Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

abberline schrieb:Wenn die Linke plötzlich Auslsndseinsätzen der Bundeswehr zustimmen würde, wäre sie nicht gleich rechts. Und wenn die Afd einen Mindestlohn fordern würde, wären die nicht gleich links.

Das muss man separat betrachten:

Wenn die Linke plötzlich Auslsndseinsätzen der Bundeswehr zustimmen würde, wäre sie nicht gleich rechts

Das nicht, aber sie würden einen ganz wesentlichen Teil ihres "Markenkerns" verlieren. Ein linke Partei, die Bundeswehreinsätze, überhaupt das ganz Kriegsthema befürworten würde, wäre keine linke Partei mehr.

Und wenn die Afd einen Mindestlohn fordern würde, wären die nicht gleich links

Nein, und sie würde dadurch auch keineswegs ihren ganzen Status als selbst ernannte politische Alternative verlieren. Mich wundert, dass die AfD immer noch dieses tote Pferd "Migration" durch die Manege trägt und nicht schon längst z.B. auf dieses aktuelle Thema umgesattelt hat.

parabol schrieb:Ein interessanter Zeitungsartikel über Gewalt gegen Lokalpolitiker

Vorallem der letzte Absatz ist mal wieder bezeichnend, für diesen "links-grün-versifften Staat", in dem wir angeblich leben:

Und wenn Sie das anzeigen, werden Sie auch noch belächelt. Alle sicherheitsrelevanten Behörden, Staatsanwaltschaft, Polizei und Justiz sind durchsetzt mit Menschen, die staatsgefährdend agieren. Denen diktiert man dann Facebook-Posts. Nur um nach sechs Monaten einen Brief über die Einstellung des Verfahrens zu erhalten."

Beitrag von parabol (Seite 2.185)

Denn wenn ich mir ansehe wie die Staatsmacht auch bei einem Neonazitreffen in Sachsen auftritt, dann wundert man sich über solche Aussagen nicht.

Der Beamte mit seinen Aufnähern hat sicher nichts mit nichts zu bedeuten und auch dem Neonazi dem noch schön die Armbinde gerichtet wird, damit das verbotene Symbol nicht sichtbar ist, anstatt ihn anzuzeigen, auch nicht. Die Polizei ist ja dein Freund und Helfer.

https://twitter.com/JFDA_eV/status/1142575415996952581/video/1

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/ostritz-bundespolizist-trug-fragwuerdige-symbole-auf-uniform-a-1273889.html

@Orig.Nathan
Weil die Afd eine neoliberale Partei ist, die so wenig Staat wie möglich und mehr freien Markt möchte. Was dann zwar mit einem grossen Teil ihrer Wähler im Osten kollidiert, aber denen steht ja frei, wen sie wählen.
Links hingegen bedeutet ja nicht gleich zwangsläufig gegen Bundeswehr und Co zu sein. Und Auslandseinsätze sind immer so eine Sache und kein rein linkes Thema

Bone02943 schrieb:Der Beamte mit seinen Aufnähern hat sicher nichts mit nichts zu bedeuten

Sehr geil:

Auf dem zweiten Aufnäher steht "Molon Labe" - "Komm und hol sie dir". Das Zitat geht auf König Leonidas I. von Sparta zurück und wird auch in der rechten Szene genutzt. Es steht dafür, nicht kampflos aufzugeben. Der Bezug zu den Spartanern ist bei Rechten beliebt. So nutzt die "Identitäre Bewegung" das griechische Lambda als Symbol. Auch die Spartaner sollen den Buchstaben im Kampf gegen die Perser auf ihren Schilden getragen haben. In den USA nutzen verschiedene Gruppierungen, die ihr Recht auf Waffenbesitz verteidigen, den Ausspruch "Molon Labe" als Motto.

(Zitat a.a.O.]

["μολὼν λαβέ" ist altgriechisch und in einschlägiger Szene sehr geläufig, eine Art Geheimzeichen, weil altgriechisch nicht unbedingt jedem geläufig ist. Anm. Orig.Nathan]

Jedoch:

"Molon Labe" zu Deutsch etwa: Komm und hol (sie Dir) hat in westlichen militärischen- und polizeilichen Einsatzkräften Einzug gehalten. Dieser Ausdruck wird oftmals verwendet um die Entschlossenheit zur Mission oder Einsatz zu demonstrieren.

--> https://gearjunk.com/products/patch-molon-labe-spartan-2

"Die Patches sind strafrechtlich nicht relevant," schreibt die Polizei weiter. Die Bundespolizei werde nun prüfen, ob ein Verstoß gegen die Bekleidungsvorschrift vorliege.

[Zitat a.a.O.]

Ja, naja. "Bekleidungsvorschrift"... das ist ja schon mal ein Anfang...


Wir wäre es alternativ mit dem alten Spontispruch "macht kaputt was euch kaputt macht"? DAS Geschrei würde bis tief ins All reichen.

abberline schrieb:Weil die Afd eine neoliberale Partei ist, die so wenig Staat wie möglich und mehr freien Markt möchte.

Dieses libertäre Märchen sollten wir nicht verbreiten. Auch in diesem Punkt muss man der AfD vorwerfen, sich nicht entschieden genug gegen den rechten politischen Rand abzugrenzen. "So wenig Staat wie möglich" ist nämlich Unsinn. Der Vorwurf ergeht ja gerade an Frau Merkel, sich nicht energisch genug um die Belange von uns Deutschen einzusetzen und sich von allen möglichen Fremden auf der Nase herumtanzen zu lassen. Die AfD will ganz viel repressiven Staat, Vorschriften über Vorschriften, möglichst nur echte "Biodeutsche", und alles was sich gegen diese Pläne wendet am liebsten "ausmerzen", was auch immer damit gemeint sein soll.

Das allein ist noch nicht uneingeschränkt rechtsextrem, aber alle Attribute, die in irgendeiner Form den Bestandteil "frei" enthalten verbieten sich im Zusammenhang mit der AfD von selbst.

--> https://www.br.de/nachricht/afd-programm-100.html (Archiv-Version vom 19.06.2019)

@Orig.Nathan
Mir scheint eher, so ganz genau wissen die selbst nicht, was sie wollen. Neoliberal oder das Gegenteil. Oder beides. Oder je nach Gegend und Klientel wie man es gerade braucht.

abberline schrieb:Mir scheint eher, so ganz genau wissen die selbst nicht, was sie wollen

Sie wollen Wählerstimmen

abberline schrieb:Ich glaube @Venom meint nicht, dass eine linke Partei rechts werden soll, sondern einfach, dass ein paar Standpunkte überdacht werden könnten. Wenn die Linke plötzlich Auslsndseinsätzen der Bundeswehr zustimmen würde, wäre sie nicht gleich rechts. Und wenn die Afd einen Mindestlohn fordern würde, wären die nicht gleich links.

Bravo! Du hast es kapiert!

Orig.Nathan schrieb:Das allein ist noch nicht uneingeschränkt rechtsextrem, aber alle Attribute, die in irgendeiner Form den Bestandteil "frei" enthalten verbieten sich im Zusammenhang mit der AfD von selbst.

Die inneren rechtsextremen Strukturen in der AfD sind nicht nur für die Gesellschaft ein Problem, sondern auch für die AfD. Ich habe gestern noch mit zwei AfDlern per Voice Chat diskutiert und einer davon war in der Tat ein Rechtsextremist und Anhänger des Höcke Flügels bzw. des Flügels. Der andere Typ wollte sich nicht genau einordnen lassen. Das hättest du dir mal anhören sollen.
Der Rechtsextreme schwafelt davon, dass man mit Gewalt vorgehen soll damit die AfD überhaupt die Chance hat auf über 50% bundesweit zu kommen und solche Sachen und, dass eventuell ein Verbot der AfD in Frage kommt, damit die Rechten einen Grund haben eine gewaltsame Revolution zu starten. Man könnte ja fast schon sagen er würde von einem "Tag X" sprechen. Der andere legte ihm nahe die Partei zu verlassen.

@Geisonik
Innerhalb der Afd gibt es ja mehrere Flügel, wobei ich nicht glaube, dass ein Afd West Kandidat sich leisten könnte, so aufzutreten wie sein Kamerad aus dem Osten. Letzterer hingegen bekommt seine vielen Stimmen, weil er so plakativ radikal auftritt.
Im Westen sind die meist viel zurückhaltender. Bei der Linken scheint es mir umgekehrt. Im Osten meist realistischer, siehe Thüringen. Im Westen oft noch sehr plakativ.

Venom schrieb:Die inneren rechtsextremen Strukturen in der AfD sind nicht nur für die Gesellschaft ein Problem, sondern auch für die AfD.

wohl auch nur, weil sie dann mit dem Verfassungsschutz zu tun bekommen.....

Venom schrieb:Die inneren rechtsextremen Strukturen in der AfD sind nicht nur für die Gesellschaft ein Problem, sondern auch für die AfD. Ich habe gestern noch mit zwei AfDlern per Voice Chat diskutiert und einer davon war in der Tat ein Rechtsextremist und Anhänger des Höcke Flügels bzw. des Flügels. Der andere Typ wollte sich nicht genau einordnen lassen. Das hättest du dir mal anhören sollen.
Der Rechtsextreme schwafelt davon, dass man mit Gewalt vorgehen soll damit die AfD überhaupt die Chance hat auf über 50% bundesweit zu kommen und solche Sachen und, dass eventuell ein Verbot der AfD in Frage kommt, damit die Rechten einen Grund haben eine gewaltsame Revolution zu starten. Man könnte ja fast schon sagen er würde von einem "Tag X" sprechen. Der andere legte ihm nahe die Partei zu verlassen.

Wie soll ich es sagen? Irgendwelche Anekdötchen sind zwar nett, aber hier in der Diskussion bringen sie niemanden auch nur ein Stück weiter.

Tussinelda schrieb:wohl auch nur, weil sie dann mit dem Verfassungsschutz zu tun bekommen.....

Das kommt noch natürlich mit dazu.

Tussinelda schrieb:Wie soll ich es sagen? Irgendwelche Anekdötchen sind zwar nett, aber hier in der Diskussion bringen sie niemanden auch nur ein Stück weiter.

War nur ein Beispiel dafür, dass es auch in der Partei keine Rosen regnet und es wegen dem Thema "Rechtsextremismus" interne Konflikte gibt.

@Venom
oder der Versuch, aufzuzeigen, dass man mit "den Rechten" im Grunde ganz supi zurecht kommen kann, bis auf die paar Wenigen, die irgendwie "zu" rechts sind, die sind eben etwas schwierig. Und möchten dann doch bitte die Partei verlassen.....aber gleichzeitig hier seitenlang davon reden, man müsse mit denen "reden"....aha.....wozu?

Tussinelda schrieb:oder der Versuch, aufzuzeigen, dass man mit "den Rechten" im Grunde ganz supi zurecht kommen kann, bis auf die paar Wenigen, die irgendwie "zu" rechts sind

Wo stand denn das der andere auch "rechts" ist?

Ist grundsätzlich alles "rechts" böse?

Und wo fängt dann "rechts" an?

@Geisonik
ach so, AfD ist nicht rechts? Entschuldige.....was sind sie denn? Grüne? Linke?

Tussinelda schrieb:oder der Versuch, aufzuzeigen, dass man mit "den Rechten" im Grunde ganz supi zurecht kommen kann, bis auf die paar Wenigen, die irgendwie "zu" rechts sind, die sind eben etwas schwierig. Und möchten dann doch bitte die Partei verlassen.....aber gleichzeitig hier seitenlang davon reden, man müsse mit denen "reden"....aha.....wozu?

Natürlich kann man mit Rechten wenn sie nicht gerade mal wutbürgerisch oder so drauf sind reden, alleine schon jene aus der Mitte der Gesellschaft die bspw. rechtslieral, mitte-rechts oder so sind. Und in dem Gespräch waren übrigens beide rechts, einer aber rechtsextrem.
Da liegen zwischen dem und dem Rechtsextremismus doch Welten dazwischen.

@Venom
ja und hier ging es darum, mit Rechtsextremen zu reden, Du erinnerst Dich? Da war ja Deine Devise, man müsse mit denen reden blablabla.....man darf die nicht ausgrenzen, denen auch nicht aggro kommen blabla (sind meine Worte).....und wenige Tage später zeigst Du auf, dass der eine AfDler dem extremen AfDler empfiehlt, doch die Partei zu verlassen. Na Danke fürs Gespräch fällt mir da nur noch ein.

Tussinelda schrieb:ja und hier ging es darum, mit Rechtsextremen zu reden, Du erinnerst Dich?

Ich habe primär von Rechten geredet die nicht rechtsextrem sind und mit denen man grundsätzlich in Dialog treten kann. Mit Rechtsextremen sieht das wesentlich schwieriger aus und man muss für die erst recht wohl Nerven aus Stahl haben und sonstige Kenntnisse besitzen.

Tussinelda schrieb:und wenige Tage später zeigst Du auf, dass der eine AfDler dem extremen AfDler empfiehlt, doch die Partei zu verlassen

Ja, und? Hätte er ihm die Füße küssen sollen?

Venom schrieb:Mit Rechtsextremen sieht das wesentlich schwieriger aus und man muss für die erst recht wohl Nerven aus Stahl haben und sonstige Kenntnisse besitzen.

Pff, als ob das noch was bringt wenn das jetzt hier so lieblos mit dazugeklatscht wird... :D

Man muss es ja nur vergleichen, beim einen wie beim anderen Thema. ;)

@Venom
nein, aber ein zielführendes, überzeugendes Gespräch führen, so von AfDler zu AfDler.........

Tussinelda schrieb:nein, aber ein zielführendes, überzeugendes Gespräch führen, so von AfDler zu AfDler.........

Auch bei ihnen hast du solche Leute mit denen ein Dialog entweder kaum möglich ist, oder aber es ist am besten ihnen einfach den Austritt zu empfehlen bei solch einem Gedankengut wie bei diesem einen. Die haben natürlich nicht aufeinander sehr aggressiv verbal eingeprügelt, es war halt eine politische Debatte mit 8-10 Leuten. Ich weiß nicht gerade wie du dir das vorgestellt hast oder vorstellst.