@Realo Naja, war auch irgendwie zu erwarten. Hier im Thread gibt’s ja auch genügend Leute, welche anscheinend der Meinung sind, gesellschaftliche Verhältnisse haben keinerlei Auswirkungen.
-->
Nein, du hast das falsch verstanden. Ich wäre ein schlechter Soziologe, wenn ich das vernachlässigen würde. ABER wer sich davon vereinnahmen lässt und nicht seinen eigenen Willen dagegen setzt,. sich von den Verhältnissen nicht überrennen zu lassen, der landet meistens in der asozialen, kriminellen und besonders im Osten rechtsextremen Ecke. Ein bisschen Selbstbewusstsein gehört schon dazu, sich gegen die Beeinflussung von außen zu stemmen und nicht einkassiieren zu lassen. Daher ist jeder, der sich dennoch ins Rechtsextreme flüchtet, selbst dran schuld und ist voll verantwortlich für seine Situation und selbstverständlich auch für seine Taten. Aber ich finde sowas muss man nicht extra sagen und betonen, das sollte sich eigentlich von selbst verstehen.
Da sind wir ja einer Meinung.
Nur was ich die ganze Zeit meinte:
Da man die Ursachen kennt, welche auch eine gesellschaftliche Komponente haben, sollte sich eben die Gesellschaft nicht hinstellen und ausschließlich auf die Täter zeigen, sondern auch ein kleines bisschen auf sich selbst...
... zwecks Ursachenbekämpfung.
Natürlich hat in 1. Linie immer der Täter die Verantwortung, das ist doch völlig klar. Jedoch finde ich, die Gesellschaft hat eine MIT-Verantwortung.
Sehe ich analog dem Straßenverkehr:
Wenn einer dem anderen die Vorfahrt nimmt, dann hat dieser zwar die Hauptschuld, jedoch derjenige, der nicht wenigstens versucht hatte, den Unfall zu verhindern (durch vorrausschauendes Fahren) bekommt oft eine Mitschuld angerechnet.
Und so sehe ich es eben auch bezüglich der Gesellschaft. Nur für mein Empfindung wird die Mit-Verwantwortung, eben nur in sehr geringem Maße wahrgenommen.
Realo schrieb:Im Leben wird aber nicht nach Beeinflussungen gefragt, sondern jeder sucht sich seine Werte selbst aus
Genau das ist anscheinend der Nachteil von Demokratie.
Man überlässt es jedem selbst, vor allem der Jugend. Ganz egal, was sie sich dann für krude Werte aneignet?
Realo schrieb:, und offenbar steht da für die meisten Geld an erster Stelle, weil das die konvertierbare Währung für alles, außer wohl für Liebe ist. Und solange wir diese Werte hochhalten, wird auch alles so bleiben und die Rechtsextremen werden stets dem vergeblich nachlaufen, was sie ohne kriminell zu werden nicht kriegen können.
Genau. Aber eine Demokratie ist anscheinend nicht fähig oder Willens, da bisschen was zu ändern, wenigstens in den Köpfen von Jugendlichen?
Realo schrieb:Sich nicht eingestehen zu können zu den Verlierern zu gehören, entbindet sie auch der Chance des Klassenkampfes. Um dann noch etwas zu gelten, bleibt wohl nur noch die Naziecke übrig
Nicht NUR würde ich denken. Es gibt noch viele andere Ecken, z.B. Fanatiker in allen möglichen Bereichen, Sekten usw., halt alle Gruppierungen wo sich Jugendliche stark fühlen können.
Realo schrieb:Nazis sind Versager, weil sie immer die aktuell am bequemsten erscheinende "Entscheidung" treffen, nämlich anstatt gegen unterdrückende Systemverhältnisse anzugehen, lieber nach unten treten. Aus den gleichen Gründen werden ja auch Kriminelle für ihre Taten bestraft. Ließen einem die Verhältnisse überhaupt keine Entscheidungsmöglichkeit, dürfte es überhaupt kein Strafrecht geben, denn dann sind es immer die Verhältnisse, die einen dazu zwingen, sich das zu besorgen, was man nicht so kriegen kann.
Verstehe ich nicht (Deinen letzten Satz).
mMn ist es so:
Die Verhältnisse geben einen Rahmen vor, innnerhalb dessen man sich bewegen kann. In einer Diktatur ist es ein sehr kleiner Rahmen und in der Demokratie ein sehr großer (vielleicht ZU groß?).
Oder man könnte vielleicht auch sagen:
Regeln und Grenzen braucht doch jedes System. Die Frage wäre für mich nur, wie groß ist die Toleranzschwelle und werden überhaupt noch irgendwelche Werte vermittelt? (ich meine humanistische, nicht dass wieder ein Wortverdreher ankommt
;) )
Optimist schrieb:
Möchte in diesem Zusammenhang auch noch mal daran erinnern, damit besser rauskommt, was ich meine und wovon ich überzeugt bin:
-->
Warum schreibst du eigentlich immer so viele Hin- und Herzitate von früheren Teilen der Diskussion? Ich denke jeder versteht dich auch ohne diese endlosen Zitatschwänze,.
Weil ich einfach oft das Gefühl bekam, der eine oder andere user hatte vergessen, was mal geschrieben wurde (auch bei Anderen) und deshalb dreht man sich schnell mal im Kreis.
Ich hätte es auch in einen Spoiler packen können, hatte ich aber vergessen, sorry.
Realo schrieb:man neigt dann eher dazu gar nicht mehr zu lesen
okay, da hast du wohl Recht, also beim nächsten mal ab in den Spolier
:)