Armut in Deutschland

"in deutschland ist alles gemischt"

ne auch nicht.

@ifrit
Ich würde eher sagen das liegt daran das in der USA der reiche erfolgreiche "Selfmademan" als eine Art Ideal gilt. In Deutschland gilt das Verlangen nach Reichtum und das herausstechen aus der Masse als tüchtiger erfolgreicher Geschäftsmann eher als verpönt... und es ist devinitiv nichts Neues wenn man unter Umständen mal den ein oder anderen Kratzer an seinem teuren BMW findet... wenn man ihn in bestimmten Gegenden parkt...

@die_strafe
Soll das ein Witz sein? In derartigen Themen ist allmy normalerweise spitzenklasse! Allmy ist ja ein Forum welches imo eher linksorientiert ist.

@The.Secret
Nein, eigentlich kein Witz, höchstens leicht ironisch^^

>>unter Umständen mal den ein oder anderen Kratzer an seinem teuren BMW findet.<<

Oder (wie ein ehemaliger Geschäftspartner von mir) seinen 500er Daimler rundum mit`m Brecheisen bearbeitet vorfindet, was aber abzusehen war, der Trottel hatte nämlich hinten einen Aufkleber drauf mit dem Spruch
"Eure Armut kotzt mich an "

@strafe
lol das ist ja wirklich assozial. Ich frage mich was im Kopf derartiger vandalierer vorgeht...

Wir reden immer über die Harz4- Empfänger im besitz der deutschen Staatsbürgerschaft oder unbefristeter Aufenthaltsgenehmigung

Wirklich eng ist es für viele Harz4- Empfänger OHNE unbefristete Aufenthaltsgenehmigung - Ich kenne so einen Fall. Mutter und Sohn leben hier seit 17 Jahren, der Sohn seit seinem ersten Lebensjahr und die Mutter ist seit einem Arbeitsumfall erwerbsunfähig. Er kennt nichts anderes als Deutschland, hat nichts mit den Herkunftsländern seiner Eltern zu tun, aber bekommt immer noch keine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung.

Sie müssen wirklich sparen, mindestens solange er nicht in Lohn und Brot steht - Bisher ist er trotz gutem F10- Abschluss und Hunderten von Bewerbungen noch nicht fündig geworden

Menschen mit befristeter Aufenthaltsgenehmigung bekommen zahlreiche Zuschüsse nicht, die deutschen Harz4- Empfängern zustehen.

Er schämt sich deswegen - kein Wunder in dieser konsumgesteuerten Welt - und behauptet, dass er kein Mobiltelefon haben möchte, oder dass er gar keinen Computer braucht, aber in Wahrheit können sie es sich nicht leisten

Es gibt in Deutschland Armut, die man nicht sieht - besonders bei Nicht- Staatsbürgern

Das ist eine eindeutige Diskriminierung, zumal viele von ihnen seit Jahren hier leben, in die Schule gehen oder dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen

Heute wurde wieder mal eine Statistik zur Armut in Deutschland vorgestellt, der Armutsatlast. Demnach ist Deutschland dreigeteilt, Süddeutschland am reichen Ende (um die 7 % der Leute sind arm) der Skala, Ostdeutschland am armen Ende (bis zu knapp 28 % der Leute sind arm) und der Rest Deutschlands irgendwo dazwischen. Auch einige Regionen in Westdeutschland sind sehr arm, z. B. Ostfriesland oder das Ruhrgebiet.

Was mich etwas stört ist die Verwendung des Begriffs Armut. Es handelt sich um relative Armut, was bedeutet, dass man nicht im normalen Umfang am sozialen Leben teilnehmen kann. Soll heißen, Essen gehen, Veranstaltungen besuchen usw. Aber es heißt nicht, dass die Leute kein vernünftiges Dach über dem Kopf oder nicht genug zu essen hätten. Solche Fälle gibt es zwar auch, aber sie sind erheblich seltener als die untersuchte relative Armut.

http://www.sueddeutsche.de/politik/369/468930/text/ (Archiv-Version vom 21.05.2009)

yoyo schrieb:Es handelt sich um relative Armut, was bedeutet, dass man nicht im normalen Umfang am sozialen Leben teilnehmen kann.

Wenn ich mir so die Problemstellen in unserer Stadt so anschaue , im Park , an diversen Billigsupermärkten und Kiosken alles wo es irgendeine Sitzgelegenheit gibt nehmen diese Leute von Morgens bis spät Abends in diversen Grüppchen am "sozialen" Leben teil. Wenn auch nicht gerade sonderlich nüchtern.
Also diese Definition kann es kaum sein.

yoyo...Die Armutsgrenze in Deutschland – 2007 lag sie für eine alleinstehende Person bei 764 Euro Monatseinkommen, für ein Paar mit zwei Kindern bei 1835 Euro. Laut EU-Standard gilt als arm, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens erreicht.

mit 764 euro wärst du in afrika einer der reichen :)

@gioraepstein

Wenn du dir die Mühe gemacht hättest, yoyos satz auch noch bis zum Ende zu lesen, bevor zu deiner billigen Polemik ausgeholt hast, wäre dir nicht entgangen was Yoyo mit sozialer Teilhabe meint.

Unglaublich, was manche Leute hier bei scheinbar klarem Verstand an Aussagen raushauen^^

Weiterer Schwachpunkt der Studie ist, dass für ganz Deutschland der gleiche Betrag als Kriterium gewählt wurde, nämlich 60 % des deutschen Durchschnittseinkommens. Dabei wird nicht berücksichtigt, dass eine Mietwohnung in weiten Teilen Nord- und Ostdeutschlands nur ca. die Hälfte von einer in Südbayern oder Schwaben kostet. Auch die übrigen Lebenshaltungskosten schwanken deutlich von Region zu Region.

Also ich finde dass unsere "Armen" im internationalen Vergleich noch immer sehr reich sind. Sie haben eine Wohnung die ihnen bezahlt wird, sie erhalten Geld zum Essen und etwas um in geringen Maßen am kulturellen Leben teilhaben zu können....
Wenn mir einer sagt, dass HartzIV Armut wäre, dann würde ich ihn gerne mal dahin schicken, wo wirkliche Armut herrscht.
Ist wohl alles eine Frage des vergleichenden Gegenüber....wenn ich mich mit Bill Gates vergleiche bin ich arm aber wenn ich mich mit einem Hartz´ler vergleiche bin ich plötzlich reich.

andreasko schrieb:Laut EU-Standard gilt als arm, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens erreicht.

Dann wäre in Monacco wohl jeder arm, der weniger als 50.000 Euro im Monat hat ;)

wäre doch wesentlich interessanter zu erfahren wer trotz ARBEIT als arm gilt

Soziale Teilhabe ist nen essenzieller Bestandteil des Lebens in Mitteleuropa, wer nicht genug Geld hat, mal wochenends in die Disko (junge Generation) zu gehen oder sich mit Freunden auf nen Abendbrot inner Gaststätte zu treffen, Theater, Kino etc. welche Art der Teilhabe hat man dann noch?

Dann wird man aufs Abstellgleis geschoben ala "Mit dem is ja eh nichts los, der hat doch nie Geld" und ich finde, dass ein Dach überm Kopf, welches einem vom Staat garantiert wird da niemanden zu einem glücklichen Menschen macht, es gibt Leute unterhalb der Armutsgrenze, die arbeiten Vollzeit. Für nen Stundenlohn von teilweise 4 Euro, für das Geld kann man noch nichmal im mietgünstigen Osten sein Leben begleichen ohne staatliche Hilfe in Anspruch nehmen...und selbst wenn es ginge, was bleibt einem noch, nachdem man den täglichen Mindestbedarf abgedeckt hat?

Armut wird nunmal hier anders definiert als woanders. Und das mit den Mieten seh ich nichtmal als Schwachpunkt an. Klar, in München zu wohnen ist teuer aber da unten sind auch die Löhne um einiges höher als anderswo, wenn man schon die Mieten vergleicht, dann sollte man auch die regionalen Löhne anschauen. Und wenn die Löhne in München doppelt so hoch wie in Thüringen sind, dann nützt es dem Thüringer nen Dreck, wenn dafür die Mieten nur halb so hoch sind. Regionaler Durchschnitt im Baugewerbe sind in meiner Stadt bspw. 7 Euro.

Ein Münchener würde für 7 Euro nochnichmal den Wecker stellen und hier kostet eine angemessen große Wohnung auch schnell mal 250-400 Euro, wenn man nicht gerade nen Einraumzwinger im Wohnsilo nimmt wie ich ihn habe.

@ad_rem

Sicher, nur hilft die Beurteilung der Armut anhand von Entwicklungsländern wenig, da hier ganz andere soziale Strukturen herrschen. Das Problem in Deutschland ist die Vererbung der Armut, Kinder aus einkommensschwachen Familien haben hier weitaus schlechtere Aufstiegschancen als in anderen Ländern. Schuld daran ist eine Politk die ausschliesslich auf die Besitztstandswahrung der Mittel- und Oberschichten ausgerichtet ist.

Wenn von konervativer und neoliberaler Seite permanent Eigenverantwortung gefordert wird, dann sollte man auch Klassenschranken niederreissen um überhaupt ein Klima dafür zu schaffen, das Eigenverantwortung sinnvoll und möglich macht.

Also ich finde dass unsere "Armen" im internationalen Vergleich noch immer sehr reich sind.

Du vergleichst ja auch Äpfel mit Birnen ich kann auch sagen "Also dein alter Farbfernseher hat ja wesentlich mehr Farben als meine Schwarzweißröhre".

Trotzdem kanns sein, dass deiner nur noch drei Farben bringt, würdest du dann glücklich sein bloß, weil er ne Farbe mehr hat als meiner?

Sie haben eine Wohnung die ihnen bezahlt wird, sie erhalten Geld zum Essen und etwas um in geringen Maßen am kulturellen Leben teilhaben zu können....

Und was ist mit denen die Vollzeit arbeiten, genauso hart wie andere und trotzdem zum Staat rennen müssen und das sogar jeden Monat um sich ihre Leistung neu ausrechnen zu lassen? Sollen wir dich in so einen Job schicken, der von Arbeit und Amtsgängen und Geldmangel regiert wird und dir dann unter die Nase reiben, dasses anderen ja viel schlechter geht als dir?

Kannst nich Deutschland mit der dritten Welt vergleichen, hier gelten nunmal andere Standards und so abwertend wie du über unsere Armen sprichst, das zeigt doch schon auf, was der wohlbezahlte Mob von ihnen hält oder etwa nich? Willste auch als jemand gelten, der sich gefälligst glücklich schätzen soll, dass der Staat ihm etwas gibt, was ihm laut Grundgesetz zusteht?

@ad_rem

ad_rem schrieb:Wenn mir einer sagt, dass HartzIV Armut wäre, dann würde ich ihn gerne mal dahin schicken, wo wirkliche Armut herrscht.

Na, dann brauchen ja Leute wie du nur dafür zu sorgen, das anderswo alles viel schlimmer ist, anstatt an Sozialleistungen zu denken!


@gioraepstein

gioraepstein schrieb:Wenn ich mir so die Problemstellen in unserer Stadt so anschaue , im Park , an diversen Billigsupermärkten und Kiosken alles wo es irgendeine Sitzgelegenheit gibt nehmen diese Leute von Morgens bis spät Abends in diversen Grüppchen am "sozialen" Leben teil. Wenn auch nicht gerade sonderlich nüchtern.
Also diese Definition kann es kaum sein.

Schon gut. Hauptsache solche wie du haben Geld bis zum Arsch. Immerhin könnten bessere Sozialleistungen Deinen Aktienkurs durcheinander bringen.

@Obrien , @GilbMLRS , @revoluzzzer

Ich wollte damit lediglich zum Ausdruck bringen, dass ich das Wort Armut eigentlich in wirklicher Armut sehe. Wenn ich Armut höre, dann assoziiere ich etwas damit und das hat sicherlich nichts damit zu tun, dass irgendwelche Leute sich keine Kinokarte oder einAbendbrot in der Gaststätte gönnen können.
Ich finde es halt sehr vermessen in diesem Zusammenhängen von Armut zu reden denn das schwächt auch die Positionen der wirklich armen Menschen auf dieser Welt.

Vielleicht habe ich auch einfach nur etwas manchmal das Kotzen im Halse stecken, weil ich tagtäglich asoziale Penner seher, die am Bochumer und vor allem am Dortmunder HBF rumlungern, mehrere Flaschen Bier neben sich stehen haben und dann wirklich noch die Frechheit haben, mich nach etwas Kleingeld zu fragen...
Wie meine Antworten sind, kann man sich sicherlich denken!
Ja, ich weiß, dies ist ein blödes Extrembeispiel aber es ist eben auch ein Beispiel was mein tägliches Erleben prägt