Lemniskate schrieb:Es geht hier bei dem verschleierungsverbot ausschließlich um den islam.
Eigentlich nicht. Das ist der Fehler den die beiden rivalisierenden Gruppen machen. Viele die ein Verbot fordern, wollen dem Islam eines auswischen. Tun sie aber nicht.
Viele die dagegen argumentieren, sehen damit Religionsfreiheit und den Islam im Visier. Ist er aber nicht. Ich halte es sogar für kontraproduktiv und einen Bärendienst, wenn man dem Islam unterstellt, die Burka muss erlaubt sein wegen der Religionsfreiheit.
Die Burka ist nicht Islam, sie ist bestenfalls Islamismus. Und würde man nun die Burka mit Religionsfreiheit in Verbindung bringen, unterstellt man, dass der Islam nicht modern, gleichberechtigt für alle, auslebbar ist.
So wie es bei uns viele Muslime schaffen.
Lemniskate schrieb:In der öffentlichkeit, in der bank in einkaufsgeschäften in der u-bahn im flughafen...usw, ist das vermummen/verschleiern des gesichts untersagt.
punkt.
So ungefähr ist da bei uns in Österreich versucht worden zu argumentieren, von der SPÖ. Die ÖVP argumentierte stärker mit der Burka.
Witzig, 2 Parteien beschließen etwas und jeder verkauft es dann anders. Natürlich soll das "Neutralitätsgebot" und weitere Beschlüsse wie die Vollverschleierung zu verbieten, lediglich islamistische Auswüchse bekämpfen.
Und natürlich den Wähler nicht vergraulen.
Lemniskate schrieb:Für mich ist das ganz klar eine bevormundung aller frauen, per gesetz.
Naja also in Anbetracht der Tatsache, dass wir da wirklich von einer extrem kleinen Gruppe von Frauen sprechen, ist das wohl nur eine symbolische, theoretische Bevormundung.
Da finden wir sicher viele Dinge im Alltag wo man sich rein theoretisch bevormundet fühlt, weil etwas verboten ist, was einem sowieso gar nicht betrifft.
Was nun die Frauen angeht die es tatsächlich betrifft, bin ich mir nicht sicher, ob man die Argumentation so noch fahren kann. Man kann zwar die Ironie feststellen, dass eine Bevormundung mit einer Bevormundung bekämpft werden soll, aber da wars dann auch schon.