ribster schrieb:Ein Bullshit Artikel der Israels Kolonialismus in den Palästinensergebiete beschönigen will Toll!.
Wem vertraue ich da mehr meiner Quelle der Stiftung Wissenschaft und Politik des deutschen Instituts oder einem Cicero Artikel ein Magazin vom rechten Rand. Sehr schwierig.
Unabhängig davon wo du Cicero politisch verortest stehen in dem Artikel Fakten, die als Erläuterung dienen sollten und gar nichts beschönigen, mit Vertrauen hat das doch nichts zu tun.
Ein Artikel, der lediglich zeigt, dass es sich nicht so einfach darstellt wie Du es verkaufen willst.
"Rechter Rand" wird einer liberalkonservativen Zeitung auch nicht gerecht. Aber Du argumentierst auch nicht in der Sache, sondern willst diffamieren. Die SWP hat schon immer eine sehr proarabische bzw. -palästinensische Haltung an den Tag gelegt und auf ihre Nähe zum Staat zu verweisen ist auch kein Argument. Bloss weil da "Wissenschaft" drauf steht, ist nicht "Neutralität" drin.
Das Argument, wonach die Siedlungen in Judäa und Samaria illegal seien, basiert auf dem 49. Artikel der Vierten Genfer Konvention, die nach dem Zweiten Weltkrieg und der Nazibesetzung europäischer Staaten 1949 in Kraft getreten ist. Danach ist die gewaltsame Transferierung einer Zivilbevölkerung in andere Staaten verboten.
Eine solche fand aber in der Westbank nie statt. Auch hat Israel keine Gebiete eines anerkannten, souveränen Staates besetzt. Jordanien, von dem Israel diese Gebiete im Sechstagekrieg (der von den arabischen Staaten provoziert wurde) übernahm, konnte dort nie seine Souveränität geltend machen, weil Jordaniens Besetzung dieser Gebiete ungesetzlich war und von keinem Staat der Welt außer von England und Pakistan anerkannt wurde.
Es handelt sich also bei diesen Gebieten nicht um „occupied territories“, und der Bau von Siedlungen dort widerspricht nicht dem internationalen Recht. Der mit vielen bedrückenden Assoziationen verbundene Ausdruck „occupation“ oder „Besetzung“, wonach die Westbank „gestohlenes“ Land ist, muss demnach bei politischen Diskussionen gestrichen werden.
Das heißt natürlich nicht, dass bei einer Friedenseinigung im Nahen Osten das Land nicht wieder geteilt wird. Doch die moralische und rechtliche Grundlage für die Friedensverhandlungen müssen klar definiert werden: Es handelt sich sicher nicht um illegal besetzte, sondern um umstrittene Gebiete, auf welche zwei Völker Anspruch erheben und deren Zukunft im Rahmen eines Friedensvertrages festgelegt werden muss.
ribster schrieb:Etwas das ich illegal besetze muss ich nicht erst durch Verhandlungen wieder zurückgeben sondern darf ich erst gar nicht besetzen.
Deine Selbstgerechtigkeit überspielt Dein Unwissen nicht und sie ändert auch nichts an der realpolitische Lage vor Ort, die einen israelischen Abzug überhaupt ermöglichen würde.
Israel hat den Gazastreifen und das sog. Westjordanland 1967 in einem Präventivkrieg von Jordanien und Ägypten erobert, die dort seit 1948 selbst Besatzer waren. Der Sechs-Tage-Krieg war völkerrechtlich vollkommen legitim und auch Eroberungen im Zuge eines Präventiv- oder Verteidigungskriegs stehen im Einklang mit dem Völkerrecht. Einen Palästinenserstaat gab es dort nicht und die Palästinenser haben auch keinen völkerrechtlichen Anspruch darauf, da sie nie Souveränität über das Land hatten und der Besitzanspruch umstritten ist. Der letzte völkerrechtlich legitime Souverän war schließlich die Mandatsmacht Großbritannien.
Schon 1967 hat Israel eine vollständige Rückgabe der eroberten Gebiete im Austausch für Anerkennung und Frieden angeboten, was von den Arabern abgelehnt wurde ("Drei Nein von Khartoum"). In den Jahrzehnten darauf waren die Palästinenser nicht am Aufbau eines Staates interessiert, sondern haben die israelische Gesellschaft mit Anschlägen terrorisiert. Es gab auf Palästinenserseite also überhaupt keine Kraft, der man die Gebiete hätte übertragen können.
Die Hoffnung hatte man dann mit der Etablierung der Palästinensischen Autonomiebehörde, aber Arafat hat ja schon früh klargemacht, was sein eigentliches Anliegen ist. Hoffentlich ist die Quelle nicht zu "rechts":
https://www.washingtonpost.com/archive/opinions/1994/05/26/arafats-loose-lips/ffd735a8-fe5f-4172-87fa-a77b4261c820/Die PA war von Anfang an kein Versuch, einen palästinensischen Staat neben Israel zu schaffen, sondern ein Strategiewechsel, um das Langzeitziel einer Ersetzung Israels auf anderem Wege zu erreichen. Camp David II ließ Arafat dann folgerichtig auch Plätzen, obwohl Clinton die Israelis zu massiven Zugeständnisse gebracht hat. Stattdessen hat er mit der Hamas zusammen die II. Intifada geplant und ausgelöst.
Es gibt auch keine "völkerrechtlich anerkannten Grenzen von 1967". Das sind die Waffenstillstandslinien von 1949. Und in der UN-Resolution ist explizit die Rede davon, dass es Bedingungen für einen israelischen Abzug gibt, die bis heute nicht erfüllt sind, und es wird auch nur von "Gebieten" gesprochen, aus denen sich die Israelis zurückziehen sollen. Den amerikanischen Verfassern der Resolution war das Problem der mangelnden Tiefe Israels nämlich bewusst, weswegen sie bewusst auf den Zusatz "den" verzichteten.
ribster schrieb:Wie freundlich das Israel illegal besetzes Gebiet zurückgegeben hat
Ja, allerdings ist das sehr freundlich, freut mich, dass sogar Du das erkennst.
:)Politisch klug war es im Rückblick aber nicht. Die Hoffnung, den Gazastreifen damit befrieden zu können und einen großen Schritt Richtung Entkoppelung von den Palästinensern zu gehen, hat sich völlig an der Realität des seitdem intensivierten Raketenterrors der Hamas und deren Putsch gegen die PA blamiert. Das wird Israel nicht nochmal passieren und das ist auch gut so. Und man wird seine Position gegenüber den Palästinensern auch nicht schwächen, weil das naive Amis und Europäer so wollen.
So funktioniert Politik nicht und schon gar nicht gegenüber Leuten, die einem ohne mit der Wimper zu zocken umbringen würden, wenn sie nur könnten.
Wenn ihr Amis euch gern bückt, macht das doch vor China oder Russland.
ribster schrieb:Tausenden an Palästinensern die ihr Zuhause verlieren durch Illegale Siedlungen in ihren gebieten sind ja nicht so wichtig
Das ist nicht richtig, es gibt Entschädigungen und das Recht, Besiedlungen die auf privatem Grund stattfinden, vor Gericht per Klage zu widersprechen.
ribster schrieb:Und dann selbe gibt es auf israelischer Seite wo sich israelis hinstellen und vor laufender Kamera Tod den arabern rufen ist aber nicht so schlimm ne ?
Der Unterschied ist aber, dass sowas in Israel nicht zur Staatsdoktrin gehört und Angriffe auf Araber in Israel verfolgt und bestraft werden, und nicht etwa lebenslang belohnt wie unter der PA. Es gibt auf israelischer Seite Extremisten, die Gesellschaft wird aber nicht vom Extremismus bestimmt, und das ist ein Unterschied ums Ganze. Das Zehntausende Israelis den Tod von Palästinensern in öffentlichen Jubelfeiern begrüßen, gab und gibt es nicht. Jüdische Extremisten sind in Israel marginalisiert, ihre Taten stoßen auf Ablehnung. In den Palästinensergebieten ist Hass auf Juden stark ausgeprägt, Konflikte untereinander werden seit jeher mit Waffengewalt ausgetragen, was die Gesellschaft und ihr Verhältnis zur Gewalt prägt, Kinder werden von kleinauf zu Terror und Judenhass erzogen, die Verherrlichung von Märtyrern und damit Tod und Opferbreitschaft ist allgegenwärtig und die monetäre Vergütung für Terrorattacken macht das ganze auch noch lukrativ. Was in Israel der Rand ist, ist in "Palästina" der Kern der Gesellschaft.
Warum denkst du dass das von Goldstein angerichtete Massaker nicht so schlimm wäre, meinst du für mich persönlich? Wie kommst du darauf, habe ich hier irgendwo israelische Extremisten und ihre Taten in Schutz genommen?
Die Tat von Goldstein wurde aufs Schärfste von der israelischen Regierung als verabscheuungswürdiges Verbrechen verurteilt, sie verweigerte seine Bestattung auf dem Friedhof in Hebron, später wurde sein Grab vom israelischen Militär eingeebnet um zu verhindern dass er weiterhin als Wallfahrtsort dient.
In an address to the Knesset, Rabin, addressing not just Goldstein and his legacy but also other militant settlers, stated: You are not part of the community of Israel ... You are not part of the national democratic camp which we all belong to in this house, and many of the people despise you. You are not partners in the Zionist enterprise. You are a foreign implant. You are an errant weed. Sensible Judaism spits you out. You placed yourself outside the wall of Jewish law ... We say to this horrible man and those like him: you are a shame on Zionism and an embarrassment to Judaism." The Israeli government condemned the massacre, and responded by arresting followers of Meir Kahane, forbidding certain settlers from entering Arab towns, and demanding that those settlers turn in their army-issued rifles, though rejecting a PLO demand that settlers be disarmed and that an international force be created to protect Palestinians.[10] Goldstein was immediately "denounced with shocked horror even by the mainstream Orthodox",[28] and many in Israel classified Goldstein as insane.[29]Das stand in deinem verlinkten Wikiartikel, warum also behauptest du, das wäre 'nicht so schlimm'?
ribster schrieb:Das Waffen nirgendwo auf der Welt für weniger Gewalt gesorgt haben besonders nicht in Gebieten wo so oder so schon Gewalt herrscht und am Ende das ganze nur in einer gewaltspirale endet.
Das stimmt nicht, Waffen haben auch schon Kriege beendet. Dass Israel in seiner Selbstverteidigung keine Kompromisse macht und sich militärisch verteidigt ist doch völlig legitim und notwendig! Die Amerikaner sollten deiner Logik nach dann aber schleunigst ihre Waffenlieferungen an die Ukraine einstellen. Das beschleunigt nur die "Gewaltspirale" zwischen Russland und der Ukraine.
ribster schrieb:Extremisten töten ja nicht nur mit Waffen sondern machen es eben so wie manche der illegalen Siedler und verunreinigen die einzigen frischwasserbrunnen der palästinenser
Klar, der jüdische Brunnenvergifter darf nicht fehlen. Bist Du zufällig Ilhan Omar Wähler?