Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

@Kalte_Sophie

Sicher haben Polizisten gewisse Erfahrung. Das ist ja auch schön und korrekt.

Es sollte aber nicht sein, dass diese Erfahrung auf rassistischen und diskriminierenden Denkweisen aufbaut.

Ich habe schon so manchen kennengelernt, der allein aufgrund seines Äußeren nicht als Deutscher zu sehen wäre - der jedoch hier aufgewachsen ist, dessen Großeltern teils schon hierher kamen und der besser Deutsch spricht, als so manches, ethnodeutsches Prollkid :D


Deutschland ist multikulturell, das ist Realität - in solch einer Gesellschaft darf Diskriminierung und Rassismus kein Kennzeichen der Polizei sein.

@Kc
Wenn ein Polizist ständig erlebt dass illegal hier lebende gewisse äußerliche Unterschiede zu der autochonen Bevölkerung haben, dann ist es kein Rassismus sondern ein Erfahrungswert

@JohannJunker
yo - habe ich einst auch gedacht - so in den neunzigern - als ich, wie ander auch meinten: jugendliche brauchen ein platz, brauchen engagierte junge menschen, die mit ihnen was starten -

und klar auch in einigen sportclubs lief das so . .

bis die gesinnungen der "leiter" auch bei den anderen tropften . . .

@Kalte_Sophie

Wenn der Polizist denkt:,,Ich hatte schon hundert Mal Ärger mit Türken. Da drüben ist ein Türke, also macht der auch wieder Ärger", dann ist das klar und eindeutig rassistisch.

Denn er sieht den Typ nicht als Individuum, sondern misst ihm aufgrund seiner Ethnie sofort ein bestimmtes, negatives Verhalten bei.
Das darf nicht akzeptiert werden, in der Hinsicht sollten sich Polizisten immer wieder selbst in Frage stellen, ob ihr Verhalten nur auf bloßer Erfahrung beruht oder auf Rassismus.

@FrankD

FrankD schrieb:Warum kraxeln Leute auf Berge? Warum baut man den höchsten Wolkenkratzer, die größte Kathedrale, die größte Moschee, das höchste Minarett, den größten Steinkreis :)

Also Bingo, was meine Theorie mit dem Größenwahn angeht. Aber schön, das sie es damals gebaut haben. Geheimnisvoll, mysthisch und regt zum nachdenken an.

FrankD schrieb:Hatte das mal vor Jahren gemacht, dann gabs Zoff weil jemand seinen Willen (und veraltete Infos) durchsetzen wollte, die Redakteure meinten "dem glauben wir aber mehr", und das wars dann für mich :)

Kann ich verstehen! Der ständige Zoff dort, das einige anscheinend nur ihre Meinung als Wahrheit verkaufen wollen und das (aus enziklopädischen Gründen) herunter kürzen von Artikeln, auf fast Nullaussage, stößt mir auch auf.

Bernddasbrot schrieb:Text

@Kc
Das denkt er aber nicht. Wenn er den Auftrag hat Illegale aufzuspüren, dann wird er denken: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit einen Illegalen aufzuspüren wenn ich mir zur Kontrolle Menschen nehmen die im Aussehen der autochonen Bevölkerung ähneln und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit bei etwas fremdländsichen Aussehen

Es ist eine Art Rasterfahndung oder nenne es auch Täterbeschreibung

@Kalte_Sophie

Auch eine Rasterfahndung sollte nicht blind rassistischen Motiven folgen.

Man darf nicht einfach Dinge wie Unschuldsvermutung und persönlichen Respekt außer Acht lassen.

Ich wäre meinerseits auch verärgert, wenn man mich als Nazi titulierte, nur weil ich Deutscher bin und auch ,,so aussehe" (also deutsch).

@Kc

Das hat etwas mit Wahrscheinlichkeiten zu tun und nicht mit Diskriminierung.
Ebenso ist es bei einer Versicherung. Bei einer Versicherung wird die Beitragssumme auch durch berechnete Wahrscheinlichkeiten bestimmt. Dies ist dann auch keine Diskriminierung den anderen gegenüber, dies ist mehrfach von Gerichten bestätigt worden

@Kc

Kc schrieb:Ich wäre meinerseits auch verärgert, wenn man mich als Nazi titulierte, nur weil ich Deutscher bin und auch ,,so aussehe" (also deutsch).

Wenn die Polizei auf der Suche nach randalierenden Neonazis ist, ist die Wahrscheinlichkeit als Schwarzer kontrolliert zu werden auch um eine vielfaches geringer. Dies ist dann auch kein Rassismus der autochonen Bevölkerung gegenüber, welche eine höhere Wahrscheinlichkeit hat nun in eine Kontrolle zu geraten

@Kalte_Sophie

Nun die Verhältnisse liegen aber bei Versicherungen oder bei Menschen und ihren äußeren Merkmalen etwas anders - ebenfalls wurde auch schon vielfach von Gerichten bestätigt, dass eine Diskriminierung, beispielsweise die Zumessung einer möglichen Straftat rein aufgrund von ethnischen Kennzeichen, eine unzulässige Diskriminierung ist.

@Kc

Das Verwaltungsgericht hat ja erst vor kurzem entschieden dass die Polizei nach Aussehen und verdachtsunabhängig kontrollieren darf um so illegale aufzuspüren

Kc schrieb:Wenn der Polizist denkt:,,Ich hatte schon hundert Mal Ärger mit Türken. Da drüben ist ein Türke, also macht der auch wieder Ärger", dann ist das klar und eindeutig rassistisch.

Das ist nur menschlich.
Verbranntes Kind scheut nun mal das Feuer.
Wirst du mehrmals von einem Hund gebissen, wirst du künftig auch anderen Hunden mit Argwohn begegnen.

Darüberhinaus glaube ich nicht, daß der hypothetische Polizist den türkischen mit Gemüse handelnden Opa des "Ärgermachens" verdächtigen wird, sondern eher den in Gruppen auftretenden Machotyp.
Und das ist, wie gesagt, ganz menschlich - und auch gesund.
Eine rassistische Intention kann ich da nicht erkennen.
Nur auf Erfahrungswerten beruhende Wachsamkeit.

@Kc

Kc schrieb:,,Der ist schwarz und hat eine Jamaikaner-Mütze auf!"

Na... auffälliger geht es wohl kaum noch, um sich als Rastafari zu outen.

Bernddasbrot schrieb:Text

@JohannJunker

Auf Erfahrungswerten beruhende Wachsamkeit ist kein Problem.

Problematisch ist nur, wenn dies nicht mehr bloße Erfahrung ist, sondern sich aus rassistischen Tendenzen speist.

Wenn ich aufgrund meiner Erfahrung mit hundert jungen Türken denke, dass ALLE jungen Türken Ärger machen und gewalttätig sind, dann ist nicht mehr ein akzeptabler Erfahrungswert, sondern eine diskriminierende Haltung.
Denn man bezieht seine Erfahrung grundsätzlich in negativer Weise auf alle Angehörigen einer Ethnie einfach deshalb, weil sie einer bestimmten Ethnie angehören.

Dies ist ein Verstoß gegen das Grundgesetz.

@Kc

Solange Du das nur denkst und für die so entsprechend handelst, so lange ist es kein Verstoß gegen das GG denn die Gedaneknpolizei ist noch nicht unterwegs.
Diskriminierend im Sinne des Verfassungsverstoßes wird es erst, wenn du öffentlich verkündest dass alle der entsprechenden Ethnie so wären

Kalte_Sophie schrieb:Wenn ein Polizist ständig erlebt dass illegal hier lebende gewisse äußerliche Unterschiede zu der autochonen Bevölkerung haben

illegal hier lebende? die legen sich meist nicht mit der polizei an, ohne papiere kann das übel enden.

@25h.nox
gibt mehr anzeichen dafür, wie unbedarft hier manche argumentieren - -

@25h.nox

Ich weiß dass Illegale meist darum bemüht sind ein möglichst polizeilich unauffälliges Leben zu führen. Das ändert aber nichts an dem Umstand dass man sie trotzdem aufspüren will

Kc schrieb:Wenn ich aufgrund meiner Erfahrung mit hundert jungen Türken denke, dass ALLE jungen Türken Ärger machen und gewalttätig sind, dann ist nicht mehr ein akzeptabler Erfahrungswert, sondern eine diskriminierende Haltung.

Diskriminierend und natürlich ein logischer Fehlschluß.

Aber:
Es geht nicht darum, von ein paar Ärger machenden jungen Angehörigen einer Gruppe X auf alle jungen Angehörigen der Gruppe X zu schließen.

Verhalten und Uniformierung spielen hier eine Rolle.

So hat "der Polizist" beispielsweise ausnahmslos schlechte Erfahrungen gemacht mit "Angehörigen der Gruppe X, jung, männlich, typische Kleidung, provozierendes Verhalten".

Und wenn er jetzt einige "Angehörige der Gruppe X, jung, männlich, typische Kleidung, provozierendes Verhalten" sieht, ist er zurecht wachsam.

Argwohn und Pauschalisierungen sind eine natürliche menschliche Schutzfunktion.
Ohne sie wären wir schon längst ausgestorben.

Über tausende von Generationen vererbte Verhaltensmuster lassen sich nicht so leicht ausmerzen.
Und das ist, bei allem Verständnis für den Wunsch nach einer harmonischen, diskriminierungsfreien Welt, auch gut so.

@kiki1962

"Der Dortmunder Lehrer, der auf einer Demonstration der rechtspopulistischen Partei ProNRW sagte, er habe mehr Angst vor Islamisten als vor Nazis, ist von der Stadt vom Unterricht entbunden worden. Weitere Disziplinarmaßnahmen sind geplant."

http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/lehrer-nach-pronrw-demo-vom-unterricht-ausgeschlossen-id6759425.html#comments (Archiv-Version vom 16.06.2012)


Und, zufrieden?

Ein junger Lehrer hat es in Deutschland gewagt, seine Meinung kundzutun.
Ein Straftatbestand ist nicht erfüllt -
aber dennoch: Berufssperre.

Ist das die schöne neue Welt?


"Die Gedanken sind (noch) frei!"
Bitte mitsingen!