3.
Das Land geht an das Volk des Bundes
Von Anfang an verknüpfte Gott sein Versprechen, das er Abraham und später Isaak, Israel und seinen Kindern machte, mit einem Bund. Es handelt sich hierbei nicht um einen Bund, der unter gleichrangigen Verhandlungspartnern ausgehandelt wird, sondern eher um ein Abkommen, das ein Souverän einem Volk aufgibt, das er erobert hat. Kurz gefaßt teilte Gott diesem Volk mit, daß er es zu einem bestimmten Zweck ausgewählt hatte. Sinngemäß sagte er: „Ich, für meinen Teil, verspreche euch das Land Kanaan [Palästina] zu geben. Euer Teil ist es, nach den Regeln oder dem heiligen Gesetz zu leben, das ich euch gebe. Wenn ihr euren Teil des Bundes brecht, bin ich nicht mehr länger an mein Wort gebunden.“
Psalm 105 ist eine der vielen Stellen in der Bibel, die sich auf diesen Bund beziehen, der das Land Palästina als Teil des göttlichen Segens ernannte: „Gedenket seiner Wunderwerke, die er getan hat, seiner Zeichen und der Urteile seines Mundes, du Geschlecht Abrahams, seines Knechts, ihr Söhne Jakobs, seine Auserwählten! ... Er gedenkt ewiglich an seinen Bund, an das Wort, das er verheißen hat für tausend Geschlechter, an den Bund, den er geschlossen hat mit Abraham, und an den Eid, den er Isaak geschworen hat. Er stellte ihn auf für Jakob als Satzung und für Israel als ewigen Bund und sprach: Dir will ich das Land Kanaan geben, das Los eures Erbteils“ (Verse 5-11).
Von den Angehörigen des Volkes wurde aber erwartet, daß sie „seine Gebote hielten und seine Gesetze bewahrten“(Vers 45). Mit der Zeit entfernte das alte Volk Israel sich von seinen Verpflichtungen. Großzügig und gnädig arbeitete Gott viel länger mit ihm, als er es hätte müssen. Es kam aber die Zeit, in der er den Bund für gebrochen erklärte: „Die Erde ist entweiht von ihren Bewohnern; denn sie übertreten das Gesetz und ändern die Gebote und brechen den ewigen Bund“ (Jesaja 24,5).
Welchen Nachkommen Abrahams gehört nun das Land Palästina? Denjenigen, denen Gott es zuerst gab, brachen den Bund und sind nie zu ihren Bundesverpflichtungen zurückgekehrt.
Schaut man deshalb auf denjenigen, der als Einziger das Recht besitzt, das Land zu vergeben, so haben die Nachkommen Jakobs heute – ob Jude oder Nichtjude – keinen Anspruch auf das Land vor irgendeiner anderen ethnischen Gruppe. (Man darf nicht vergessen, daß die Juden in Israel eine Minderheit der Juden weltweit sind und daß die Juden insgesamt nur einen kleinen Teil der Nachkommen Israels ausmachen.)
Wenn Abraham aber keine Nachkommen im Sinne des Bundes hat, den Gott am Berg Sinai mit dem Volk Israel schloß, wer gehört dann heute zum „Volk des Bundes“, wer wird dieses blutgetränkte Land erben? Nun, es gibt immer noch Nachkommen Abrahams! Gott dehnte sein Versprechen auf die ganze Erde aus (Römer 4,13).
Diejenigen, die Teil von Gottes Neuem Bund sind, werden Miterben mit Abraham sein: „Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus. Gehört ihr aber Christus an, so seid ihr ja Abrahams Kinder und nach der Verheißung Erben“ (Galater 3,26-29; Hervorhebung durch uns).
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