Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

@Fierna

Die Marx'schen Analysen sind meines Erachtens sehr zutreffend, gerade in der heutigen Lage. Du hast mein Marx-Zitat verlinkt, in dem er die Erklärung lieferte, warum Wirtschaftsverbände für Einwanderung und Integration in den Arbeitsmarkt trommeln. Ich bin überzeugt, dass viele Kapitalisten nach diesen Regeln agieren. Darum halte ich es für wichtig, immer wieder auf diese Analysen hinzuweisen.

@Venom

Venom schrieb:Für manche User sind Linksradikale tatsächlich viel gefährlicher als die Rechtsradikalen

Du musst noch sehr viel lernen, mein Junge.

@eckhart

eckhart schrieb:Das verhindert nicht im Geringsten

Doch, das tut es.

@KillingTime
Ja, muss ich. Das müssen die meisten von uns, du auch.

@KillingTime

Aber seiner Analysen führen doch dazu, dass der Staat abstirbt. Ist das eine bessere Abschaffung des Staates (ich nehme mal an Marx gilt bei dir als "echter Linker") als bei diesen "Pseudolinken" und "Linksextremisten"?
Was genau sind denn da die unterschiedlichen Motive und die unterschiedliche Vorgehensweise?

KillingTime schrieb:Doch, das tut es.

Weil Du nicht mehr weiterweisst ...
Für Kapital existierten schon zu Marxens Zeiten (und vorher) keine Grenzen.
Deshab heißt es:
Proletarier aller Länder vereinigt euch!

@Fierna

Fierna schrieb:Aber seiner Analysen führen doch dazu, dass der Staat abstirbt.

Naja Moment, Analysen sind grundsätzlich erstmal neutral und bewirken gar nichts. Marx hat freilich auch Kampfschriften veröffentlicht, deren Tenor ich grundsätzlich ablehne (z.B. die Auflösung der Familie).

Fierna schrieb:Ist das eine bessere Abschaffung des Staates (ich nehme mal an Marx gilt bei dir als "echter Linker") als bei diesen "Pseudolinken" und "Linksextremisten"?

Ich würde Marx nicht unbedingt als "echten Linken" ansehen. "Links", das bedeutet für mich: Gleichberechtigung und Chancengleichheit. Links ist für mich nicht: Gleichstellung und Ergebnisgleichheit.

Fierna schrieb:Was genau sind denn da die unterschiedlichen Motive und die unterschiedliche Vorgehensweise?

Vielleicht sollten wir mal die Begriffe Links und Rechts genauer definieren. Ich befürchte nur, dass es da gleich Streit gibt. :X

@KillingTime

KillingTime schrieb:Naja Moment, Analysen sind grundsätzlich erstmal neutral und bewirken gar nichts. Marx hat freilich auch Kampfschriften veröffentlicht, deren Tenor ich grundsätzlich ablehne (z.B. die Auflösung der Familie).

Das liegt daran, dass du denkst, dass Marx und Engels irgendwie an die Grenze gehen wollten und diese einreißen, das ist aber nicht der Fall.

Wie Darwin das Gesetz der Entwicklung der organischen Natur, so entdeckte Marx das Entwicklungsgesetz der menschlichen Geschichte: die bisher unter ideologischen Überwucherungen verdeckte einfache Tatsache, daß die Menschen vor allen Dingen zuerst essen, trinken, wohnen und sich kleiden müssen, ehe sie Politik, Wissenschaft, Kunst, Religion usw. treiben können;
- Engels, 17.03.1883, Beisetzung von Karl Marx

KillingTime schrieb:Vielleicht sollten wir mal die Begriffe Links und Rechts genauer definieren. Ich befürchte nur, dass es da gleich Streit gibt. :X

Ich will wissen, was für dich die Unterschiede zwischen diesen "echten Linken", "Pseudolinken" und "Linksextremisten" sind und ihre Motive, dafür spielt "rechts" erstmal keine Rolle.

Die Lage wird noch viel ernster werden, meiner Meinung nach.

Wenn unsere Kanzlerin weiter so wie jetzt hilflos am Ruder steht werden sich immer mehr Alternativ-Parteien am rechten Rand gründen und irgendwann in nich allzu ferner Zukunft ihren gemeinsamen "Führer" wählen. Dann wird sich in Deutschland wieder das Jahr 1933 wiederholen und eh wir uns versehen sind wir im Reich Nr. IV und haben das natürlich alle wieder nich gewollt. Tja so wird's wohl kommen, also meiner Meinung nach. :(

Gruß greenkeeper

@greenkeeper
Tja, aber einige Menschen betrachten die rechte Politik als was besseres als die linke, was ziemlich absurd ist.

Venom schrieb:Tja, aber einige Menschen betrachten die rechte Politik als was besseres als die linke, was ziemlich absurd ist.

Stimmt, Fanatismus/Extremismus, egal in welche politische Richtung, ist ziemlich bekloppt

@Fierna

Fierna schrieb:Ich will wissen, was für dich die Unterschiede zwischen diesen "echten Linken", "Pseudolinken" und "Linksextremisten" sind und ihre Motive

Echte Linke stehen für mich vor Allem für diese Werte: Gleichberechtigung und Chancengleichheit. Mögliches Motiv: der Traum von der besseren Welt (Idealismus).

Linksextreme stehen für: Gleichstellung/Gleichschaltung, also praktisch das Erzwingen linker Werte. Sie bauen nicht auf Freiwilligkeit und Einsicht, so wie echte Linke, sondern sie setzen diese Motive gewaltsam durch, wobei Unterschiede im kleinsten gemeinsamen Nenner nivelliert werden, was bedeutet: den Menschen kann es gern schlecht gehen, Hauptsache es geht allen gleich. Motiv: niemandem darf es besser gehen als ihnen selbst.

Pseudolinke wiederum sind eigentlich Neoliberale, welche zwar die Sprachwahl und das Verhalten von Linken zeigen, dabei aber in Wirklichkeit nur kapitalistische Interessen vertreten. Motiv: Vertretung (groß-)kapitalistischer Interessen, Gewinnsucht, Marktnotwendigkeiten.

Venom schrieb:einige Menschen betrachten die rechte Politik als was besseres als die linke, was ziemlich absurd ist.

Welche rechte Politik? In Deutschland gibt es keine rechte Politik, sondern nur Marktkonforme Demokratie™. Rechte Politik gibt es in Frankreich, mit der Front National (diese stellt aber nicht die Regierung).

@KillingTime
Achso? Es gibt keine rechte Politik in Deutschland? Was macht die NPD? Was macht die AfD?

@Venom

Venom schrieb: aber einige Menschen betrachten die rechte Politik als was besseres als die linke,

Was du jetzt gerade erlebst is in meinen Augen Geschichtsunterricht live, sozusagen am lebenden Objekt. So sah es gegen Ende der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts in Deutschland bestimmt auch aus, natürlich nich auf dem technischen Niveau. Aber eben politisch. Deutschland musste überall zahlen und keinem hier hat das so richtig gefallen. Trotzdem wurde ordentlich Party gemacht und man glaubte daran, die Demokratie wird schon alles richten. Hat sie dann aber leider nich.

Irgendwann geht alles mal zu Ende und etwas anderes fängt dann an. Und die Vorboten kann man schon immer etwas früher erkennen, wenn man darauf achtet. :(

Gruß greenkeeper

@Venom

Venom schrieb:Was macht die NPD? Was macht die AfD?

Die NPD sind keine Rechten, sondern Rechtsextreme. Darüberhinaus sind wir uns wohl einig, dass wir die nicht im Bundestag haben wollen. Die AfD hingegen scheint tatsächlich rechtsgerichtet zu sein - wobei sie sich gerade neu konstituiert, nach dem Rauswurf von Lucke. Wie die sich entwickeln, muss man erstmal sehen.

KillingTime schrieb:Echte Linke stehen für mich vor Allem für diese Werte: Gleichberechtigung und Chancengleichheit. Mögliches Motiv: der Traum von der besseren Welt (Idealismus).

Linksextreme stehen für: Gleichstellung/Gleichschaltung, also praktisch das Erzwingen linker Werte. Sie bauen nicht auf Freiwilligkeit und Einsicht, so wie echte Linke, sondern sie setzen diese Motive gewaltsam durch, wobei Unterschiede im kleinsten gemeinsamen Nenner nivelliert werden, was bedeutet: den Menschen kann es gern schlecht gehen, Hauptsache es geht allen gleich. Motiv: niemandem darf es besser gehen als ihnen selbst.

Pseudolinke wiederum sind eigentlich Neoliberale, welche zwar die Sprachwahl und das Verhalten von Linken zeigen, dabei aber in Wirklichkeit nur kapitalistische Interessen vertreten. Motiv: Vertretung (groß-)kapitalistischer Interessen, Gewinnsucht, Marktnotwendigkeiten.

Dass Linksextremisten darauf scharf sind, dass es niemandem besser geht, als ihnen selbst, traf ja allenfalls auf die SED-Cique zu. Die ist aber aus und vorbei.

Pseudolinke wiederum sind eigentlich Neoliberale Deshalb nennt man sie auch Neoliberale und nicht anders.

Aktueller ist wohl noch:

Aus Sicht eines Linksextremisten sieht ein gewöhnlicher Linker tatsächlich wie ein Rechtsextremer aus. Das ist ein interessantes Phänomen, was nicht nur der Elsässer bemerkt hat, sondern welches man auch hier bei Allmy sehr schön beobachten kann, wenn mal wieder vorschnell die Nazikeule rausgeholt wird.

(Linke laden aber in der Regel keine rechtsradikalen als Redner ein)


Dann sind es keine echten Linken, jedenfalls nicht im Sinne der Definition. Allenfalls irgendwelche Pseudolinken. Zwei dieser linken Kernmerkmale, Vielfalt und Gleichberechtigung, sind übrigens die größte Schwäche linker Politik gegenüber den Rechten, welche sich über Verbote sowie Aus- und Abgrenzung definieren.

Russia Today - Deutsch - Propaganda oder gute Alternative? (Seite 3) (Beitrag von KillingTime)
Also doch eher wie Else meint.

@eckhart

Stalkst du mich?

ordoxeno schrieb:Stimmt, Fanatismus/Extremismus, egal in welche politische Richtung, ist ziemlich bekloppt

Lassen wir eben die Richtungen weg.
Wikipedia: Extremismus der Mitte

@KillingTime
Gut NPD ist tatsächlich extrem, hätte ich sie nicht erwähnen sollen.

AfD war anfangs eig nicht rechts, nur die Rechten haben die Partei dann übernommen, das ist das Problem. Mich interessierts was aus denen noch wird. Bei uns in Österreich ist FPÖ die rechte Partei. Und in meiner Heimat Serbien sind es mehrere rechte Parteien die ich nicht unbedingt erwähnen muss.

KillingTime schrieb:Stalkst du mich?

KillingTime schrieb:Doch, das tut es.

Nicht unbedingt.

KillingTime schrieb:Echte Linke stehen für mich vor Allem für diese Werte: Gleichberechtigung und Chancengleichheit. Mögliches Motiv: der Traum von der besseren Welt (Idealismus).

Linksextreme stehen für: Gleichstellung/Gleichschaltung, also praktisch das Erzwingen linker Werte. Sie bauen nicht auf Freiwilligkeit und Einsicht, so wie echte Linke, sondern sie setzen diese Motive gewaltsam durch, wobei Unterschiede im kleinsten gemeinsamen Nenner nivelliert werden, was bedeutet: den Menschen kann es gern schlecht gehen, Hauptsache es geht allen gleich. Motiv: niemandem darf es besser gehen als ihnen selbst.

Pseudolinke wiederum sind eigentlich Neoliberale, welche zwar die Sprachwahl und das Verhalten von Linken zeigen, dabei aber in Wirklichkeit nur kapitalistische Interessen vertreten. Motiv: Vertretung (groß-)kapitalistischer Interessen, Gewinnsucht, Marktnotwendigkeiten.

Ok...Ob ich dem zustimme, sei mal dahingestellt aber zumindest kann ich jetzt in Zukunft unter Umständen deinen Ausführungen folgen.