Afghanistan, die Luft wird dicker
05.07.2009 um 13:31Da Deutschlands Legislative offenbar noch nicht anerkennen will dass Deutschland im Krieg steht und es einer für diesen Fall direkteren Befehlskette bedarf.
Karzai studierte von 1978 bis 1983 Politik an der Himachal-Universität in Shimla (Indien). Nach einem Bericht der französischen Zeitung Le Monde schloss er seine Ausbildung in den USA ab und war dort kurze Zeit als Berater des Unocal-Konzerns tätig, der in den 90er Jahren den Bau einer Pipeline von den Öl- und Erdgasfeldern des Kaspischen Meeres durch Afghanistan plante. Sowohl Karzai als auch Unocal haben diese Tätigkeit bestritten; möglicherweise liegt eine Verwechslung mit dem späteren US-Botschafter in Afghanistan Zalmay Khalilzad vor.[1]quelle: wiki
Gegen die sowjetische Intervention unterstützte der Unternehmer Karzai die Mudschaheddin mit einem Teil seines Vermögens.[2] Ende der 1980er Jahre kehrte Karzai nach Afghanistan zurück, um anti-sowjetische Kräfte zu unterstützen. Nachdem die sowjetischen Streitkräfte aus Afghanistan abgezogen waren, war er von 1992 an für zwei Jahre Vize-Außenminister im Kabinett von Burhanuddin Rabbani.
Als die Taliban Mitte der 1990er Jahre die politische Bühne betraten, unterstützte Karzai sie zunächst. Allerdings brach er dann mit ihnen und floh 1996 in die Botschaft der UNO. Im Jahr 1997 gründeten er und sein Vater und Bruder eine Gegenbewegung im pakistanischen Quetta. In Verbindung zum ehemaligen König versorgte er Gegner der Taliban mit Waffen und unterstützte sie auch finanziell. Zudem soll er auch Kontakte zum amerikanischen Geheimdienst CIA gehabt haben.[2]
Unocal, die bereits eine beträchtliche Erfahrung in Asien hatte und seit 1976 in Pakistan tätig war, versicherte sich der Mitarbeit einflussreicher Lobbyisten wie Ex-Außenminister Kissinger, des früheren US-Botschafters in Pakistan, Robert Oakley, und des ehemaligen Mitarbeiters der UN-Sondermission in Afghanistan, Charlie Santos, ebenfalls US-Amerikaner, und konnte Personen in Schlüsselpositionen in der Regierung Clinton - wie die damalige Vizeaußenministerin für Südasien, Robin Raphel, und Mitglieder des Nationalen Sicherheitsrates (NSC) - für die Idee einer leicht modifizierten Afghanistan-Pipeline gewinnen. 1997 fanden im Beisein des Unocal-Beraters und späteren amerikanischen Sonderbotschafters für Afghanistan Zalmay Khalilzad weitere Gespräche zwischen Unocal und den jetzt regierenden Taliban statt, die die Umsetzung der Pläne von 1995 zum Bau einer Pipeline durch das westliche Afghanistan zum Ziel hatten. Auf massiven US-Druck brachen Pakistan und Turkmenistan den mit der argentinischen Bridas Oil abgeschlossenen Vertrag und gaben Unocal den Zuschlag. 1996 verklagte Bridas die Unocal auf einen Schadenersatz von 15 Milliarden Dollar wegen des Diebstahls der Pipelineidee durch Afghanistan. Außerdem erhob die Bridas Anklage gegen Turkmenistan wegen Vertragsbruch bezüglich der Blockade der Yashlar- und Keimir-Felder. Jedoch verstanden es die Anwälte von Unocal, den Prozess sechs Jahre lang hinzuziehen.quelle: wiki
Bridas hatte gegenüber dem Konkurrenten Unocal den Vorteil, dass sie keine Mittel aus internationalen Geldinstituten benötigte, was eine international anerkannte Regierung in Kabul vorausgesetzt hätte. Die Bridas konnte ohne jede Voraussetzung sofort mit dem Bau der Pipeline beginnen. Für die Unocal war eine anerkannte Regierung in Kabul eine Voraussetzung, um unter anderem auch von der Weltbank Darlehen für das Projekt zu bekommen.
Im Dezember 1998 zog sich Unocal aufgrund des Drucks, der sich seitens der Politik, Öffentlichkeit und auch der Anteilseigner gegen die Taliban formierte, aus dem Pipeline-Konsortium zurück.
Vertragsunterzeichnung ohne Baubeginn
Der Vertrag über die Pipeline, über die bereits mit dem gestürzten Taliban-Regime verhandelt worden war, wurde am 27. Dezember 2002 von den Staatschefs Turkmenistans, Afghanistans and Pakistans unterzeichnet. Der Vertragsabschluss wurde durch die US-Invasion in Afghanistan im Jahr zuvor ermöglicht. Die afghanische Regierung soll demnach acht Prozent der Einnahmen erhalten; die Betreiber versprechen sich 12.000 neue Arbeitsplätze in dem wirtschaftlich darniederliegenden, vom Krieg verwüsteten Land. Gleichwohl ist die Umsetzung des Bauvorhabens derzeit weitestgehend auf Eis gelegt: Die Arbeiten am durch Turkmenistan verlaufenden Abschnitt sollten zwar 2006 aufgenommen werden, die Durchführung des gesamten Projekts steht allerdings zur Disposition, weil der südliche Abschnitt der Pipeline durch Gebiete verlaufen würde, die nach wie vor de facto unter Kontrolle der Taliban und der Terrororganisation Al-Qaida sind.
knolle schrieb:ausserdem hab ich noch soetwas im ohr, dass damals schröder einen echten beweis für die schuld OBL verlangt hat, der beweis ist meines erachtens noch immer nicht erbracht worden.den beweis gibt es nicht und wird auch niemals erbracht werden, zumal es ein paar monate nach dem krieg auch seitens bush gar kein interesse mehr an bin laden gab, ja stattdessen angefangen wurde eine verbindung zwischen saddam und al-quaida zu konstruieren und zu erfinden.
Fedaykin schrieb:jaja, die alte Nummer mag sein, ist aber kein Kriegsgrund.Was ist denn dann der Kriegsgrund? Osama bin Laden? Für den ein ganzes Land zu überfallen ist doch wohl schon etwas übertrieben.