SouthBalkan schrieb:Israel würde es heute ohne seine militärische Übermacht mit 100%iger Sicherheit nicht mehr geben und Israel muss und wird die militärische Übermacht auch in Zukunft inne haben.
Nur nützt die auch nicht viel, wenn ich dem Gegner quasi die Tore öffne: "Für Israel geht es um das Land - aber vor allem auch um die Sicherheit, erklärt Uzi Dayan. Der Ex-General der israelischen Armee hat in den letzten Wochen sehr oft auf diesem Felsvorsprung gestanden, gleich unterhalb der Radaranlagen einer israelischen Militärbasis, um Journalisten und internationalen Besuchern die Sicherheitsbedürfnisse Israels zu erklären.
Dayan spricht von der strategischen Bedeutung des Jordantals, in dessen Mitte die israelisch-jordanische Grenze verläuft. "Das Jordantal ist Israels Sicherheitsgürtel, basierend auf den natürlichen Barrieren wie dem Fluss Jordan und den Bergen, auf denen wir hier stehen", sagt er und schaut auf das Jordantal hinunter, das friedlich und leicht vernebelt in der Morgensonne liegt. Auf der gegenüberliegenden Seite sind die Umrisse der jordanischen Bergkette zu sehen. "Das Risiko ist zu groß, dass das Westjordanland schon bald wie Gaza unter der Hamas aussehen wird oder dass womöglich die Iraker eines Tages hier durchmarschieren", beschreibt Dayan diverse Schreckensszenarien.
Einen Kompromiss in Sachen Sicherheit lehnt auch Israels Premierminister Benjamin Netanjahu strikt ab. Er will im Falle einer Vereinbarung noch für mehrere Jahre eine Militärpräsenz in dem Gebiet erhalten, um die östliche Grenze nach Jordanien zu sichern. Noch sind die genauen Parameter nicht veröffentlicht, doch schon jetzt wird darüber diskutiert. Die amerikanische Zusicherung, den Grenzverlauf mit neuen Technologien und Frühwarnstationen einzurichten, ist für die Israelis nicht genug. Doch eine Militärpräsenz auf unbestimmte Zeit lehnen die Palästinenser ab.
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"Wir haben das ja schon mehrfach gesehen: Wenn es ernst wird, sind die internationalen Truppen weg", sagt Uzi Dayan und meint damit den Abzug der österreichischen Blauhelme aus dem Golan im vergangenen Sommer. (...) "Die strategische Wichtigkeit des Jordantals liegt in der unüberwindbaren Bergkette um das Tal im Westen. Ohne diese natürliche Barriere wäre Tel Aviv nicht von einem muslimischen Gebiet getrennt, das dann bis nach Kabul in Afghanistan reicht."" (dw.com)