Es wird immer drolliger. Professor Moshe Zuckermann wies bereits darauf hin: "Antisemit! Ein Vorwurf als Herrschaftsinstrument"
Für Moshe Zuckermann steht fest, dass die Verwendung des Antisemitismus-Vorwurfs als Parole im vermeintlichen Kampf gegen Antisemitismus in eine fürchterliche Epidemie umgeschlagen ist.
http://www.amazon.de/Antisemit-Vorwurf-als-Herrschaftsinstrument/dp/3853713181Als Antisemitismus wird gern auch Kapitalismus- Kritik gesehen:
Noch mehr Sinn ergibt es anders herum aus der Perspektive der neokonservativen Ideologieproduzenten, das Wort „Kapitalismus“ durch das Wort „Jude“ zu ersetzen. Antisemitismus-Vorwürfe werden immer häufiger erhoben, wenn die vermeintlichen Opfer des Judenhasses gar keine Juden sind – bevorzugt, wenn es sich um ökonomisch Privilegierte handelt, die von antikapitalistischen Linken oder auch nur von Gewerkschaftern wegen Lohndumpings oder unseriösen Finanzmarktgebarens kritisiert werden.
Der an der Bundeswehr-Universität in München lehrende Historiker Michael Wolffsohn, wie viele andere Neocons Angehöriger der Kriegs- und Folter-Lobby, kann keinen nennenswerten Unterschied erkennen zwischen Sozialdemokraten, die Kapitalisten als „Heuschrecken“ schmähen, und Nazis, die „Judenschweine“ rufen. Stephan Grigat, Politikwissenschaftler, wirft der Antiglobalisierungsbewegung „Ressentiments gegen Spekulanten – Hass auf Israel“ vor. Der Welt-Journalist Frank Keil geißelte den Gebrauch des geflügelten Wortes, jemand würde „wie die Made im Speck leben“, durch Linke als „antisemitisches Ressentiment“.
Für die Redaktion der Zeitung Straßen aus Zucker, an der sich Lightversionen des Antideutschtums vertretende Gruppen wie Junge Linke beteiligen, ist der Beweis für „Antisemitismus in der Linken“ bereits erbracht, wenn die „negativen Auswirkungen der Globalisierung z.B. (nicht nur da) als eine Verschwörung von ,bösen Kapitalisten’ und ,imperialistischen Politikern’ gesehen“ werden.
http://www.hintergrund.de/201107121647/feuilleton/zeitfragen/sieg-oder-holocaust.htmlBemerkenswert, was alles einen möglichen "Straftatbestand" darstellen kann. Deshalb gibt es auch kaum wirkliche judenfeindliche Straftaten bei uns. Meist geht es um "Beleidigung" oder um vermeintlich judenfeindliche Aussagen. Gewalt gegen Juden? Man schaue sich die Kriminalstatistik an. Man bringe Beweise für die "Zunahme antisemitischer Straftaten".
Auf der Suche nach dem weltweiten Antisemitismus war Yoav Shamir bei seinem Film "Defamation". Hier mit deutscher Übersetzung:
https://www.youtube.com/watch?v=2xUJhBwIgzc