Politik
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Israel - wohin führt der Weg?

46.661 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krieg, Kinder, Israel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Israel - wohin führt der Weg?

23.07.2014 um 22:31
Zitat von kofikofi schrieb:Wenn die Hamas keinen Waffenstillstand eingehen will, ist es wohl oder Übel gerechtfertigt.
Also ist die Reaktion mit Kriegsmaterial wohl doch die ultimative Lösung zum Frieden,ich habs geahnt.


melden

Israel - wohin führt der Weg?

23.07.2014 um 22:34
@xXClubberXx

Ist die Hamas für dich ne Befreiungs oder Terrororganisation?

Ich will mal klarstellen: Aus meiner Sicht ist das ne Terrororganisation. Aber ich muss mich damit wohl abfinden, wenn einzelne sie als Befreiungsorganisation betrachten, deren bewaffneter "Kampf um Palästina" gerechtfertigt ist.

Aber tote Israelis sind nicht weniger wert oder gar menschenverachtend gesehen "legitimer" als palästinensische Opfer. Ich hoffe, du willst nicht darauf hinaus.


melden

Israel - wohin führt der Weg?

23.07.2014 um 22:35
@buddel
Zitat von buddelbuddel schrieb:aber gleichgültigkeit ist ok.
Is auch nich o.k aber immer noch besser als vor diesem Selbstverteidigungsrecht Israels immer wieder in die Knie zu gehen und jeden Scheiß damit zu entschuldigen.

Aber ich denke Gleichgültigkeit gegenüber Israel is ein gutes Mittel, den Hass auf Israel bei all den Bildern und Nachrichten nich den Sieg in einem selbst davontragen zu lassen. Von daher hast Du mir gerade weitergeholfen. Danke.

Gruß greenkeeper


melden

Israel - wohin führt der Weg?

23.07.2014 um 22:39
@greenkeeper

Also es ist ja sicher berechtigt die moralische Messlatte hochzulegen.

Aber niemand braucht einen Moralhype, wenn wir das zu 100% nur bei den Juden/Israelis anlegen.

Wenn du den Nahostkonflikt schon "Völkermord" nennst, was soll dann der Konflikt in Syrien sein?

Wenn du moralisch schon so scharfe Kritik an Israel übst, müsstest du dich quasi 30 Jahre vor der türkischen Botschaft aus Protest anketten. Die Opfer unter der Zivilbevölkerung der Kurden im Türken/Kurden Konflikt mit den Opfern in "Palästina" im Vergleich. Also ich schätze, dein moralischer Kompass gerät außer Funktion vor Überlastung.


melden

Israel - wohin führt der Weg?

23.07.2014 um 22:41
Deutsche Nachrichten sind genial.

Man sieht ein Video aus Gaza. Bewaffnete Männer besteigen einen Krankenwagen. "Diese Bilder sollen angeblich beweisen..." Wie angeblich? Man hats doch gerade gesehen.

Und wie sich die Medien auf das beschossene Krankenhaus gegenseitig einen runtergeholt haben. Aber aus irgendwelchen Gründen wird nicht gezeigt wie aus dem Krankenhaus geschossen wird.


Und dann wird einem im Internet erzählt das die Deutschen Medien von den Ju äh Zionisten unterwandert sind.


melden

Israel - wohin führt der Weg?

23.07.2014 um 22:47
@greenkeeper

Eine seriösere Quelle finde ich jetzt nicht, aber kannst dir trotzdem mal so durchlesen. Und vergleichen. Wenn du den moralischen Maßstab im Nahostkonflikt so derart hoch anlegst, dann müsstest theoretisch die Türken bis aufs äußerste hassen. Und ihnen doppelt und dreifach "Völkermord" vorwerfen.
Die türkischen Sicherheitskräfte erhielten Unterstützung von Spezialteams (özel tim) und Dorfschützern. Bis 1990 kämpften etwa 200.000 Soldaten, 70.000 Polizeibeamte, 25.000 kurdische Dorfschützer und 1.500 Anti-Terror-Spezialisten gegen 2.500 PKK-Rebellen.[15] In den 1990er Jahren erhöhte sich der Druck auf Dorfbewohner, Waffen zu akzeptieren. Im Falle der Weigerung drohte Vertreibung und/oder Zerstörung der Häuser. In den Landkreisen Şırnak, Eruh und Silopi wurden mit Ausnahme je eines von "Dorfschützern" bewohnten Dorfes alle Dörfer zerstört, der "Nationale Sicherheitsrat" der Türkei beschloss mehrere Male, ganze Regionen am Berg Ararat oder in der Provinz Elazığ umzusiedeln.[23] Die Stiftung für wirtschaftliche und soziale Studien der Türkei (TESEV) schätzte die Zahl der aus 14 Provinzen vertriebenen Menschen auf 950.000 bis 1,2 Millionen.[24]

Nach offiziellen Angaben starben bis Ende 1990 574 Angehörige der türkischen Streitkräfte, 1.068 Militante der PKK und 1.045 Zivilisten. Andere Quellen besagen, dass bei Gefechten und gezielten Angriffen der PKK 1.023 Angehörige der Sicherheitskräfte und Dorfschützer getötet wurden. Im gleichen Zeitraum wurden 910 Militante der PKK und als Folge der in dem Gebiet herrschenden Gewalt 906 Zivilisten getötet.[25]

Unter Berufung auf die oberste Polizeidirektion wurde an anderer Stelle die Zahl der zwischen dem 15. August 1984 und 30 Mai 1999 getöteten PKK Kämpfer mit 18.348 angegeben.[33] Dem stehen Zahlen für einen größeren Zeitraum gegenüber, die vom Generalstab, der Kommandantur der Gendarmerie und der obersten Polizeidirektion stammen sollen. Demnach wurden zwischen August 1984 und März 2009 6.520 Soldaten, Polizisten und Dorfschützer getötet. Im selben Zeitraum sollen 29.639 Militante "tot festgenommen" worden sein. Die Zahl der zivilen Opfer wurde mit 5.535 angegeben.[34]

Die PKK machte zu den Todesopfern des Krieges von 1984 bis 1999 folgende Angaben: 42.459 Tote auf Seiten des türkischen Staates (Soldaten, Polizisten, Dorfschützer, Kollaborateure etc.); 6.671 Tote auf Seiten der PKK. Hinzu kommen 9.000 bis 10.000 Zivilisten sowie etwa 2.000 Opfer bei Kämpfen unter kurdischen Organisationen im Irak.
In dieser Tabelle sind zivile Opfer nicht enthalten. Werden sie zu den offiziellen Zahlen hinzu gerechnet, wurden nach offizieller Zählung in 10 Jahren fast 37.000 (36.917) Menschen Opfer des bewaffneten Konflikts. Wenn zu den von Menschenrechtsorganisationen ermittelten Zahlen die "zivilen Opfer" der bekanntesten Verletzungen des Rechts auf Leben (1.165 extra-legale Hinrichtungen, 1.735 Morde von unerkannten Täter und 817 Fällen von "Verschwindenlassen") hinzu gerechnet werden, liegt die Summe unter 20.000 (20393) Todesopfer.

Hatte es bereits 1995 zwei mehrtägige Militärexpeditionen türkischer Landstreitkräfte in die UNO-Schutzzone für die Kurden im Irak gegeben, so sollte 1996 eine bis zu zwanzig Kilometer auf irakisches Gebiet reichende ständige Sicherheitszone entlang der fast 350 Kilometer langen Grenze eingerichtet werden. Nach Protesten aus mehreren arabischen Ländern und politischer Intervention wurde die Sicherheitszone als vorläufig deklariert. Innerhalb der Türkei konzentrierten sich die Kämpfe auf das Munzur-Gebirge in den Provinzen Tunceli und Erzincan, auf den Berg Cudi in der Provinz Şırnak, auf den Berg Tendürek in der Provinz Ağrı und auf den Berg Ararat im äußersten Osten der Türkei. Auch 1997 führte die türkische Armee mehrere Großoffensiven in denselben Regionen wie im Vorjahr durch.[15] Am 21. Juli 2006 meldete die Nachrichtenagentur ANF, dass die Türkei bis dahin 24 grenzüberschreitende Operationen durchgeführt hatte.

Missachtung des Rechts auf Leben[Bearbeiten]

Neben einer Zunahme an Gefechten unter den bewaffneten Parteien gab es immer mehr Opfer unter der zivilen Bevölkerung. Die Entvölkerung von Dörfern nach dem Motto "den See austrocknen, um an die Fische zu kommen"[44] erreichte 1994 einen Höhepunkt. Nach Angaben der türkischen Presse wurden in den 1990er Jahren 6.153 Siedlungen und 1.779 Dörfer zwangsgeräumt und 1.000.000 Menschen aus Sicherheitsgründen umgesiedelt.[45]

Ein bekanntes Ereignis mit zahlreichen Opfern unter der Zivilbevölkerung war der Luftangriff auf Koçağılı und Kuşkonar.

Neben den Spezialteams kamen auf türkischer Seite auch Gruppen zum Einsatz, die sich jenseits der Legalität aus Offizieren der Gendarmerie (JITEM) und Überläufern der PKK zusammensetzten und denen viele ungeklärte Morde zur Last gelegt wurden.[46] Daneben wurden viele Unterstützer der PKK (so genannte Patrioten; tr: yurtsever) durch Militante der türkischen Hizbullah ermordet.[47]

Die Menschenrechtsorganisationen der Türkei haben bei politischen Morden oft nach Todesschüsse bei Demonstrationen, Todesschüsse bei Missachtung von Stopp-Warnungen, Tote durch Landminen, sowie extra-legale Hinrichtungen und Morde unerkannter Täter unterschieden. Dabei waren die letzten beiden Kategorien die wichtigsten und bezogen sich auf Todesfälle beim Einsatz der Sicherheitskräfte (extra-legal) oder aber Todesschwadronen von JITEM/Überläufer oder Hizbullah (d.h. eine starke Vermutung auf die nicht erkannten/gefassten Täter). Die Menschenrechtsstiftung der Türkei ermittelte folgende Zahlen:[48]
Wikipedia: Türkisch-kurdischer Konflikt#Die Reaktion der Sicherheitskr.C3.A4fte


melden

Israel - wohin führt der Weg?

23.07.2014 um 22:53
@kofi
Zitat von kofikofi schrieb:Der Begriff "Völkermord" ist antiisraelische Polemik.
Der Begriff "Völkermord" is nun mal dass, was mir in den Sinn kommt wenn ich diese Bilder sehe und dazu die Reportagen lese. Wie den nun "Wiki" oder sonstwer definiert is mir dabei herzlichst egal. Ich will dass der Scheiß da aufhört.

Seit wieviel Tagen sind die Israelis nun in Gaza? Und trotzdem fliegen da noch Raketen in Richtung Israel. Die werden jetzt wahrscheinlich wohl vom Mossad abgefeuert oder wie soll ich das deuten? Die Israelis sind nich in der Lage innerhalb dieser Zeit alle Raketenstellungen in Gaza zu neutralisieren. Was für Dilettanten in meinen Augen.

Na zum Glück muss ich ja nich in Israel leben und bin auch kein Staatsbürger unter so einem Idioten von Regierungschef. Bin ich richtig stolz drauf. Diese Land wird mir gerade immer gleichgültiger.

Gruß greenkeeper


2x zitiertmelden

Israel - wohin führt der Weg?

23.07.2014 um 22:59
Ein sehr interessanter Artikel von gestern, der sich mit der (Nicht-)Reaktion der arabischen Welt auf Israels Einmarsch in Gaza befasst und die Hintergründe versucht aufzuzeigen. Ich zitier mal ein paar der Kernaussagen:
Zum ersten Mal führt Israel einen Krieg, den die arabische Welt unterstützt. Zum ersten Mal finden die großen Demonstrationen gegen einen israelischen Krieg nicht auf den Straßen der arabischen Welt statt, sondern in den Hauptstädten des Westens und in der Türkei
[...]
Israel hatte nie mehr Soldaten in den Gazastreifen geschickt als in den vergangenen Tagen. 75.000 Mann sind es bereits. Die drei mächtigsten arabischen Staaten – Ägypten, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate – schweigen aber und verhalten sich passiv. Ihr Verhalten hat einen Grund: Sie sehen in der Muslimbruderschaft den bedrohlichsten politischen Feind und wollen ihn auslöschen. Damit entsteht in der arabischen Welt eine neue Ordnung. Die wenigen noch funktionierenden Staaten arbeiten zunehmend mit Israel zusammen
[...]
Der aktuelle Gaza-Krieg aber zeigt, dass die Allianzen von gestern nicht mehr die Allianzen von heute sind.
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/naher-osten/bodenoffensive-in-gaza-warum-die-araber-israel-unterstuetzen-13057105.html


melden

Israel - wohin führt der Weg?

23.07.2014 um 23:00
@greenkeeper

Ich hab keine Definition über den Begriff "Völkermord" gebracht.

"Du willst das der scheiss da aufhört", wenn der "scheiss" schon seit Jahrzehnten abgeht sogar in anderen ähnlichen Konflikten. Entweder man sagt generell, das ist "scheisse" oder macht nicht auf pseudo Weltretter, wenn man nur auf Juden/Israelis los gehen will. Antijüdische/antiisraelische Polemik ist dermaßen unangebracht. Und eben echt leicht zu durchschauen, wenn der Hinweis auf ähnliche Konflikte nicht beachtet wird.

Nach deinem momentanen moralischen Bewertungsstand, wenn er alle für alle Konfliktparteien auf der Welt gelten würde, wäre kaum eine beteiligte Botschaft in Berlin mehr zu halten wegen anhaltendem schwerem Protest vor der Tür. Im Prinzip müsste dir die Türkei noch mehr sowas von "gleichgültig" sein für die Politik gegenüber Kurden. Gerade wenn sie rabiater gegen Kurden vorgehen und/oder vorgegangen sind.

Nur weil die Medien nicht berichten, heißt es ja nicht, den Konflikt gibt es nicht.


melden

Israel - wohin führt der Weg?

23.07.2014 um 23:11
@kofi
Antiderzeit für sehr jüdische/antiisraelische Polemik ist dermaßen unangebracht.
Ich habe auch keine antijüdische Polemik geäußert sondern antiisraelische. Und die halte ich im Gegensatz zu Dir DERZEIT nun mal für mehr als angebracht. Das was Israel gerade jetzt da in und über Gaza veranstaltet is in meinen Augen regierungsgesteuerter Amoklauf, nichts anderes, der am Ende uns alle noch ins Unglück stürzen kann. Sollte man vielleicht doch mal rechtzeitig darauf hinweisen, wie ich finde. :(

Gruß greenkeeper


melden

Israel - wohin führt der Weg?

23.07.2014 um 23:14
Zitat von greenkeepergreenkeeper schrieb:Der Begriff "Völkermord" is nun mal dass, was mir in den Sinn kommt wenn ich diese Bilder sehe und dazu die Reportagen lese. Wie den nun "Wiki" oder sonstwer definiert is mir dabei herzlichst egal. Ich will dass der Scheiß da aufhört.
Ja, stimmt eigentlich schon. Als ich die Bilder aus Afghanistan gesehen habe, dachte ich mir auch:
Mensch, wieso begeht Deutschland jetzt den nächsten Genozid.


1x zitiertmelden

Israel - wohin führt der Weg?

23.07.2014 um 23:22
@greenkeeper

Ich schätze du gehst auf mein Beispiel zu ähnlichen Konflikten nicht ein, weil du wenig drüber weißt bzw. zum Türken/Kurden Konflikt wenig weißt.

Findest du es normal und richtig, sich auf einen Konflikt zu stürzen, weil darüber mehr berichtet wird als über einen anderen Konflikt?

Ist das nicht gesteuerte mediengelenkte Ansicht von "Moral"?

Du willst also jetzt seitenlang den Thread mit der "Völkermord" Polemik füllen, weil es sich gerade anbietet? Normalerweise sollte sich sowas nicht anbieten, sondern generell eine Überzeugung sein, dass man Gewalt prinzipiell ablehnt. In diesem Sinne ist es auf jeden Fall antiisraelische Polemik, die sich möglicherweise aus antijüdischer Polemik speist.

Oder kannst du dir das "drauf stürzen" erklären?

Sachliche, gerechtfertigte Kritik geht auch ohne Polemik.

Nach deinem momentanen moralischen Maßstab hat die Türkei über Jahrzehnte "Völkermord" begangen. Da kannst du drüber hinweg kucken wie du willst. Entweder du verurteilst alle, oder du verurteilst keinen.


1x zitiertmelden

Israel - wohin führt der Weg?

23.07.2014 um 23:22
selnst wenn israel mit einer (iranischen?) atombombe ausgelöscht würde
wären die juden nicht ausgerottet

buddel


melden

Israel - wohin führt der Weg?

23.07.2014 um 23:23
Und was ich am allerlächerlichsten finde, is wie sich alle Welt derzeit über Putin aufregt. :)

Der Mann mag ja seine Fehler haben. Aber ich glaube nich dass auch er schon fast 1000 palästinensische Zivilisten auf dem Gewissen hat. Und er is bis jetzt auch immer in der Lage gewesen sein Land vor Raketenangriffen aus der Nachbarschaft zu schützen.

Also so ein Versager wie Netanjahu kann er gar nich sein. Ich hoffe die Fußball-WM wird jetzt 2018 nich an Israel vergeben. Dann müsste ich sie wohl boykottieren. :(

Gruß greenkeeper


1x zitiertmelden

Israel - wohin führt der Weg?

23.07.2014 um 23:27
@kofi
Zitat von kofikofi schrieb:Du willst also jetzt seitenlang den Thread mit der "Völkermord" Polemik füllen, ...
Nein ich höre jetzt auf damit, denn dieses Land muss mir gezwungener Maßen gleichgültig werden. Von daher solln sie machen was sie für richtig halten. Ich hab mit denen nichts zu schaffen.

Gruß greenkeeper


melden

Israel - wohin führt der Weg?

23.07.2014 um 23:28
@greenkeeper

Und jetzt wird es noch absurder von dir, sorry...^^

Schon mal was vom Tschetchenienkonflikt gehört oder gelesen?

Die Russen begehen nach deinem vorgetragenen moralischen Maßstab in Tschetchenien oder haben zumindest begangen "Völkermord".

Na dann viel Spaß dabei, wenn dir die Russen wie die Israelis "gleichgültig" werden :)

gesellschaft für bedrohte völker: http://www.gfbv.de/report.php?id=15 (Archiv-Version vom 01.12.2014)
Verschwindenlassen - ethnische Verfolgung in Russland - Scheitern der internationalen Politik
Schleichender Völkermord in Tschetschenien


Sarah Reinke
27. November 2005

Vorbemerkung

Bundeskanzler Gerhard Schröder hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin und seine Politik in Tschetschenien rückhaltlos unterstützt und ihn zum "lupenreinen Demokraten" erklärt. Nachdem durch den ersten Tschetschenienkrieg bereits etwa 80.000 Tote zu beklagen waren, trägt Putin die Verantwortung für den Tod von mindestens weiteren 80.000 Menschen in Tschetschenien während seiner Amtszeit. Somit hat sich die von Schröder geführte Bundesregierung über die UN-Konvention zur Verhütung und Bestrafung von Völkermord von 1948 hinweggesetzt, und sie hat grundsätzliche Prinzipien des freiheitlich-demokratischen Rechtsstaates missachtet. Diese hätten unser Land verpflichtet, den Verfall der russischen Demokratie aufzuhalten statt ihn durch unaufhörliche Stärkung des autokratischen Präsidenten zu beschleunigen.

Als schleichenden Genozid bezeichnet die Verfasserin des vorliegenden Menschenrechtsreports, Sarah Reinke, die fortgesetzten Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen, denen die Bevölkerung Tschetscheniens Woche für Woche ausgesetzt ist. Diese Unmenschlichkeit trägt dazu bei, dass Teile der tschetschenischen Widerstandsbewegung sich immer mehr radikalisieren und der Krieg auf die muslimischen Nachbarrepubliken übergreift. Fundamentalistische Organisationen entstehen, die ihrerseits zu terroristischen Aktionen, auch gegen Zivilisten bereit sind. Ein Report der US Regierung über den Stand der Religionsfreiheit in verschiedenen Teilen der Welt, veröffentlicht im November 2005, wirft den russischen Behörden die Diskriminierung ihrer muslimischen Bevölkerung vor. Gläubige Muslime in verschiedenen Gebieten der russischen Föderation werden unter den Generalverdacht des Terrorismus gestellt. Im Zuge des furchtbaren Tschetschenienkrieges haben in vielen Teilen Russlands Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus beängstigend zugenommen.

Zunehmend werden Bürgerrechte eingeschränkt, wird Druck auf die Justiz ausgeübt und regionale Selbstverwaltung zurückgenommen. Ein Ende November in erster Lesung angenommenes Gesetz gefährdet nun die Existenz von Menschen- und Bürgerrechtsorganisationen in Russland, die sich häufig nur durch ausländische Gelder finanzieren können. Dies betrifft sowohl kleine humanitäre Organisationen in Tschetschenien, die Witwen und Waisen mit dem Nötigsten versorgen, als auch die international renommierte Organisation Memorial, die seit Jahren die Verbrechen des Stalinismus aufarbeitet, die Verbrechen in Tschetschenien dokumentiert und sich für die Beendigung des Krieges engagiert.

Nicht nur die letzte deutsche Bundesregierung hat in den Jahren 1999 bis 2005 versagt. Genauso haben internationale Organisationen wie die UN-Menschenrechtskommission, der Europarat und die EU Russland nicht an den von der russischen Föderation ratifizierten internationalen Konventionen gemessen, sondern sich an wirtschaftlichen und geo-politischen Interessen westlicher Länder orientiert und beide Augen zugedrückt.. Tschetschenien blieb der Willkür der russischen bzw. pro-russischen tschetschenischen Soldateska überlassen. Die Situation in Tschetschenien, wo der Genozid seit 1994 mindestens 160.000 Menschenleben gefordert hat, ist eine Schande für Europa. Nur eine Neuorientierung deutscher und europäischer Politik wird der kleinen Republik im Nordkaukasus Frieden bringen, aber auch die gefährlichen Entwicklungen in Russland selbst aufhalten können.

Die neue Bundeskanzlerin Angela Merkel hat als Richtlinie künftiger deutscher Außenpolitikbeides angekündigt: Deutsche Interessenvertretung einerseits und Respektierung der moralischen Grundsätze westlicher Gesellschaften andererseits. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hofft, dass das nicht nur rhetorische Verlautbarung bleibt. Dieser Leitlinie sollte sich auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier verpflichtet fühlen.

Tilman Zülch, Generalsekretär



melden