Was man aus unter 3M unter mental-körperlicher Anspannung oder ohne diese kann oder könnte ist etwas anderes als wie es am Ende trainiert wird.
Meines Wissens nach, ohne selbst so trainiert worden zu sein, schießt man bei akuter Gefahr auf die größere Trefferfläche - den Torso. Gerade bewaffnete Angreifer können selbst bei getroffenen Gliedmaßen theoretisch weiter gegen dich wirken.
Will sagen (ohne auf den Fall bezogen), wer abstrakt aus nächster Nähe, Dynamik und Anspannung Stunts wie Gliedmassentreffer wagt ist bei bewaffneten Angreifern schnell auch selbst getroffen oder tot.
Ich will einfach sagen, manche stellen sich das ggf einfacher vor, als es ist. Ferner ist fraglich ob überhaupt trainiert wird aktiv auf Gliedmaßen zu feuern bzw ob Gründe dagegen vermittelt werden.
Aber ganz ehrlich? Wieso begeht man hier Rätselraten? Kurze Googlerecherche fordert Links wie den hier zutage:
https://polizistmensch.de/2016/10/warum-hat-der-polizist-dem-taeter-nicht-in-die-beine-geschossen/ (Archiv-Version vom 06.08.2020)Zwar aus DE, aber vom Polizeiausbilder selbst und scheinbar von der Argumentation her universell. Als Laie ggf. befremdlich, von der Argumentation her oder unter Berücksichtigung dieser aber nachvollziehbar.
Am Ende wird man klären müssen ob Fehler begangen wurden oder nicht. Mein erster Impuls war Emotionalität und dass es fast willkürlich wirkte, rein auf dem Video basierend. Aber man ist nicht Teil der Lage, vor Ort, mittendrin, unter Anspannung. Das ist nicht automatisch rechtfertigend aber erklärend gemeint, weil sich das auf Reaktionen auswirkt. Ferner gibt es Videos (aus den USA, von Bodycams) wo in Sekunden unverhofft auch aus Autos auf Polizisten geschossen wird. Unter 3 oder 5 Meter. Gerade wenn die mahnender Teil des Polizeitrainings werden ein "Aha-Effekt".
Wenn man die sieht, erkennt man dann vielleicht wieso einfach ggf. der Finger am Abzug bereit ist und zuckt.
Ich glaube, vergleichbar zu anderen Usern hier, dass das dort so bleiben wird solange Waffen relativ verbreitet sein werden.
Mit DE ist das nicht gut vergleichbar und wir können immerhin froh sein, dass unsere berechtigte und auch rechtswidrige Polizeigewalt im Schnitt eine andere ist. Das macht (hier) gerade rechtswidrige nicht "besser"
Aber man kann auch einen Trost daraus ziehen, dass wir hier keine amerikanischen Verhältnisse haben.
Ich will am Ende Beintreffer (die auch tödlich enden können) nicht negieren. Als Laie oder abstrakt zumindest nicht.
Theoretisch ist vieles möglich, ob aus Distanz oder nächster Nähe. Fraglich ist aber ob man beim Einsatz der Waffe oder unter Vermutung der Gefahr des eigenen Lebens dann auch das Risiko wagt oder sich für die größere Trefferfläche entscheidet.
Und das in sekundenschnelle.