@ahri Von "allen Migranten" habe ich nie geschrieben. Es gibt keine Meinung für "alle Migranten". Aber nun ja, es wird auch gesagt "Die Deutschen", obwohl es immer ein Teil der Deutschen betrifft. Gibt auch einen Thread auf Allmy:"Sind die Deutschen ausländerfeindlich?". Es gibt in D eine migrantische community, die ähnlich denkt und fühlt. Ähnliche oder gleiche Interessenlagen haben. Wenn ein Migrant nen anderen trifft, versteht man sich desöfteren. Außerdem sind die Erfahrungswerte oft die gleichen, zum Beispiel, wenn es um Rassismus und Fremdenfeindlichkeit geht. Oder das Leben in der Fremde. Und spezielle Interessenlagen kristallieren sich dann noch in den einzelnen communitys heraus. Weil Schwarze vielleicht doch noch andere Probleme haben als Weiße. Weil muslimische vielleicht andere Probleme haben als Christen. Also wenn ich jetzt in der migrantischen community groß geworden bin, dann kenne ich so grob und übergeordnet "meine Pappenheimer". Aber du kannst auch einfach in einem migrantisch geprägten Viertel gewohnt haben jahrzehntelang,oder dort Sozialarbeiter sein, um die Menschen oder einen Teil davon, einfach zu kennen. Es gibt keine Allgemeingültigkeit, keine Gewähr. Das ist als würdest du in Jordanien leben und hättest da ein paar Deutsche gefunden oder andere Ausländer. Euch verbindet die Fremde, das zurechtkommen in der neuen Kultur etc. Frauen mit Vollverschleierung sind in der Regel noch Migrantinnen. Du musst auch verstehen, dass, wenn man ein Leben gewöhnt ist, dass auch irgendwo nachhängt. Du selbst steckst so tief drin in dem "german way of life", dass du dir kaum ein anderes Leben vorstellen kannst.
Du kannst dir nicht vorstellen was Armut und Gewalt in einem Land wie Jordanien so wirklich bedeutet. Du kannst dir Folter nicht vorstellen.Ich vielleicht auch nicht, aber ich höre den Leuten zu und versuche sie zu verstehen. Wenn ein Mensch aus Jordanien einreist, und eine Polizei gewohnt ist die foltert, was denkt diese Person dann über die hiesige Polizei? Das fragst du dich wohl gar nicht, weil du denkst, die deutsche Polizei ist selbstverständlich.Du kannst nicht einfach über die Silvesternacht in Köln nachdenken, ohne ein bisschen mehr Hintergrund. Täterklientel aus Nordafrika? Dann hat die Gesellschaft ein Problem. Weil Nordafrika in Bezug auf Lebensverhältnisse hardcore ist. Wir in Deutschland haben im Prinzip nix, um nur annähernd auf solch ein Täterklientel zu reagieren. So wirkliche "Härte", wie es in Nordafrika üblich ist, kennen wir schlicht nicht.
Für Frauen mit ultrakonservativen Ansichten aus anderen Ländern bist du schon quasi Müll, weil du (du bist ne Frau, oder?) mit mir schreibst. Ich bin ein fremder Mann für dich, und du schreibst auch noch mit mehreren fremden Männern auf Allmy. Du bist wertlos, unehrenhaft. Deutschland verspricht Demokratie und Religionsfreiheit. Manche Menschen wissen nicht genau, was das ist, also probieren sie es halt aus. In Afghanistan gibt es sowas nicht. Also mal kucken in Deutschland.
ahri schrieb:Das ist ebenfalls ein wesentlicher Aspekt der Integration, nicht nur dass hier akzeptiert wird, was andere Kulturen mit sich bringen, sondern ebenfalls dass Menschen, die hier her kommen, bereit sind Regeln und Gesetze zu akzeptieren, die hier herrschen.
Und ich spreche hier keinesfalls davon, dass Frauen diskriminiert oder aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden sollten, die Burka tragen. Aber auch diese müssen sich an gewisse Vorschriften hier halten. Auch ein Deutscher hat hier keine Narrenfreiheit
Genau. Wenn eine Gesellschaft ihnen das vermittelt, wo ist das Problem? Manche machen sich vielleicht Hoffnungen auf mehr, aber es gibt kaum ein "mehr".
ahri schrieb:Wieso maßt du dir an zu wissen wie alle Migranten denken?
Ich kann dir echt nicht sagen, was der einzelne Inder denkt. Ich kann dir aber schon grob sagen, was allgemein in der Gemeinde der Ausländer und ihrer Kinder so anliegt oder anliegen könnte. Wenn du einen Ausländer nach seiner Meinung über Deutsche fragst, und dann den nächsten, und der antwortet ähnliche wie der erste und viele andere, dann haste irgendwann ein grobes Bild davon, was anscheinend viele denken. Verstehst du? Irgendwann ist das Bild halbwegs komplett
ahri schrieb:Großartig, nun hast du ein Beispiel gebracht, das natürlich für alle restlichen Frauen mit Vollverschleierung steht.
Natürlich gibt es Frauen, die trotz Vollverschleierung komplett an der Gesellschaft teilhaben möchten, ohne Einschränkungen aufgrund ihrer Verschleierung. Doch wie schon gesagt, wie viele sind das? Denn nicht die Vollverschleierung stellt hier das Problem dar, sondern die Einstellung dahinter - wie ich nun auch schon mehrfach geschrieben habe.
Womit du ja auch recht hast mit deinem letzten Satz. Nur das davor verstehe ich von dir nicht ganz. Warum für alle? Frauen mit Vollverschleierung, die in D Abitur machen und studieren, haben sicher das Bedürfnis mehr daraus zu machen. Und die Gesellschaft muss antworten, was geht und was nicht geht.Was soll die Frage sein "wie viele sind das". Das kannst du immer fragen und dann gleich alles sein lassen, wenn die Zahl vermeintlich klein ist.