Jeder zweite Deutsche fremdenfeindlich

Dice schrieb:So'n Blödsinn, zumindest hier in Brandenburg bekommt man nix in die Richtung mit.
Dass es Glatzen gibt, stimmt, aber Ausländer jagen die ganz bestimmt nicht, im Normalfall bekommen die sogar eher von den Russlanddeutschen auf die Mütze oder prügeln sich mit allen möglichen anderen Leuten, aber Ausländerjagd ist nicht.

Es gibt in Brandenburg und co. durchaus mehr Neo-Naizis, als in anderen "alten Bundesländern", da gibt's auch nichts zu leugnen oder schön zu reden. Aber ich finde es auch übretrieben, es immer so darzustellen, als würden an jedem Bahnhof eine Horde Glatzen darauf wartet, dass aus irgend einem Zug ein Ausländer steigt. Das Bild, das so von den neuen Bundesländern gezeichnet wird ist unglaublich realitätsfern und verzerrt.

Wenn ich an meine Schulzeit denke. 23 von 26 Schülern aus meiner Klasse haben vor jedem Ausflug, der nach Brandenburg ging gesagt: "Oh nein, da können wir nicht hin, da sind die ganzen Nazis, da werden wir sofort angegriffen."

Und was war, als wir dann da waren? Wir sind nicht mal genügend Menschen begegnet, so dass dabei statisch mal ein Neo-Nazi gewesen sein könnte. (Etwas überspitzt ausgedrückt)

Wie gesagt, ja es gibt mehr von der braunen Suppe als in anderen "alten Bundesländern", aber es ist meiner Ansicht nach auch nicht ok, dass in den Medien so ein Bild gezeicchnet wird, dass jeder, wenn er an Brandenburg, Sachsen oder Mecklenburg Vorpommern denkt, gleich an Neo-Nazis denken muss.

Die beschämenden Wahlerfolge dieser Parteien in Sachsen und Brandenburg tun natürlich auch ihr übriges . . . :(

jafrael schrieb:Denn nicht ohne Grund stand er über den Eingangstoren diverser KZ's.

Genau, denn Cato hatte sich den Spruch schon damals nachweislich nur für die kommenden Nazis ausgedacht . . .

@Kc

Ich mag jetzt nicht im Enzelnen mich darüber auslassen. Denn das gehört nicht hierher.,

Irenicus schrieb:So hart es auch klingt ist es nunmal Tatsache das man sich Abends in bestimmten Stadtteilen als nicht-Moslem nunmal nicht ohne Gefahr auf die Straße begeben kann. An dieser Realität wird kein rumrelativieren oder Kampf gegen Ausländerfeindlichkeit etwas ändern.

Das wird ja immer gruseliger hier :D

@dirkduisburg
@Irenicus
@A.Darko
und @ die ganzen anderen Türkenphoben hier, die hier nur unkontrutiktive Beiträge von sich geben, indem sie nur von ihren Horror-Erfahrungen erzählen und mit Copy-Paste ankommen, um gegen bestimmte Menschen zu hetzen...

Soll ich jetzt etwa als Türke ankommen, und mal meine bösen Erfahrungen mit Deutschen Mitbürgern erzählen ? Ich denke, dafür würden 10 Seiten nicht ausreichen...

Aber ich brauche mich hier im Internet nicht wie ein kleines Kind ausheulen und den Maulhelden spielen...

Also wir haben hier in Deutschland noch nie erlebt, dass Deutsche Kinder und Frauen(oder Nicht-Muslime) nur aufgrund ihrer deutschen Herkunft bei lebendigem Leibe verbrannt wurden. Erzählt mir nix und hört auf weniger zu saufen, dann sieht ihr die Welt schon wieder besser...

Aber ein Einheimischer Deutscher wird sich niemals in die Lage eines Fremden versetzen können. Erst wenn er selbst mal "der böse Ausländer" in einem anderen Land ist und im alltäglichen Leben immer schief angeschaut wird, kann er vielleicht etwas Verständnis zeigen...

@xionlloyd

Dümmer gehts nimmer - anscheinend hast auch DU den Text nicht gelesen, den ich verlinkt habe damit Leute wie Du auch Zusammenhänge begreifen.

Aber es ist schon so wie ich schrieb die Fremdenhasser sind sich einig was das alles betrifft.

DAs ist zwar etwas polemisch - aber polemisieren könnt nicht nur IHR!

@Since1453

Pack dir erstmal an die eigene Nase, denn: "Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus".

Dann sei das "Ding" mal zu einem wesentlichen Teil zitiert, wenn ihr schon nicht lesen wollt:

<<"... Denn Jedem das Seine! ist ins Gerede gekommen. Sehr sogar, und mit politischer Brisanz. Ein Schlagwort also, das Schlagzeilen macht. Auch das ist nicht das Gängige, zumal dieses Schlagwort uralt und der Skandal brandneu ist. Normalerweise droht Schlagworten eher das Schicksal, daß sie bis zur buchstäblichen Sinnlosigkeit abgegriffen werden. Oder sie rutschen ins Banale. So hätte die Gerechtigkeitsformel Jedem das Seine! zum Spaßgesellschaftsmotto Jedem Tierchen sein Pläsierchen! abflachen können.

Es kam jedoch ganz anders. Die Reklametexter einiger Großfirmen hatten sich nämlich auf das Sprüchlein mit seinem werbeträchtigen Allquantifikator »jeder« besonnen. Statt die mediale Fremdbestimmung des Käuferverhaltens mit: »Katzen würden Whiskas kaufen« oder mit: »Persil, da weiß man, was man hat« zu fruktifizieren, suggerierten unter anderem Microsoft, Burger King, Nokia, REWE und Telekom dem ehrenwerten Publikum mit Jedem das Seine!, daß sich eben ein »jeder«, der etwas auf sich hält, »sein« Handy, »sein« Grillzubehör, »sein« Laptop-Programm oder »seinen« Hackfleisch-Sandwich der entsprechenden Handelsmarke kaufen müsse.

Es waren nicht etwa die Altphilologen, die dagegen protestierten, daß des schnöden Mammons wegen mit antikem Gedankengut Schindluder getrieben und ein Sakrileg begangen werde, indem ein ehrwürdiges Gerechtigkeitsmaß zu einem profanen Werbeslogan herabgewürdigt worden sei. Vielmehr empfand es eine historisch-politisch sensibilisierte Öffentlichkeit als obszön, daß für Kapitalistenkommerz mit einem Text geworben werde, den die Nazibarbaren in das Eingangstor ihres Konzentrationslagers Buchenwald hatten einschmieden lassen, um ihre Opfer auch noch zu verhöhnen.

In das auf dem Ettersberg bei Weimar eingerichtete KZ Buchenwald mit seinem Einlieferungsmotto Jedem das Seine waren von 1937 bis 1945 an die 240 000 Menschen aus 32 Nationen verschleppt worden, von denen etwa 56 000 den Terror nicht überlebten, darunter der Kommunist Ernst Thälmann, der Sozialdemokrat Rudolf Breitscheid und der Pfarrer Paul Schneider. In den 136 Außenkommandos dieses KZ waren die Häftlinge zu Sklavenarbeit gezwungen worden, unter anderem bei den kapitalistischen Rüstungsbetrieben BMW, Bochumer Verein, Braunkohle-Benzin-AG, IG-Farben, Junkers, Krupp, Rheinmetall-Borsig und Wintershall.

Daß die Nazis Meister perversester Demagogie waren, gehörte bekanntermaßen zu ihren Wirkungsbedingungen. Daß zu den Geschäftsbedingungen von Werbetextern nicht grade Sensibilität für inhumane Assoziationen ihrer Slogans gehört, sondern bedenkenlose Interessenwahrnehmung für die Warenproduzenten und - verkäufer, ist eine Binsenwahrheit. Den Reklamemachern von heute entgeht doch nicht, daß die Schlüsselkategorie der bürgerlichen Gesellschaft, was auch immer der Verfassungstext besagt, nicht die Würde der Menschen ist, sondern deren Wert für die Mehrwertgewinner. Empörend ist es allerdings, daß sich bundesrepublikanische Firmen angesichts eskalierender neofaschistischer Untaten in Deutschland, einer immer wieder in Nationalismen entgleisenden Offizialpolitik und der jämmerlichen Querelen um die Entschädigungszahlungen an die NS- Zwangsarbeiter weigerten, die in ihrem Auftrag hergestellten (steuerabzugsfähigen!) Werbematerialien mit Jedem das Seine! umgehend aus dem Verkehr zu ziehen, wenn sie schon der Hinweise von außen bedurften, um ihrer frivol, wenn nicht gar sadistisch wirkenden zumindest Gedankenlosigkeit gewahr zu werden. ...">>

@Since1453

Bravo! :)

Since1453 schrieb:Aber ein Einheimischer Deutscher wird sich niemals in die Lage eines Fremden versetzen können. Erst wenn er selbst mal "der böse Ausländer" in einem anderen Land ist und im alltäglichen Leben immer schief angeschaut wird, kann er vielleicht etwas Verständnis zeigen...

Verzeih mir dass ich jetzt kopiere, aber du hast schon alles gesagt.
Kann dir nur voll und ganz zustimmen.

Ich höre Ausländer auch extrem selten jammern.
Woran liegt das nur.

@Since1453

Ich habe im Grunde auch einen MIgrationshintergrund fühle mich aber vollkommen als Deutscher. Ich habe einen vollkommen Ausländisch klingenden Namen wurde deswegen aber noch nie wegen einem Deutschen irgendwie doof angemacht. Von Türken ist das aber nichts ungewöhnliches.

In besagten Stadtteilen ist man als nicht-Türke absolut ein Ausländer und wird komisch angeschaut wenn man durch die Straßen geht. Es wird auch klein-Istanbul genannt man kann ohne Türkischkenntnisse nichtmal wirklich Einkaufen oder ähnliches da dort kaum jemand Deutsch versteht.

@xionlloyd

Sorry - DU warst weniger gemeint als andere hier.

@jafrael

Da hast du Recht, es geht hier um ein anderes Thema. Aber es macht auch Spaß, mit Leuten zu diskutieren, die Ahnung haben und argumentieren können, Respekt.

Hat sich schonmal jemand gefragt, warum angeblich jeder zweite Deutsche fremdenfeindlich ist? Ist bestimmt unsere böse Vergangenheit schuld.

Guter Beitrag @Since1453 ;)

@A.Darko

A.Darko schrieb:Ist bestimmt unsere böse Vergangenheit schuld.

Glaub ich weniger - schließlich ist Fremdenfeindlichkeit keine deutsche Erfindung!

@jafrael

Nein jafrael, ich habe den Text nicht gelesen, habe nicht so viel Zeit, hätt' ich mir vielleicht nehmen sollen.

Mir allerdings Fremdenhass zu unterstellen, ist einfach nur lächerlich. Ich verabscheue schon immer Rassismus und habe einige Türken, Araber, Polen, einen Franzosen, einen Griechen, ein paar Russen, Chinesen und Koreaner in meinem Freundeskreis.

Andererseits, wenn ich lese

Can schrieb:Jo ist klar! Ich war selbst mal in Magdeburg, bzw bin mal mit dem Zug durchgefahren und dass was ich da erlebt hatte, reicht erst einmal!

Nach dem sie ein Ausländer durch den Zug gejagt und verprügelt hatten, kam endlich die Polizei um die Arschlöcher handfest zu machen

dann ist natürlich klar, dass alle ostdeutschen Nazis sind und den ganzen Tag Ausländer jagen . . . diese Aussagen sind auch nichts anderes, als Momentaufnahmen, die man ganz gewiss nicht als Standard ansehen sollte. Ich bin auch schon oft mit dem Zug gefahren. (Jaha, so unglaublich es klingen mag.) Ich traf in Ostdeutschland Typen, die dort Stress gemacht haben und ich traf in Westdeutschland genau so viele Typen. Ich selbst habe noch nie erlebt, dass ein Ausländer durch den Zug gejagt wurde. Aber ok, wenn er das erlebt hat, dann wird es wohl so sein. Ich kann auch nachvollziehen, dass dieses Erlebnis sicher erschreckend und abschreckend war, aber deshalb gleich zu schließen, dass das Gang und Gebe ist, ist damit vergleichbar, zu behaupten, dass jeder Moslem ein Torrorist ist.

Ich habe auch Freunde, die von Neo-Nazis in's Krankenhaus geprügelt wurden, weil sie Rastas hatten oder halt Türken oder Russen als Freunde. Ich habe auch Freunde, die in's Krankenhaus geprügelt wurden, weil sie auf dem Schulhof in Berlin frei gesagt haben, dass sie an keinen Gott glauben. Aber lassen wir das mal, ich schweife ab und dass es überall Gewalt gibt, sollte klar sein . . .

@jafrael

Tja, aber trotzdem werden immer Nazi vergleiche herangezogen. Sag mir mal ganz klar, warum man sich zurückhalten sollte, wenn man größtenteils schlechte Erfahrungen gemacht hat?

@Since1453

Since1453 schrieb:Aber ein Einheimischer Deutscher wird sich niemals in die Lage eines Fremden versetzen können. Erst wenn er selbst mal "der böse Ausländer" in einem anderen Land ist und im alltäglichen Leben immer schief angeschaut wird, kann er vielleicht etwas Verständnis zeigen...

Nee - dann kommt er hier an und jammert rum wie fremdenfeidlich die Engländer, Holländer usw doch sind! :D

Irenicus schrieb:Es wird auch klein-Istanbul genannt man kann ohne Türkischkenntnisse nichtmal wirklich Einkaufen oder ähnliches da dort kaum jemand Deutsch versteht.

Ja, genau. Bei uns ist das genauso. Ich muss immer türkisch sprechen, wenn ich bei Netto einkaufen gehe, voll übel. Oder ich werde auch immer von Schleckerangestellten angemacht, wenn ich kein türkisch spreche.. Voll asi ey ;)

aber dazu sage ich immer

https://www.youtube.com/watch?v=tWVJC9FOMxM

;)

@A.Darko

DAS ist mal eine gute Frage! Also - ich persönlich hab ganz schlechte Erfahrungen gemacht mit Alt-Nazis. Es liegt nun auf der Hand, dass ich bei DEM Thema sensibilisiert bin. Demzufolge kümmerte ich mich um die Hintergründe dessen was mir wiederfahren ist und versuchte zu verstehen. Heute kann ich einigermaßen die Zusammenhänge verstehen. Eins darf ich jedoch nicht: Nun meine Abneigung wahllos auf alle Deutschen übertragen. Sozusagen den "Inländerhass" kultivieren.

Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie werd ich das Gefühl nicht los,
dass manche Menschen doch recht schnell zum jammern neigen.

Ich habe schon oft kritsiert, aber als fremdenfeindlich oder gar als Nazi,
hat man MICH noch nie bezeichnet!
Komisch.

Merlina schrieb:Ich höre Ausländer auch extrem selten jammern.
Woran liegt das nur.

@Merlina

Das kommt ganz darauf an, in welchen "Kreisen" (wenn wir's so nennen wollen) man sich bewegt. Während der Brandenburger und der Sachse sagt: "Die nehmen uns die Frauen und Abreit weg" oder "Sie klau'n uns're Joooobs."; sagt der Weddinger halt: "Die Deutschen bekommen ja eh immer alles und wir haben keine Chance, die Deutschen bekommen alle Arbeit und wir nicht." Auf die Folgen beider hohlen Verhaltens-/Denkweisen muss ich jetzt mal nicht eingehen . . .