Stigmatisierung des "rechten" Ostens
21.09.2006 um 09:52
http://www.politikforum.de/forum/archive/index.php/t-7053.html
Hallo!
Was ich hier teilweise mitbekomme, ist eine gewisse Unwissenheitgegenüber der Geschichte des Ostens.
Nach dem Krieg haben die Russen in fastganz Ostdeutschland Fabriken abbauen lassen um sie in Russland wieder aufzubauen eswurden Schiffe, Lokomotiven, fast alles was zu einer Wirtschaft gehört, nach Russlandgebracht, denn dort war noch mehr zerstört. Außerdem mußte die DDR horrendeReparationszahlung an die UDSSR leisten, für fast alles was im Osten von Europa durch denKrieg zerstört wurde, mußte die DDR aufkommen. Sicher haben auch die WestmächteReparationen gefordert und auch erhalten, aber es war nicht so viel wie durch die DDR.Ich komme aus Rostock und die Werft mußte Schiffe für die UDSSR bauen, ohne dass dieRussen dafür bezahlt hätten, das ging bis in die 50iger Jahre, genauer bis 1953.
Wiesoll denn da eine gesunde und leistungsstarke Wirtschaft entstehen?
Und dazu kam nochdie Planwirtschaft. Und wie gesagt, nach der Wende kam der totale Zusammenbruch. DieTreuhand verkaufte teilweise agnze Industrieanlagen für ein Appel und ein Ei, teilweisean irgendwelche "Investoren", die nichts anderes wollten als die Fördergelder. Außerdemwurde die Wirtschaft quasi von einem Tag auf den anderen in das Haifischbecken derMarktwirtschaft gestoßen, wobei die Leute keine Ahnung hatten, wie das System funkt.Woher denn auch? Desweiteren fehlte die Unterstützung der Politik. Diese Vertrauen, wasdie Leute damals hatten, wurde bitter enttäuscht. Und diese Enttäuschung ist bei vielenLeuten geblieben, denn die Politik hat es bis heute nicht geschafft, diesesverlorengegangene Vertrauen wieder aufzubauen. So wurden zum Beispiel Qualifizierungennicht anerkannt und es wurden Leute aus ihren Häusern geschmissen, weil derAlteigentümer, der das Glück hatte im Westen zu leben, sein Eigentum wiederhaben wollte,ohne auf die Leute dort Rücksicht zu nehmen. Viele Leute sind enttäuscht worden, siehatten sich eine Wiedervereinigung anders vorgestellt.
Durch diese Enttäuschung habenviele Leute hier das Vertrauen in die Demokratie verloren.
Deshalb gehen sie nichtwählen oder sie wählen, nach meiner Meinung, die falschen Parteien, nämlich die Rechten.
Egal ob man nun garnicht wählen geht, oder die Rechten wählt, ist egal, denn esist meiner Meinung nach der falsche Weg.
Ich hab hier mal angefügt, wieviel dieDDR an Reparationen gezahlt hat. Den Link stelle ich zur Sicherheit auch noch dazu.
2. Sowjetische Besatzungszone
Der Wert der Entnahmen aus der Sowjetzone undspäteren DDR betrug nach Schätzungen des Bundesministeriums für innerdeutsche Beziehungen(vgl. DDR- Handbuch, herausgegeben vom BM für innerdeutsche Beziehungen, Bd. 2, 3.Auflage, Köln 1985, Stichwort "Reparation") insgesamt 66,4 Mrd. Mark (der DDR). Nachkritischer Auswertung dieser Unterlagen schlüsseln sich die geschätzten Beträge derReparationsleistungen seit Kriegsende bis 1953 wie folgt auf:
2.1 Verluste anSach- und Kunstwerten durch Beuteaktionen: 2,00 Mrd. Mark
2.2 Verluste durchDemontagen: 5,00 Mrd. Mark
2.3 Leistungen, die mit erbeuteten Banknoten bezahltwurden: 6,00 Mrd. Mark
2.4 Leistungen, die mit Besatzungsgeld bezahlt wurden:9,00 Mrd. Mark
2.5 Warenlieferungen aus der laufenden Produktion, soweit sieüber R.-Konten verrechnet wurden: 34,70 Mrd. Mark
2.6 Nebenkosten derR.-Lieferungen: 2,85 Mrd. Mark
2.7 Stopp-Preissubventionen an deutsche undSAG-Betriebe für R.-Lieferungen: 3,30 Mrd. Mark
2.8 Ausstattung der SAG-Betriebemit Umlaufmitteln (vor 1950) und Kapitalentzug 1952/53: 1,00 Mrd. Mark
2.9 .Rückkauf der SAG-Betriebe: 2,55 Mrd. Mark
Summe 2.1 - 2.9: 66,40 Mrd. Mark
Bei einem Dollarkurs von 4,20 betrug die Gesamtentnahme aus der Sowjetzone bzw. DDRbis 1953 15,8 Mrd. Dollar. In dieser Zusammenstellung sind nicht enthalten: rund 16 Mrd.Mark Besatzungskosten für die Zeit bis Ende 1953, der Nutzen aus der Arbeitsleistung nachder Sowjetunion verbrachter deutscher Spezialisten und der Kriegsgefangenen, der Nutzenaus dem Uranbergbau, aus der Tätigkeit der sowjetischen Handelsgesellschaften in der DDRund aus der Auswertung deutscher Patente (etwa 6 Mrd. RM, vgl. Nr. 1.6).