Es ist vollkommen irrelevant was du dir vorstellen kannst, @SilentCry. Der Gazastreifen hat die Infrastruktur dafür, die Hamas hat das Geld dafür, die volle Kontrolle über das Gebiet und genügend Personal um so eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Außerdem spricht der Bericht nicht von 120.000 Teilnehmern an der militärischen Ausbildung (daran nahmen im letzten Jahr 25.000 teil), sondern von einem Gesamtvolumen der Camps, die auch "Koran-Unterricht, Sport und technischen Aktivitäten, Spielen und Unterhaltung" anboten.
Und was MEMRI betrifft, ist es ein klassischer Übersetzungsdienst. Kann man ihm keine Fehlinterpretationen nachweisen, flickt man ihnen eben ideologisch am Zeug. Da wird dann gemosert, es werden nur die radikalen Stimmen übersetzt, um ein "eisneitiges Bild" zu zeichnen. Erstens ist das sachlich falsch, schliesslich übersetzen die auch regelmäßig liberale oder zumindest relapolitisch halbwegs vernünftige Stimmen. Zweitens verdrängt das die Realität, das der Einfluss antisemitischer und erzreaktionärer Strömungen in den beobachteten Staaten sehr groß ist - im Gazastreifen gibt es auch gar keinen gesellschaftlich relevanten Gegenpol. Eine Überprüfung der angegeben Originalquellen steht dir natürlich jederzeit frei.
RayWonders schrieb:Was bringt es denn wenn sich eine Agentur zur Aufgabe macht zu berichten über den Feind und dabei lügt und übertreibt?
Ist dir eigentlich auch der Gedanke gekommen, das die Veranstalter der Camps die Zahlen übertreiben? Und wo ist der Beweis das MEMRI gelogen hat und bewusst übertreibt? Hast du die Originalquelle herangezogen? Und warum ziehst du nur MEMRI ehran, wo in dem Artikel auch die Hamas und (Presse-) Agenturen als Quellen angegeben werden?
RayWonders schrieb:Aber wieso sollte auch jmd.der für die jüdische Allgemeine schreibt eine Annäherung anstreben wollen?
Echt schlimm, die Juden stiften nicht nur Unruhe, sondern haben auch noch eigene Zeitungen.
Deinen antisemitischen Schmonzes kannst du dir sparen. Mehr ist die Schlussfolgerung, man wolle keine Annäherung, weil man eine jüdische Zeitung betreibt oder für sie schreibt, nicht. Wobei man bei einer islamischen Zeitung wohl wieder in Jubel über die Dialogbereitschaft der Friedensreligion ausgebrochen wäre.
;)Und jammer mir nicht die Ohren mit "Antisemitismuskeule" voll, Kartoffelotto.
RayWonders schrieb:Das ist in meinen Augen nicht förderlich für eine Annäherung von Menschen mit unterschiedlichen Glaubensgrundsätzen.
Das Problem ist der Antisemitismus, nicht das über ihn berichtet wird. Aber ohne die Berichterstattung würden die Phrasen über "die Annäherung von Menschen mit unterschiedlichen Glaubenssätzen", woran "jmd. der für die jüdische Allgemeine schreibt" aktiv Sabotage betreibt, auch besser ziehen.