Vorratsdatenspeicherung
02.03.2010 um 15:05Mal wieder ein sinnvolles und gerechtes Urteil :) Ein Hoch auf Justitia :)
Kc schrieb am 02.03.2010:Absolut richtiges Urteil!Wie sich alle freuen das die Vorratsdatenspeicherung gekippt wurde. :D
Zwar ist es richtig, dass Strafverfolgungsbehörden mit der technischen Entwicklung Schritt halten müssen, denn vor allem die Verbrecher, die im größeren Stil arbeiten oder terroristische Absichten haben, haben ebenfalls aufgerüstet.
Nebenbei bemerkt finde ich es recht ironisch, dass beispielsweise Al-Kaida- und Taliban-Anhänger ,,den Westen" vernichten und eine ,,Ur-Islamische Gesellschaft" wieder aufbauen wollen und sich dazu neuester Technik bedienen.
Aber worauf ich hinaus will:
Es ist der falsche Weg, Terrorismus und Verbrechen dadurch zu bekämpfen, dass wir immer mehr und mehr von unserer Freiheit, unserem Rechtsstaat und unseren weiteren, elementarsten Grundsätzen opfern, nur um ,,den Terrorismus" zu bekämpfen!
Wir dürfen nicht jeden Menschen in diesem Land unter Generalverdacht stellen.
Denn wenn wir dies tun, unsere elementarsten Überzeugungen von Freiheit, von Rechtsstaatlichkeit und Selbstbestimmung einfach über Bord werfen, DANN gewinnen Verbrechen und Terrorismus tatsächlich!
Nach Massaker: Ruf nach Vorratsdatenspeicherunghttp://www.zeit.de/news-072011/25/SPERRFRIST-iptc-bdt-20110725-13-31602234xml
Berlin (dpa) - Die Attentate in Norwegen mit mehr als 90 Toten beleben in Deutschland die Debatte um die innere Sicherheit.
Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Hans-Peter Uhl, nahm den Bombenanschlag in Oslo und das Massaker unter den Teilnehmern eines Jugendcamps auf der Insel Utøya zum Anlass, seine Forderung nach Einführung der Vorratsdatenspeicherung zu erneuern. «Wir brauchen die Vorratsdatenspeicherung», sagte der CSU-Politiker der «Passauer Neuen Presse» (Montag). «Im Vorfeld muss die Überwachung von Internetverkehr und Telefongesprächen möglich sein. Nur wenn die Ermittler die Kommunikation bei der Planung von Anschlägen verfolgen können, können sie solche Taten vereiteln und Menschen schützen.»
Das Bundesverfassungsgericht hatte die alte Regelung zur Vorratsdatenspeicherung im März 2010 gekippt. Nach ihr wurden Daten von Telefon- und Internetverbindungen sechs Monate lang zur Kriminalitätsbekämpfung gespeichert. Seitdem streitet die Koalition über eine Neuregelung. Zuständig dafür ist Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP). Das von ihr vorgeschlagene Verfahren, bei dem Daten grundsätzlich nur bei einem konkreten Anfangsverdacht gesichert werden sollen (Quick Freeze), hält die Union für völlig unzureichend.
Uhl forderte die FDP auf, ihren Widerstand aufzugeben: «Alle Sicherheitsexperten sind dieser Meinung, mit Ausnahme der Bundesjustizministerin», kritisierte er. Er räumte allerdings ein, dass man eine Tat wie in Norwegen in einer freiheitlichen Gesellschaft nicht völlig ausschließen könne: «Wenn solch ein Terrorist erst einmal unterwegs ist, hat der Staat verloren. Solche Anschläge müssen im Vorfeld vereitelt werden.»
Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Bernhard Witthaut, forderte, eine Datei auffälliger Personen einzurichten. «Wir müssen alles tun, um mitzubekommen, wenn jemand mit solchen kruden Gedanken auffällt. Da wäre eine Datei hilfreich», sagte er der Tageszeitung «Die Welt» (Montag). Witthaut warnte: «Ein gleich gelagertes Attentat kann jederzeit auch bei uns geschehen. Man kann in die Köpfe solcher Täter nicht hineinschauen.» Davor könne man sich nicht vollkommen schützen. «Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. Wir sollten hier keine Illusionen wecken», sagte der GdP-Vorsitzende.