saßen alle in einem Stuhlkreis, ein Sozialarbeiter der Schule wie auch natürlich die Lehrerin der Klasse sowie eine Flüchtlingshelferin und ich. Die Schüler/innen haben schön zugehört, was das Flüchtlingsmädchen erzählt hat. Aber bei den Fragen der Schüler/innen fiel halt auch schon mal der Satzanfang:"Mein Vater hat gesagt, dass..."
Der Sozialarbeiter hat nach der Veranstaltung erzählt, die Erzählungen der Kinder, wie die Eltern vor und mit ihren Kindern über Flüchtlinge, die ja letztendlich auch nur Menschen sind reden, hätte ihn erschreckt und geschockt. Sie brauchen mal den persönlichen Kontakt, den die Eltern anscheinend oder eventuell in ihrem näheren, familiären Umfeld usw. unterbinden.Nicht nur das, sondern einen möglichen Kontakt kritisch bis feindselig begleiten. Obwohl es keine rationale Erklärung dafür gibt.
Klar, wie Migranten und deren Kinder den Kontakt oder einen Draht zu Deutschen brauchen, brauchen Deutsche selber den Kontakt oder einen Draht zu Migranten und deren Kindern.
Zu was führt denn diese Art von Abschottung? Auf jeden Fall nicht zu interkultureller Kompetenz. Auf beiden Seiten nicht. Manchmal zu Besorgnis erregenden Bildungslücken, dass Afrika kein Land, sondern ein Kontinent ist. Und kann sicherlich auch zu Hass führen und Gewalt führen.