Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie
13.08.2011 um 12:49schmitz schrieb:Was Du hier als "Interaktion" bezeichnest, würde ich als soziales Miteinander bezeichnen. Für mich persönlich ist die Definition von "Sozialismus" nämlich letztlich nichts anderes, als wenn einer ein Brot hat und der andere nicht, dieser das Brot teilt und beide haben etwas zu essen.Das ist ja grad der Witz an diesen ganzen, politischen und wirtschaftlichen Theoriekonstrukten. Man kann sie ,,so oder so" verstehen.
Was du hier beschreibst, wäre für mich auch absolut logisch, diese Verhalten.
Ich sehe dem Sozialismus kritisch gegenüber, wenn er auf anstrengungslosen Wohlstand für einige rauslaufen würde, während andere Menschen für diese mitarbeiten müssen.
Meiner Meinung nach kann man vor allem in einer Gesellschaft mit so zahlreichen, unterschiedlichen Individuen, wie in Deutschland, nicht auf ein gewisses Anspruchsdenken verzichten.
Die Gesellschaft kann nur dann wirklich erfolgreich und lebenswert sein, wenn nach Möglichkeit alle Leute im Rahmen ihrer Fähigkeiten mit anpacken. Das verlangt unter anderem ohne Frage Respekt für alle Tätigkeiten, ob es nun Reinigungskraft oder einen Posten geht, bei dem man riesige Baustellen beaufsichtigt und koordiniert.
Selbstverständlich ist mir auch klar, dass man bei dieser Forderung entsprechende Arbeitsplätze zur Verfügung stellen muss.
Man kann niemandem sagen:,,Geh arbeiten", wenn keine passende Arbeit da ist.
Für mich sollte idealerweise in einer Gesellschaft ein gegenseitiges Geben und Nehmen statt einem Ausnutzen einiger Leute von anderen sein.
Auch was die Gleichheit angeht, muss man sich überlegen: Wer mehr arbeitet, dessen Mehrarbeit und Leistung sollte sich auch lohnen, es sollte höher honoriert werden, als geringere Leistung.
Sonst ist es absolut sinnlos, sich mehr als nur durchschnittlich anzustrengen, wenn einem das nichts positives einbringt.
Was ich auf jeden Fall auch befürworte, ist eine Grundversorgung aller Menschen in Deutschland, die ein menschenwürdiges Leben sichert. Dazu gehören nicht nur Nahrungsmittel und Wohnung, sondern auch die Möglichkeit gesellschaftlicher Teilnahme.
Dieser Grundsatz ist in meinen Augen eine zentrale Errungenschaft unserer zivilisatorischen Entwicklung, denn in früheren Zeiten hatte, wer keine Arbeit bekam, ganz einfach Pech gehabt, da gab es keine Arbeitslosenhilfe oder freie Behandlung für Kranke.
Das sollten wir auch keinesfalls wieder abbauen.
Nur muss auch klar sein, dass diese Grundsicherung nicht dazu gedacht ist, High-life zu machen.
Sie sollte eine gesunde Versorgung bei verantwortungsvollem Umgang bieten, nicht mehr und nicht weniger.
Kann der Sozialismus denn diese Ausgewogenheit zwischen Leistungsdenken/Leistungsanerkennung und sinnvoller Unterstützung bedürftiger Leute leisten?